House of M

House of M - Civil War

von Christos N. Gage
Rezension von Stefan Cernohuby | 21. Juli 2009

House of M - Civil War

Jede normale Geschichte hat einen Anfang, das ist weitgehend bekannt. Manche "abnormale" Erzählungen haben allerdings mehrere Anfänge. So gibt es zum Beispiel den Über-Bösewicht Magneto aus dem Marvel-Universum in mehreren Inkarnationen. In einigen davon scheitern seine ehrgeizigen Pläne nicht. So wird im Band "House of M - Civil War" erzählt, wie sich die Parallelwelt eigentlich zu dem entwickelt hat, was sie aktuell darstellt.

Nach seiner Befreiung aus dem Konzentrationslager wird Erik Magnus Lehnsherr, später als Magneto bekannt, immer wieder mit Rassismus und Unverständnis konfrontiert, was unter anderem zum Tod seiner Frau führt. Seitdem hat er den Plan, eine Welt zu schaffen, in der Mutanten leben können, ohne von den „Sapiens“ unterdrückt zu werden. Die Chance dazu kommt, als er in der Lage ist, das Land Genosha zu befreien. Von dort aus versucht er die Botschaft, dass Mutanten nicht länger unterdrückt werden dürfen, in alle Länder zu verbreiten. Doch die Vereinigten Staaten von Amerika legen sich quer. Sie haben überhaupt kein Interesse daran, dass sich eine potentielle Gefahr ausbreitet – und diese stellen Mutanten in ihren Augen dar. Von seinem Freund Xavier beeinflusst, versucht Magneto tatsächlich den friedlichen Weg zu gehen. Er schließt Abkommen mit den Inhumans und Namor, dem Submariner. Doch der friedliche Weg scheitert, als Agenten geschickt werden, um ihn und seine Familie zu töten. Es bleibt nur noch eine Möglichkeit: Krieg gegen die Menschen...

Man merkt durchaus, dass die Perspektiven in „House of M – Civil War“ deutlich verschoben sind. Zwar gibt es zahlreiche Charaktere aus der „normalen Marvel-Welt“, die vorkommen, doch diese sind ein wenig verändert. Xavier erscheint aus Magnetos Perspektive wie ein liebenswerter Idealist, dessen Ideen zwar gut sind, aber keinerlei Chancen haben. Trotzdem wird klar, wie sehr er ihn eigentlich bewundert. Da das Autorenduo Christos Gage und Andrea Di Vito überdies keine Probleme damit hat, bekannte Charaktere sterben zu lassen, schreitet die Handlung spannend voran und lässt den Leser zum Teil etwas fassungslos zurück. So wird die Geschichte einer „Schönen neuen Welt“ immer klarer skizziert. Und es wird auch schon angedeutet, dass es vom Unterdrückten zum Unterdrücker nicht so weit ist, wie man glaubt. Insofern kann „House of M – Civil War“ jedem Marvel-Fan empfohlen werden, der sich bereits der Unterreihe „House of M“ gewidmet hat. Aber auch jenen Lesern, welche die Standard-Reihen verfolgen, wird möglicherweise der Gedanke gefallen, Magneto zumindest einmal beim Siegen zuzusehen.

„House of M – Civil War“ von Christos Gage und Andrea Di Vito stellt eine ambitionierte Darstellung der Geschichte der Parallelwelt dar, in der die Serie angesiedelt ist. Trotzdem kann auch Gelegenheitslesern im Marvel-Universum dieser Band wärmstens empfohlen werden. Denn so oft wird man die andere Seite der Medaille nicht mehr zu sehen bekommen.

Details

  • Autor*in:
  • Serie:
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    06/2009
  • Umfang:
    124 Seiten
  • Typ:
    Taschenbuch
  • EAN:
    419516311695
  • Preis (D):
    16,95 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
    Keine Bewertung
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Erotik:
    Keine Bewertung
  • Illustration:
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