Die Infinity-Geschwister

von Jim Starlin, Alan Davis (Illustrator*in)
Rezension von Stefan Cernohuby | 19. Januar 2019

Die Infinity-Geschwister

Familie kann man sich nicht aussuchen, so heißt es zumindest. Denn diese führt in vielen Fällen zu Problemen. Im Marvel-Universum gibt es eine Menge ungleicher Geschwister. Aber zwei, die sich komplett voneinander unterscheiden, sind Thanos und Eros. Jim Starlin, der auch die originalen Infinity-Werke (Infinity-Gauntlet, Infinity-War und Infinity-Crusade) verfasste, ist nun mit dem aktuellen Comic „Die Infinitiy-Geschwister“ betraut worden. Wer sonst?

Alles beginnt ein bisschen verworren. Thanos befindet sich inmitten einer Schlacht. Niedere Kreaturen sind es, die rund um ihn herum kämpfen und keiner kann ihm auch nur die Rüstung zerkratzen. Und doch passiert nachher etwas. Eine 2.000 Jahre ältere Version seinen jüngeren Bruders Eros taucht auf, begleitet von Pip, dem teleportierenden Troll. Eros alias Starfox warnt seinen Bruder vor einem Plan des Zeitreisenden Kang, der ihn stürzen will. Doch tatsächlich ist alles noch viel komplizierter, denn jeder der handelnden Charaktere hat sein eigenes Zeitreisegerät und die verschiedenen Personen begegnen einander keineswegs in chronologischer Reihenfolge. So wird der Plan von Eros gewissermaßen zum Teil eines Plans von Thanos sowie eines anderen Thanos aus der Zukunft und einer bösartigen Entität namens Hunger. Und weil man ja hoch hinaus will, ist auch ein Gastauftritt von Galactus nicht auszuschließen.

Man muss die vorliegende Geschichte nicht nur einmal lesen, um sie zu verstehen. Zwei- oder dreimal ist empfehlenswert, da man dann auch die verschiedenen Verrate, den tatsächlichen Ablauf der Ereignisse und das vielleicht etwas verwirrende Ende in die richtige Reihenfolge bringen kann. Natürlich ist die Beschäftigung mit quasi-unsterblichen und fast allmächtigen Wesen eine Herausforderung für jeden Autor, selbst für Jim Starlin. Im Gegensatz zu seinen früheren Werken, wo er die Dichte der Handlung durch eine schiere Masse an verschiedenen Charakteren getan hat, erledigt er dies nun durch viele verschiedene Handlungsbögen mit den gleichen Charakteren. Die vielen Ebenen machen es aber schwierig, die Geschichte wirklich zu genießen. Das ist schade, wurde der Band doch von Alan Davis illustriert, der besonders Starfox ein interessantes neues Aussehen verpasst hat.

„Die Infinity-Geschwister“ ist eine absolut aktuelle Geschichte, die sich um Thanos vom Titan und seinen Bruder Eros, auch bekannt als Starfox, dreht. Mit sehr vielen Ebenen, Wiederholungen und Zeitreisen ausgestattet, ist das Werk von Jim Starlin zwar faszinierend, aber nicht ganz einfach zu lesen. Das mindert den Genuss des von Alan Davis illustrierten Comics leider ein wenig.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Illustration:

Könnte Ihnen auch gefallen: