Suppen aus China

von Nora Frisch, Ming Dittel
Rezension von Janett Cernohuby | 15. Januar 2016

Suppen aus China

Essen ist mehr als nur Nahrungsaufnahme. Essen liefert unserem Körper Energie, bringt uns in geselliger Runde zusammen und ist Genuss für die Seele. Unsere Speisen sind sehr vielseitig, geprägt durch die jeweilige Kultur und die Natur der Region. Dennoch sind Speisen in unterschiedlichen Kulturkreisen in ähnlicher Form zu finden. Suppen etwa dienen als appetitanregende Vorspeisen, als sättigender Abschluss eines Festmahls oder als wohlschmeckende Hauptmahlzeit. Sie sind aus vielen Küchen nicht wegzudenken, so auch in China. "Suppen aus China", ein Kochbuch aus dem Drachenhaus Verlag, verspricht nicht nur Rezepte aus der chinesischen Suppenküche, sondern darüber hinaus auch auf veganer Basis.

Die chinesische Kultur ist eine der ältesten der Weltgeschichte und jene mit der größten Kontinuität. Daher ist es kein Wunder, dass auch das Essen eine enorm wichtige Rolle in China spielt. Essen ist für Chinesen weit mehr als ein gesellschaftliches Beisammensein. Essen kann Krankheiten vorbeugen, gilt als Medizin und ist nicht nur den Jahreszeiten unterworfen, sondern auch der Lehre der fünf Elemente. Auf diese Aspekte wird zu Beginn des Kochbuchs näher eingegangen, insbesondere mit dem Schwerpunkt auf Suppen. Nach einem Basisrezept für Chilipaste und Gemüsebrühe kommen die Autoren dann zu den Suppen. Die Rezepte hierfür sind natürlich gemäß der chinesischen Lehre den fünf Elementen zugeordnet: Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser. So steht Holz für Wachstum und Frühling, Feuer für Kraft, Aktivität und somit für den Sommer. Erde steht für den Spätsommer, Metall für Reife und den Herbst. Zu guter Letzt symbolisiert das Wasser den Winter, wenn die Natur ruht und Kräfte für einen neuen Lebenszyklus sammelt. Und so reihen sich erfrischende Suppen an wärmende, sättigende, an würzige und sind stets auf die Jahreszeit abgestimmt.

Das Reich der Mitte hat eine sehr vielseitige und vor allem bunte Küche. Das gilt nicht nur für Hauptspeisen, sondern auch für Suppen. Diese werden in China traditionell nach dem Essen gereicht. So sollen der Vorstellung nach auch die letzten verbliebenen Hohlräume im Magen gefüllt werden. Zudem soll der Flüssigkeitshaushalt geregelt werden, insbesondere nach dem Verzehr salziger Speisen.
Suppen können zeitsparend zubereitet werden. Man muss sie nur einmal vorkochen und kann sie anschließend noch öfters aufwärmen. Sie sind gefüllt mit zahlreichen Beilagen, darunter Nudeln, Gemüse, Fleisch oder Fisch. So bilden sie ein einfaches und sättigendes Hauptgericht. Das trifft natürlich auch für die hier im Buch vorgestellten Suppen zu, wenngleich natürlich ohne Fleisch und Fisch - denn hier handelt es sich ja um vegane Suppen.
Viele verwendete Zutaten mögen auf den ersten Blick exotisch und ungewöhnlich erscheinen. Doch wer bereits öfters chinesische Speisen zubereitet hat, der weiß, dass man sie in gut sortierten Supermärkten und Asienläden findet.
Die Rezepte selbst sind gut strukturiert abgedruckt. Die Angabe der benötigten Zutaten ist gut sichtlich von der Anleitung zur Zubereitung getrennt. Letztere wird schrittweise erklärt, wobei die einzelnen Schritte durchnummeriert sind. So behält man auch bei langen Rezepten eine gute Übersicht. Ein aussagekräftiges Foto mit der jeweiligen zubereiteten Suppe rundet das ganze ab.
Freunde der chinesischen Küche, die diese selbst gerne zuhause nachkochen, werden bei diesem Buch also ganz auf ihre Kosten kommen. Denn neben den Rezepten für köstliche Suppen wird auch interessantes Hintergrundwissen vermittelt.

Zusammengefasst ist "Suppen aus China" ein tolles und vor allem vielseitiges Kochbuch zu selbigem Thema. Vor allem die Zusammenstellung unter Berücksichtigung der Lehre der fünf Elemente verleiht dem Kochbuch etwas Besonderes, Authentisches. Die Gerichte selbst sind nicht allzu schwer zuzubereiten, insbesondere dann, wenn man mit der chinesischen Kochkunst bereits vertraut ist.

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