House of M

Die Rächer

von Christos N. Gage, Mike Perkins
Rezension von Stefan Cernohuby | 18. Juni 2009

Die Rächer

Gerade wenn man sich ins Reich der Phantasie bewegt, ist die Anzahl der Möglichkeiten, in der sich Gedanken und Handlungen ausbreiten, nahezu unbegrenzt. So ist es kaum verwunderlich, dass bei Marvel eine eigene Parallelwelt entstanden ist, in welcher sich die Mutanten - allen voran Magneto - zu den Herrschern der Erde aufgeschwungen haben. Doch gerade in einer solchen Realität gib es Ungerechtigkeit. Davon erzählt "House of M: Die Rächer".

Eigene Werke, die in parallelen Universen angesiedelt sind, haben einen gewichtigen Vorteil. Man kann in ihnen Charaktere ins Zentrum rücken, die sonst eher Randerscheinungen sind. So auch in „House of M: Die Rächer“. Denn hier ist es Luke Cage, der nach langer Abwesenheit in seine Heimat New York zurückkehrt, nur um festzustellen, dass der Homo Sapiens in seiner Normalform zu einer Art Untermensch geworden ist. Jene, die Mutantenkräfte besitzen, sind nun an der Spitze der Nahrungskette. Doch durch ein militärisches Experiment hat auch Cage besondere Fähigkeiten erlangt, denn seine Haut ist quasi unzerstörbar. Nachdem er eine alte Rechnung beglichen hat, beginnt er mehr oder weniger zufällig einen Widerstand der „Sapiens“ zu organisieren. Und die Spannungen werden größer, denn vielen gefällt nicht, was Cage aufbaut. Besonders Thunderbird der Indianer, in dieser Welt FBI-Agent, versucht die von der Bevölkerung als „Rächer“ bezeichnete Gruppierung mit allen Mitteln auszulöschen. Etwas, was große Aufmerksamkeit auf allen Seiten erregt...

Liest man den Namen des Autors, kann man sich schon beinahe denken wieso er gerade dem unzerstörbaren Cage seine Chance gab, denn es handelt sich um Christos N. Gage. Gemeinsam mit dem Zeichner Mike Perkins zeigt er sich für „House of M: Die Rächer“ verantwortlich. Und man muss neidlos anerkennen, dass sowohl die Umsetzung der alternativ anmutenden Geschichte, als auch die hervorragenden Zeichnungen sehr gut gelungen sind. Zahlreiche bekannte Charaktere wurden mit leichten Abwandlungen übernommen und sorgen auch für gelegentliche „Aha-Effekte“. Das Thema selbst ist eigentlich nur an die Umsetzung von Magnetos ewigem Traum - einer Welt, in der Mutanten die Herrscher sind.
Gezeigt wird, dass, egal welche Gruppe sich gerade zur Herrschaft über eine andere aufschwingt, Machtmissbrauch und Unterdrückung immer mit jeder Veränderung einhergehen. Somit ist auch Cages Gruppe im Endeffekt keine „gute“ Vereinigung, sondern entspricht der Bruderschaft der Mutanten in der Marvel-Standardwelt.
Doch gerade diese Dualität, enthalten ist auch das Mitfiebern mit den Rächern, weil sie ja Homo Sapiens sind, sorgt für den wirklichen Denkanstoß im Comic. Aus diesen Gründen kann es allen Fans von Marvel Comics bedenkenlos empfohlen werden. Jemand der die normalen Verhältnisse nicht kennt, könnte allerdings ein wenig verwirrt werden.

Mit „House of M: Die Rächer“ befindet man sich wieder einmal auf einem Abstecher in ein Paralleluniversum. Dieser ist auf jeden Fall gelungen und durch seine gesellschaftskritischen Ansätze auch doppelt empfehlenswert. Fans von Marvel sollten auf jeden Fall zugreifen.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
    Keine Bewertung
  • Erotik:
  • Illustration:
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