Bisse - 17 ungewöhnliche Geschichten

von Ju Honisch
Rezension von Stefan Cernohuby | 18. Februar 2016

Bisse - 17 ungewöhnliche Geschichten

Manchmal schreiben Autoren in unterschiedlichen Genres. Dabei bleibt eine Seite von ihnen bei den Lesern unbekannt, weil sie mit ihren anderen Werken größeren Erfolg haben. So hat unter anderem die erfolgreiche Fantasyautorin Ju Honisch zahlreiche düstere Grusel- und Horrorgeschichten verfasst. Eine Kurzgeschichtensammlung, die den Titel „Bisse – 17 ungewöhnliche Geschichten“ trägt, ist jetzt in einer Neuauflage als eBook erschienen.

Mit „Ansichtssache“ beginnt das Werk mit einer Geschichte, die eine Mischung aus Science-Fiction und typischer Wohnsituation darstellt. Leider mit fatalen Folgen für alle Beteiligten.
Bei Nacht zu joggen ist ein seltenes Hobby. Dabei kann man leider auch Gestalten begegnen, die sich bei Tag nicht ins Freie wagen. Daher hat „Der Jogger“ plötzlich Ärger.
Auch vor Märchen- und Sagenkreaturen macht die Zeit nicht halt. So sind Irrlichter und Druden nicht mehr das Gespann, das sie einst waren. „Neuerungen“, über die so mancher Beteiligte nicht begeistert ist und die letztendlich negative Auswirkungen haben.
Wahre Liebe ist etwas, was nicht jeder versteht. Auch die Protagonistin von „Hohe Minne“ muss dies feststellen. Doch das, was sie letztlich in einem Burgmuseum findet, ist nicht das, was sie eigentlich gesucht hat.
In „Alte Freunde“ begegnet die Protagonistin jemanden wieder, den sie überhaupt nicht kennt oder nie gekannt zu haben glaubt. Oder irrt sie sich?
Die Melodie des Wassers ist die einzige, die Heinz-Konrad den Tag mit seiner Mutter überstehen lässt. Doch stille Wasser sind oft sehr tief...
In „Aspis“ treffen zwei Wesen aufeinander, die sich sehr ähnlich sind. Zu ähnlich, um einander wohlgesonnen zu sein?
Weitere Geschichten drehen sich um endgültige Freiheit, ein sehr spezielles Instrument, Serienmörder, Reinkarnationen, Schnecken, die Macht des Glaubens, eine Abneigung gegen die „Körperwelten“ und pragmatisches Vorgehen bei der Beibehaltung eins Status Quo.

Wie schon eingangs erwähnt ist Ju Honisch nicht jedem als Autorin düsterer Geschichten bekannt, sondern eher für historisch-phantastsiche Romane mit romantischer Note. In „Bisse“ beweist sie jedoch nicht nur, dass sie auch eine Vorliebe für mysteriöse und gruslige Geschichten hat. Sie tritt darüber hinaus den Beweis an, dass man einen kompletten Band mit Kurzgeschichten füllen kann, die allesamt schlecht für einen der Beteiligten ausgehen. Gut, manche der vorkommenden Charaktere profitieren vom schlechten Ende anderer, dennoch ist in jeder Geschichte zumindest ein Todesfall zu beklagen. Und obwohl manche der Kurzgeschichten doch länger sind als erwartet – Ju Honisch kann ihren ausführlichen Schreibstil nicht verleugnen – ist da Endergebnis des Werks, das uns als eBook vorliegt, dennoch sehr gelungen. Unterhaltsam, spannend, gruslig und teilweise etwas brutal können die enthaltenen Geschichten allesamt überzeugen. Es bleibt zu hoffen, dass es auch wieder zu einer Neuauflage in Buchform kommt, damit auch Leser ohne eBook-Reader diese Geschichten genießen können. Denn wert wären sie es allemal.

„Bisse - 17 ungewöhnliche Geschichten“ ist die Neuauflage einer Kurzgeschichtensammlung von Ju Honisch, aktuell leider nur als eBook. Die allesamt sehr düsteren Geschichten bilden einen starken Kontrast zu ihren übrigen Werken, was die blutigen Abenteuer aber erst recht interessant macht. Spannend, abwechslungsreich und fantasievoll entführen sie den Leser an Orte, wo es kein Happy End gibt. Ein (elektronisches) Buch, das wir allen Horrorfans ohne Bedenken empfehlen können.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Erotik:

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