Deadpool Killer-Kollektion

Pietà mit Pistolen

von Frank Tieri
Rezension von Stefan Cernohuby | 12. Juli 2018

Pietà mit Pistolen

Deadpool hatte schon immer eine besondere Beziehung zum Tod. Nun gut, vermutlich auch zu Waffen, Witzen und Chimichangas, aber diese erwidern seine Gefühle nicht unbedingt. In „Pietà mit Pistolen“ trifft Deadpool nicht nur ungewollt einige alte Bekannte wieder, er muss sich sogar mit mehreren anderen Möchtegern-Deadpools herumschlagen. Gute Gelegenheiten dem Tod wieder einmal etwas näher zu kommen.

Deadpool erhält eine Einladung, die er schlecht ablehnen kann – zumindest wenn er sich nicht die Wirbelsäule herausreißen lassen will. Denn Victor Creed alias Sabertooth holt ihn wieder zu Projekt X zurück, wo es mittlerweile eine neue Generation an Spezialisten gibt. Und auch Deadpool möchte man upgraden – notfalls gegen seinen Willen. Und so geschieht es. Wade wird verbessert und sogar von seinem schlechten Aussehen geheilt, wenn auch nicht von seinem losen Mundwerk. Und nun geht es auf zu neuen Missionen, die Deadpool alle nicht gefallen. Unvermeidlich: Er lehnt sich gegen seine Arbeitgeber auf, mit fatalen Folgen.
Viele wollten Deadpool schon tot sehen, doch keinem ist es gelungen diesen Zustand herbeizuführen. Als das doch geschieht, gibt es irgendeine Intervention und er bleibt es nicht, auch wenn er es vielleicht gerne geblieben wäre, denn dann hätte er Lady Death wieder getroffen. Und als er endlich zurückkehrt und seine Erinnerungen wieder da sind, steht er plötzlich einer Horde wildgewordener Deadpool-Nachahmer gegenüber. Da ist es ja fast gut, dass ihm sein Intimfeind T-Ray einen Besuch abstattet.

Man hat sich schon so daran gewöhnt, dass nichts Deadpool umbringen kann, dass man dann doch auf dem falschen Fuß erwischt wird, wenn es passiert. Aber es ist wie immer bei Superhelden und Superschurken. Sie bleiben einfach nicht tot. Normal gibt man sich jedoch etwas Mühe, um die von vielen vermissten Toten wieder aus dem Grab zu holen, was man sich bei Deadpool jedoch erspart. Trotzdem sind die beiden Bände gut gelungen. Die Witze werden etwas weniger, das Gewissen meldet sich etwas öfter und doch kehrt man am Ende wieder zurück zu alten Mustern. Frank Tieri und Buddy Scalera arbeiten mit einer Heerschar an Illustratoren zusammen, die Deadpool immer noch ein relativ klassisches Aussehen verleihen. Kein Wunder, stammt das Abenteuer doch von 2002 und ist erstmals bei uns zu sehen. Und es enthält eine kleine Anspielung an „Infinity War“, wenn man so möchte. Für Deadpool-Sammler ist das bereits Grund genug, sich den Band zu kaufen.

„Pietà mit Pistolen“ ist zwar nicht für jeden gleich verdaulich, dennoch ist Deadpool in der dreizehnten Ausgabe seiner Killer-Kollektion wieder einmal dem Tode nahe. Näher als sonst, eigentlich. Aber wir wollen nicht zu viel verraten, außer dass Frank Tieri und Buddy Scalera Anfang der 2000er ein Abenteuer erschaffen haben, das man immer noch sehr gut lesen kann und sich dabei amüsieren. Für Deadpool-Fans ein Muss.

Details

Bewertung

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