Wolverine: der Beste

Krieg der Klauen

von Benjamin Percy, Larry Hama
Rezension von Stefan Cernohuby | 02. Oktober 2025

Krieg der Klauen

Das große Finale einer Comicreihe kann episch sein. Es kann manchmal auch enttäuschend sein. Wenn es Teil einer Wolverine-Serie ist, ist es eines ganz bestimmt nicht: gewaltfrei. Tatsächlich wird in wenigen Comics so viel Blut vergossen, wie im achten Band der Reihe „Woverine: Der Beste“, die passenderweise den Titel „Krieg der Klauen“ trägt. Wie erfolgreich das passiert, wollen wir uns hier näher ansehen.

Sabretooth hat die Ideale von Krakoa verraten und wurde dafür bestraft. Doch wenn es ein Multiversum gibt, kann man dieses nutzen. Und so entkommt Victor Creed (Earth-616) der Gefangenschaft und sammelte eigene Varianten (und Bots) von sich selbst in anderen Universen und kehrt in großer Zahl zurück, um das gelobte Land dem Boden gleichzumachen. Doch zu seiner großen Verwunderung ist die Insel leer. Wolverine und seine Verbündeten (inklusive seiner Nachkommen) haben andere Pläne und sich an einen unzugänglichen Ort zurückgezogen. Leider sind sowohl Logan als auch sein alter Feind sehr geübt darin, an Informationen heranzukommen. Und so flutet eine Heerschar an Sabretooths ins ewige Eis des Nordpols, um Familienzusammenführungsplänen von Wolverine ein sehr abruptes Ende zu machen. Danach gibt es eine Auseinandersetzung zwischen den beiden Erzfeinden, bei der es Kollateralschäden ohne Ende gibt und die sich letztendlich um das Geheimnis der Insel Krakoa dreht. Es wird nichts ausgelassen.

Und das ist ein wenig das Problem des Bandes. Ja, natürlich sind alle Auseinandersetzungen zwischen Wolverine und Sabretooth stets blutig gewesen. Klauen und Eingeweide befanden sich immer in Wechselwirkung, garniert mit übertriebenem Heilfaktor. Trotzdem ist das Werk neben diesem ewigen Duell auch eine Retrospektive und versucht die ganze (bekannte) Vergangenheit von Logan nachzuspielen, inklusive verschiedener Reminszenzen. Seine Agentenzeit, die Anreicherung seines Skeletts mit Adamantium. Gedächtnisverlust, Manipulation und der zeitweise Verlust seines Heilfaktors sowie seiner Unzerstörbarkeit (inklusive Muramasa-Klinge). Das ist leider einfach zu viel und kann durch die vielen grausamen und unnötigen Tode im Band nur ungenügend kompensiert werden. Was etwas schade ist, weil die Story eigentlich Potenzial genug gehabt hätte, um einen erneuten Tanz zwischen Protagonist und Antagonist erfolgreich zu präsentieren. Auch die Illustrationen sind solide, was für den Krakoa-Arc nun nur ein halb befriedigendes Ende bedeutet.

„Krieg der Klauen“ ist der Titel des achten Bands der Reihe „Wolverine: Der Beste“, für dessen Geschichte Victory LaValle, Larry Hama und Benjamin Percy verantwortlich sind und von einer ganzen Schar Illustratoren unterstützt werden, darunter Geoff Shaw und Cory Smith. Leider übertreiben es die Autoren und das Duell zweier Erzfeinde wird zu einer Retrospektive eines ganzen Heldenlebens. Das lässt das Werk letztendlich leider nur mittelmäßig erscheinen.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Illustration:

Könnte Ihnen auch gefallen: