Meine ersten Spiele

Nachtwächterbär

von Christiane Hüpper, Michael Koser, Markus Nikisch
Rezension von Janett Cernohuby | 16. Dezember 2016

Nachtwächterbär

Jede Familie hat zur Schlafenszeit ganz bestimmte Rituale, die Kindern helfen, einen langen Tag ausklingen zu lassen und sich auf die Nacht einzustimmen. Zwar sehen diese Rituale in jeder Familie anders aus, doch eines haben sie alle gemeinsam: Gute-Nacht-Geschichten. Im HABA Verlag ist nun ein Spiel zur Guten-Nacht erschienen, mit dem Kinder ebenfalls den Tag ausklingen lassen können und das gleichzeitig auch eine Geschichte mitbringt: "Nachtwächterbär".

Ein schöner Tag geht zu Ende. Alle Tiere schlüpfen nach und nach in ihre Betten und kommen zur Ruhe. Das ist die Stunde, in der der Nachtwächterbär seine Laterne anzündet und seinen Abendspaziergang macht. Dabei sagt er all seinen Freunden "Gute Nacht", bis er am Ende seines Rundgangs selbst müde ins Bett fällt.

NachtwächterbärDie Aufgabe der Kinder ist es, diesen Abendspaziergang nachzuspielen. Doch bevor es losgehen kann, müssen noch einige Vorbereitungen getroffen werden. Für das Spiel gibt es keinen Spielplan, sondern stabile Spielplättchen und die ca. 15 Zentimeter große Spielfigur des Nachtwächterbären. Die Spielplättchen werden gemäß den Vorgaben der Anleitung ausgelegt. Aus sogenannten Gartenplättchen wird ein Weg in Kreisform gelegt. Auf diesem gibt es an vier Positionen die Häuser der Waldbewohner Hase, Eule, Maus und Nachtwächterbär. Natürlich startet der Nachtwächterbär auf dem Plättchen vor seinem Haus. Mittels eines Würfelwurfs wird ermittelt, wie viele Felder der Bär ziehen darf. Auf dem Würfel sind jedoch keine Zahlen abgebildet, sondern Symbole, die sich auch auf den Gartenplättchen finden. So wandert der Nachtwächterbär durch den Wald, schaut bei jedem seiner Freunde vorbei, sagt ihnen Gute Nacht und hilft diesem noch kurz, etwas zu finden. Am Ende kommt er dann wieder zu seinem Haus zurück.

Das Besondere an diesem Spiel sind die Figur des Nachtwächterbären und die in der Beschreibung enthaltenen Geschichten. Bei dem Bären handelt es sich um eine Figur, die während des Spiels leuchtet und deren Licht nach und nach schwächer wird. Man kann sie darüber hinaus auch als Nachtlicht verwenden. Auch dann wird das Licht mit der Zeit schwächer und erlischt nach ungefähr einer halben Stunde komplett. Für Kinder ist dies ein ganz besonderes Extra, das sie mit Begeisterung annehmen.
Ebenfalls toll gelungen ist die Kombination aus erstem Brettspiel und inkludierter Geschichte. Diese Geschichte wird während des Spiels vorgetragen. Jedes Mal wenn der Nachtwächterbär an einem der Tierhäuschen vorbeikommt, wird der entsprechende Abschnitt vorgelesen. So ergibt sich am Ende eine rührende, kurze und vor allem tolle Gute-Nacht-Geschichte. Darüber hinaus fördert das Spiel die Konzentrationsfähigkeit. Zum einen lernen Kinder ab zwei Jahren das Prinzip eines Brettspiels kennen - mit Spielfeld, Würfeln und festen Regeln. Zum anderen können sie dazwischen immer wieder kurzen Abschnitten einer Geschichte lauschen. Ihre Aufmerksamkeit wird also auf zwei Ebenen der Wahrnehmung eingefangen.

Nachtwächterbär"Ist das langweilig, weil nach der ersten Partie die Geschichte bekannt ist und somit für Kinder aufgrund mangelnder Variationen uninteressant wird? Absolut nicht, denn Kinder lassen sich bekanntlich ihre Lieblingsbücher immer und immer wieder vorlesen, ohne dass sie das Interesse daran verlieren. Genauso verhält es sich auch beim Spiel "Nachtwächterbär". Ein ums andere Mal lauschen sie  gebannt der Erzählung, grad so, als würden sie diese zum ersten Mal hören. Zudem kann man die Reihenfolge der Tierhäuschen auch variieren, wodurch ein wenig Abwechslung in den Verlauf kommt.
Wie so oft bei Haba Spielen gibt es auch bei "Nachtwächterbär" mehrere Spielvarianten: freies Spiel, die Variante mit den Geschichten und eine Memo-Variante. Zugegeben, im Vergleich zu anderen Spielen ist hier nicht so große Vielseitigkeit geboten, doch das macht die Nachtlichtfigur wieder wett.
Einziger wirklich großer Negativpunkt: das Thema Batterien. Für den Bären werden drei Knopfzellenbatterien LR41 benötigt, die leider nicht im Spielzubehör enthalten sind. Zwar findet man einen sehr kleingedruckten Hinweis auf der Rückseite des Kartons, doch kann dieser schnell übersehen werden. Das sorgt dann beim Auspacken und ersten Spielen natürlich für großen Frust. Obendrein stellt sich auch die Frage, warum sich die Hersteller für Knopfzellen und nicht für handelsübliche Batterien des Typs AAA oder LR6 entschieden haben.

Abgesehen davon ist "Nachtwächterbär" ein herziges Brettspiel für Kinder ab zwei Jahren. Ein Spielcharakter (und natürlich eine -figur) mit hohem Beliebtheitsfaktor, ein sehr einfaches Spielkonzept für die Kleinsten und eine niedliche Gute-Nacht-Geschichte begeistern Kinder und Eltern sofort. Gerne wird man anstelle der klassischen Gute-Nacht-Geschichte einmal zu dieser Variante greifen und mit seinem Kind den Tag gemütlich und ruhig ausklingen lassen.

Details

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