Daredevil

Daredevil - In den Armen des Teufels

von Kevin Smith, Joe Quesada (Illustrator*in)
Rezension von Stefan Cernohuby | 15. Februar 2016

Daredevil - In den Armen des Teufels

Hat man einen Namen mit biblischem Bezug, muss man sich nicht wundern, wenn man irgendwann darauf angesprochen wird. Wählt man jedoch einen Künstlernamen, der etwas mit der Hölle zu tun hat, kann man sicher davon ausgehen, dass man von einigen andere in selbige gewünscht wird. „Daredevil“, einer der klassischen Marvel-Helden, muss jedoch in der Geschichte von „In den Armen des Teufels“ seine persönliche Hölle durchleben.

Matt Murdock alias „Daredevil“ ist weder der geselligste Mann, noch ein typischer Familienmensch. So reagiert er in erster Linie geschockt, als ihm nach einem ereignisreichen Tag eine offenbar verwirrte Jugendliche ein Baby übergibt, mit den Worten, es handle sich um den zukünftigen Erlöser, um daraufhin zu verschwinden. Als kurz darauf ein Mann auftaucht, der behauptet, es handle sich nicht um den Erlöser, sondern den Antichristen, ist das Chaos perfekt – besonders da Daredevil plötzlich Visionen bekommt, seltsam aggressiv wird und das Baby töten will. Mit einem Mal scheint um ihn herum alles zusammenzubrechen. Seine Exfreundin Karen kehrt zu ihm zurück, mit der Nachricht sie habe Aids. Matts bester Freud Foggy Nelson wird wegen Mordes verhaftet und seine Kanzlei wendet sich von ihm ab. Daredevil ist so verzweifelt, dass er nicht nur seine eigene Mutter nach vielen Jahren wieder besucht, sondern sogar einen Meister der Magie aufsucht. Die Frage lautet für ihn… ist es tatsächlich die Hölle die zurückschlägt oder versucht ihn jemand mit allen Mitteln fertigzumachen?

„In den Armen des Teufels“ ist in mehrerlei Hinsicht ein Klassiker unter den „Dardevil“-Comics. Zum einen ist sein Autor Kultregisseur Kevin Smith („Dogma“, „Jay und Silent Bob schlagen zurück, etc.), zum anderen hat dieser die Erlaubnis bekommen, einen sehr lang gedienten und dennoch ungeliebten Bösewicht seinem endgültigen Schicksal zuzuführen. Um wen es sich dabei handelt, soll an dieser Stelle jedoch nicht verraten werden. Wieder einmal kann man Smiths Vorliebe für religiöse Themen live miterleben und wie auch schon im Film „Dogma“ geht die Rechnung voll auf. Er schreckt auch nicht zurück, beeindruckende Nebencharaktere wie die Black Widow als Babysitter abzukanzeln oder Peter Parker alias Spider-Man für einen einzigen wichtigen Satz mit einzubinden. Auch wenn die Illustrationen, die um die Jahrtausendwende entstanden sind, heutzutage vielleicht nicht mehr ganz zeitgemäß wären, ist der Gesamteindruck des Werks trotzdem immer noch hervorragend. Fans des blinden Superhelden sollten an diesem Klassiker auf keinen Fall vorbeigehen.

„In den Armen des Teufels“ lautet der Titel eines „Daredevil“-Klassikers aus der Feder von Kult-Regisseur Kevin Smith. Das Werk wartet mit einer Handlung auf, die nicht nur unterhaltsam ist, sondern auch spannend und mit der einen oder anderen Überraschung aufwarten kann. Selbst wenn die Illustrationen nicht mehr unbedingt ganz zeitgemäß sind, können Thema und Gangart der Geschichte immer noch überzeugen. Ein Muss für Fans.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Illustration:

Könnte Ihnen auch gefallen: