Ghost Rider

Teufelskreis

von Daniel Way
Rezension von Stefan Cernohuby | 19. Juni 2009

Teufelskreis

Ein feuriger Totenschädel, übelste Rockerkleidung, eine Kette zum Zuschlagen und ein Motorrad, das so richtig die Funken sprühen lässt, wenn man Gas gibt. Dies alles glaubt so mancher Angehöriger einer Rockergang sein Eigen zu nennen. Wenn man Otto Normal-Hells-Angel allerdings Johnny Blaze - alias dem Ghost Rider - gegenüberstellt, wirkt ersterer im Vergleich doch ziemlich harmlos. Klar, denn bei diesem ist alles buchstäblich vorhanden. Dem ewig rachsüchtigen (Anti-)Helden aus dem Marvel-Universum wurde erst kürzlich ein neuer Sonderband gewidmet.

Nachdem er von Luzifer aufs Kreuz gelegt wurde, befindet sich der Ghost Rider in der Hölle, wo er immer wieder vom Höllenfürsten selbst in Versuchung geführt und hereingelegt wird. Eine Arbeit, die diesem sichtlich Spaß macht. Dennoch gibt der mit einem Dämon verbundene Johnny Blaze nicht auf. Er will die Hölle verlassen, koste es was es wolle. Und genau das passiert. Als ihm ein kleiner Dämon das Angebot macht, ihm einen Weg aus der Hölle zu zeigen, geht er darauf ein, mit dem festen Vorsatz ihn zu betrügen. Doch wieder einmal erweist sich sein Einschätzungsvermögen als schlecht. Denn bei dem „kleinen Dämon“ handelt es sich um Luzifer selbst, den der Ghost Rider durch seine eigene Flucht auf die Welt loslässt. Dort legt er sich sofort einmal mit Stephen Strange an, den er für den Höllenfürsten hält, und tötet ihn beinahe. Und dann erfährt er, welche Aufgabe nun vor ihm liegt. Denn der Teufel ist nicht nur einmal auf die Welt zurückgekehrt, sondern - auf klassische Manier - in 666 Inkarnationen...

Nachdem der ursprüngliche Ghost Rider Johnny Blaze in den 90er Jahren durch seinen Bruder Daniel Ketch „vertreten“ wurde, darf der klassische Feuerstuhl-Reiter wieder einmal in vorderster Front mitmischen. Interessant ist auch, dass die unterschiedlichen Ghost Rider offensichtlich „gemerged“ wurden. Auf Deutsch, Johnny Blaze hat jetzt offenbar auch die Fähigkeiten seines Bruders. Doch das hilft weder ihm, noch denen, die ihm begegnen. Denn wie üblich ist sein Weg durch viele Fehlentscheidungen und klassische Kurzschlussreaktionen Marke „erst angreifen, dann fragen“ gekennzeichnet. Hervorragend illustriert und durch das Aufrollen der Hintergrundgeschichte für Neuleser ideal, kann dieser erste Ghost Rider – Sonderband somit mehrfach punkten. Aktuell ist das Thema ja nach der Verfilmung mit Nicolas Cage in der Hauptrolle in jedem Fall.

Wermutstropfen sind allerdings, dass es eigentlich im ganzen Band nur zwei relevante handelnde Personen gibt. Somit wird das Auftauchen von Randpersonen, wie der ehemals glühenden Johnny Blaze Verehrerin Dixie, dem klassischen Marvel Helden Dr. Strange, sowie Numecet auch nur zu einer Nebensache. Erfreulich ist allerdings, wie die Autoren des Comics die Vergangenheit des unglücklichen Rächers mit der Gegenwart zu verbinden wissen. Trotzdem muss man hoffen, dass in den weiteren Bänden mehr Story und mehr Charaktere enthalten sind.

Zusammenfassend kann man über den Ghost Rider-Sonderband sagen, dass es sich um ein hervorragend illustriertes Comic handelt, in dem auch Neulinge sehr viel über den Rächer mit den dämonischen Kräften erfahren können. Er stellt vermutlich einen sehr guten Start für eine neue Saga dar, ist aber als Einzelband doch nicht so befriedigend, dass man ihm die volle Punkteanzahl verleihen könnte. Sehr gut, aber nicht herausragend.

Details

  • Autor*in:
  • Serie:
  • Band:
    1
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    04/2007
  • Umfang:
    124 Seiten
  • Typ:
    Taschenbuch
  • EAN:
    4197447314954
  • Preis (D):
    14,95 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
    Keine Bewertung
  • Erotik:
    Keine Bewertung
  • Illustration:
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