Activity

Activity Original

von Josef Ernst Führer, Maria Führer, Ulrike Catty, Paul Catty
Rezension von Stefan Cernohuby | 17. Juli 2015

Activity Original

Manche Erfindungen sind so gut, dass sie keiner Änderung bedürfen, um erfolgreich zu bleiben. Ein Brettspiel, von dem bereits über 7 Millionen Exemplare verkauft wurden, scheint in diese Kategorie zu passen. Und doch sind vom Spiel „Activity“ bereits zahlreiche Varianten erschienen. Die 25-Jahr-Jubiläumsversion, die uns vorliegt, kann sich daher trotzdem von dem Spiel unterscheiden, das man unter dem Titel kennt.

Was das Spiel schon im Vornhinein verspricht sind neue Wörter. Davon einmal abgesehen ist das Spielfeld bunt, bunter als es so mancher „alte Activity-Hase“ möglicherweise in Erinnerung hat. Das liegt unter anderem daran, dass die unterschiedlichen Kategorien (Zeichnen, Erklären, Pantomime) nicht in zweimal wiederkehrenden Bereichen auf dem Spielfeld zusammengefasst sind, sondern willkürlich und in bunten Farben auf dem ganzen Spielfeld verteilt wurden. Karten mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad (3 bis 5) bieten den Spielern oder Teams die Möglichkeit zu beeinflussen, wie weit sie vorankommen können. Im Normalfall muss ein Teammitglied eine Karte ziehen, die entsprechende Kategorie und Farbe suchen und seinen Kollegen den Begriff vorstellen. Entweder zeichnend, ohne Worte oder Gesten zu verwenden, den Begriff umschreibend, also ohne das Wort selbst oder abgeleitete Formen zu gebrauchen, oder eben mit Hilfe von Pantomimen – die Spieler aus den anderen Teams kontrollieren die Einhaltung der Regeln und das Verstreichen der Zeit in der Sanduhr. Erraten die Mitspieler aus dem eigenen Team den Begriff, darf man die gemeinsame Spielfigur um die Anzahl der Punkte der Schwierigkeit weiterziehen. Ausnahmen gibt es nur, wenn ein Begriff rot abgedruckt ist, denn dann handelt es sich um eine offene Runde. Der Spieler erklärt den Begriff allen – und sowohl das erklärende Team als auch das erratende (im Idealfall ist es dasselbe) können profitieren. Es gewinnt, wer zuerst das Ziel erreicht.

Zwar hat sich im Vergleich zu älteren oder alternativen Versionen (z. B. Activity Extreme, Turbo, etc.) einiges am Layout geändert, das Spielprinzip ist jedoch immer noch das gleiche. Es geht um Phantasie, Vorstellungskraft und gegen die Zeit. Klar ist, dass die Begriffe über die Jahre ein wenig modernisiert wurden. Manche wurden ersetzt, etliche neue – auch solche, die den Zeitgeist widerspiegeln – kamen hinzu. Dementsprechend bleibt auch die Begeisterung für das Spiel immer noch aufrecht. Woran man allerdings immer arbeiten kann ist die Strenge der Regelauslegung. Gelten für die Gegner Worte bereits, wenn sie sinngemäß stimmen oder in der Einzahl statt in der Mehrzahl gesagt werden. Muss jedes I-Tüpfelchen sitzen? Das sind Sachen, die man bereits vor dem Beginn des Spiels ausdiskutieren sollte, damit man nachher kein Problem hat – denn Diskussionen mitten in einer Partie, gerade wenn es spannend wird, sind definitiv verzichtbar. Insgesamt können wir die Jubiläumsvariante also nur empfehlen. Vor allem all jenen sogenannten Brettspielern, die bis jetzt immer noch keine Version von „Activity“ zuhause haben. Diese sollten sich ein wenig schämen, sich das aktuelle Spiel kaufen und dann zu einem Spieleabend einladen – es lohnt sich.

Die 25-Jahr-Jubiläumsausgabe von „Activity“ aus dem Hause Piatnik weist zwar keine großen grundsätzlichen Unterschiede zu den bisherigen Versionen auf – abgesehen von viel älteren oder speziellen Varianten –, dennoch ist es ein Spiel, das man unbedingt haben sollte. Denn kaum etwas macht mehr Spaß als sich in einer großen Gruppe von Freunden mit absurden Begriffen auf amüsante Weise lächerlich zu machen.

Details

Bewertung

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