Star Wars
Sklaven der Republik
von Heny Gilroy
Rezension von Stefan Cernohuby
| 01. November 2009
Einmal Sklave, immer Sklave. Damit ist nicht gemeint, dass jemand stets in einem Abhängigkeitsverhältnis zu anderen bleibt, sondern vielmehr, dass eine antrainierte Geisteshaltung, die auf Unterwürfigkeit basiert, kaum zu überwinden ist. Doch genug der schlauen Worte. Obi-Wan Kenobi wird als Sklave gehalten, wie einst sein ehemaliger Padawan.
Doch nicht nur sie, ein ganzes Volk wird als Geisel gehalten. Insofern ist es wichtig, besonders subtil und vorsichtig vorzugehen. Etwas, wofür weder Anakin, noch sein Padawan Ahsoka bekannt sind. Doch überraschenderweise sind es diesmal Count Dooku und seine Schergen, die den Jedi einiges an Arbeit abnehmen.
Doch auch das Schiff, auf dem Qui-Gon und Obi-Wan eine Kernbombe vermuten, lässt wenig Zeit zur Entspannung, denn schließlich hat jeder an Bord des Aurorient Express etwas zu verbergen. Persönliche Trainer, die eher als Gigolos zu bezeichnen sind, weltfremde Frauen, deren Männer Syndikate leiten, ein Maat, der mit Piraten unter einer Decke steckt und ein Captain, den anscheinend alles mehr interessiert als das Schicksal seines Schiffs. Wer dann sogar mit Anti-Jedi-Robotern aufwarten kann, dem kann man wirklich nicht trauen. Aber wenn alle Verbrecher sind, welche Gerechtigkeit können Jedi dann walten lassen?
Während der erste Teil des Comics die Geiselnahme eines Volkes (endlich) zu Ende bringt, erzählt die zweite einen netten Schwank über die jungen Jahre von Obi-Wan, der auch bereits im Vorgängerheft begonnen wurde. Schon da hat die Geschichte den Comic gerettet, können die „Clone Wars“-Mangazeichnungen doch überhaupt nicht überzeugen. Der Zeichenstil im zweiten Teil ist zwar eher satirisch angelegt, weist aber dennoch weit höhere Qualität auf. Somit hält man wieder einen nur halb-tollen Comic in Händen. Allerdings sind knapp vier Euro noch immer relativ preiswert, weswegen sich wahre „Star Wars“-Fans und Stammleser der Comicreihe vermutlich mit dem Ergebnis zufrieden geben werden. Quereinsteigern kann hier allerdings nur abgeraten werden, da es sich um das Ende zweier Geschichten handelt, von denen man die Vorgänger nur erahnen kann.
Heft 75 der „Star Wars“ Comicreihe trägt noch einmal den Titel „Sklaven der Republik“ und bringt die zugehörige Geschichte zu einem Ende. Da auch der zweite Teil einer anderen (und besseren) Erzählung enthalten ist, wird der Comic zumindest Fans gefallen. Wer aber ein Comicheft sucht, um mal wieder ins „Star Wars“-Universum hineinzuschnuppern, sollte besser zu einem anderen Produkt greifen.
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