Die Götterkriege

Götterkriege - Die komplette Saga 2

von Richard Schwartz
Rezension von Stefan Cernohuby | 26. April 2017

Götterkriege - Die komplette Saga 2

Wenn man als Protagonist einer Romanserie eine tödliche Verletzung überlebt und plötzlich mit verjüngtem Gesicht und gewaltig angewachsener Verantwortung dasteht, was würde man da wohl machen? Alles zurücklassen und sich Hals über Kopf in ein Abenteuer mit ungewissem Ausgang stürzen, um andernorts zu helfen? Nun, das macht zumindest der Protagonist aus „Götterkriege 2 – Die komplette Saga 2“, von Richard Schwartz.

Richtig, Havald lag über lange Zeit wie scheintot da, gefangen zwischen den Zuständen Leben und Tod. Nun ist er viel jünger und sieht die Gelegenheit, dies insofern auszunutzen, als er die Bedrohung durch die Barbaren in der Ostmark näher analysieren will. Denn viele sammeln sich unter dem schwarzen Banner des Nekromantenkaisers. Vorerst unerkannt gelingt es ihm als einfacher Soldat, mit einem der Stammesoberhäupter Frieden auszuhandeln. Das weckt nicht nur die Aufmerksamkeit seiner scheinbaren Vorgesetzten, sondern bringt auch seine Freunde wieder auf seine Spur. Diese sehen andere Prioritäten. Es gibt ein Wiedersehen mit totgeglaubten Kameraden, die Vergangenheit wird weiter aufgearbeitet und einige Helden lernen sich überhaupt erst kennen – da beim vorherigen Zusammentreffen zumindest einer der Beteiligten so gut wie tot war. Neben der Bedrohung durch den Nekromantenkaiser selbst gibt es eine neue Gefahr. Ein Wesen, dass sich offenbar nicht einmal durch Bannschwerter oder Magie bezwingen lässt. Und doch hat jener Verschlinger eine Schwäche...
Der Tarn ist ein uraltes Artefakt, das in mehrere Teile aufgesplittet wurde. Mit ihm sollte es möglich sein, Frieden in die Ostmark zu bringen. Doch zwei der Teile befinden sich im Besitz von Kriegsfürst Arkin, der nicht nur dem Nekromantenkaiser folgt, sondern auch Herr des Verschlingers ist. Als dieser einen Wettkampf um die Teile des Tarns veranstaltet und sich danach mit seiner Armee in den Schatten der Festung der Titanen zurückzieht, steht es abermals nicht gut um Havald und seine Freunde.

„Götterkriege – Die komplette Saga 2“ beinhaltet zwei Romane der ursprünglichen Fassung: „Das blutige Land“ und „Die Festung der Titanen“. Die beiden in einem Band zu vereinen hat einen gewaltigen Vorteil. Denn hier wird die lange Vorbereitungszeit, gewissermaßen das „Anlauf nehmen“ des ersten Romans gleich in die Action des zweiten Werks umgesetzt. Der Protagonist, der gerade erst wieder von den Toten erwacht ist, findet mehr über sich, seine verfluchte Klinge und auch über seine neu erwachten Fähigkeiten heraus. Das verleiht seinem Charakter auch etwas mehr Kontrast als bisher. Denn trotz der Fähigkeit seiner Klinge, Seelen zu rauben, war er stets ein völlig untadeliger Kämpe, gewissermaßen ein Paladin. Nun, als die Fähigkeiten getöteter Nekromanten in ihm auftauchen, wendet er Kräfte an, deren Ursprung das pure Böse ist. Hier stellt sich natürlich die Frage, wie ihn das in weiterer Folge verändern wird. Wie wird es die Beziehung der Charaktere zueinander beeinflussen? Auch die Dreiecksbeziehung zwischen Serafina, Leandra und Havald birgt einiges an Brisanz.
Wer auf der Suche nach guter und spannender Fantasy aus deutschen Landen ist, muss sich unbedingt der Askir-Reihe und auch den Götterkriegen widmen. Hierbei handelt es sich um spannende Fantasy mit starken Charakteren, wie sie sein soll.

„Götterkriege – Die komplette Saga 2“ von Richard Schwarz beinhaltet die beiden Romane „Das blutige Land“ und „Die Festung der Titanen“. Das vereint einen aufbauenden und einen actionreichen Roman zwischen zwei Buchdeckeln und ist daher eine äußerst gelungene Mischung. Da auch die Handlung der Vorgängerreihe und -romane hervorragend fortgeführt wurde, gibt es eigentlich überhaupt keine Ausrede, warum man dieses Werk nicht sein eigen nennen sollte – außer man mag keine Fantasy.

Details

Bewertung

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