Marvel Exklusiv

The Hood

von Brian K. Vaughan
Rezension von Stefan Cernohuby | 10. Januar 2010

The Hood

Es sind nicht zwangsläufig immer Helden, die interessant sind. Manchmal kann ein Bösewicht ebensoviel Faszination ausüben, besonders da über dessen Vergangenheit oft nur Mutmaßungen existieren. Um den Hintergrund einer schillernden Persönlichkeit aus dem Untergrund näher unter die Lupe zu nehmen, gibt es im Marvel-Universum den neuen Comicband "The Hood", der sich um den gleichnamigen Superschurken dreht.

Verschiedene Vorfälle können dazu führen, dass ein Mann zum Superschurken wird. Entweder er fällt schrecklichen Unfällen zum Opfer, wird von außerirdischen Symbionen in Besitz genommen oder verspürt schon immer den Wunsch, die Weltherrschaft an sich zu reißen. „The Hood“ ist keiner dieser Art von Schurken. Bei ihm handelt es sich um einen Kleinkriminellen, der durch Zufall an die Stiefel und den Mantel eines Dämons gerät und feststellt, dass er mit ihrer Hilfe sowohl schweben als auch sich unsichtbar machen kann. Im Grunde sind das keine besonders beeindruckenden Fähigkeiten, doch er nutzt sie, um sich vom Kleinkriminellen zu einem ernstzunehmenden Gauner aufzuschwingen. Als er sich dann mit einer größeren Nummer anlegt, setzen sich einige Superschurken auf seine Spur. Doch in diesem Fall muss er mit Gewitztheit und Intelligenz agieren, denn diese sind ihm rein kräftetechnisch weit überlegen. Kann er sich behaupten, während er von einem ganzen Verbrechersyndikat gesucht wird?

Interessant ist bereits die Namenswahl des Hood. Denn „Parker Robbins“ weckt Assoziationen zu „Peter Parker“. Diese Ähnlichkeit ist bestimmt absichtlich gewählt. Denn obwohl der Schurke einige Charakterzüge hat, die Spiderman bestimmt nicht aufweist – zum Beispiel raucht er, schreckt für Gewaltanwendung nicht zurück und ist auch seiner Frau nicht treu – ist er im Grunde eine ehrliche Haut. Er versucht, niemanden zu verletzen, der das nicht verdient hat, sorgt sich um seine Freunde und würde am liebsten mit allen gut auskommen. Dass dies als Verbrecher nicht ganze so einfach funktioniert, versteht sich von selbst. Brian K. Vaughan hat sich der Materie, die Vorgeschichte von „The Hood“ zu erzählen, angenommen. Das Ergebnis ist gelungen, obwohl einige Situation trotzdem beinahe lächerlich wirken. Doch vermutlich muss auch ein großer Verbrecherboss klein Anfangen, wenn es darum geht, seine Machtbasis aufzubauen. Insgesamt kann man sagen, dass sowohl Gestaltung als auch Erzählung des Bandes durchaus einen Kauf rechtfertigen. Wer schon immer wissen wollte, wie es um die Anfänge des Hood bestellt war, kann hier bedenkenlos zugreifen.

Nicht jeder Superschurke hat einen dunklen Ursprung. Manche liegen eher in einer Grauzone. Davon handelt die Geschichte von „The Hood“ im gleichnamigen Band von Brian K. Vaughan. Dieser erzählt eine interessante und humorvolle Geschichte, die Fans bestimmt zu gefallen weiß.

Details

  • Autor*in:
  • Band:
    82
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    10/2009
  • Umfang:
    148 Seiten
  • Typ:
    Taschenbuch
  • EAN:
    419516311695182
  • Preis (D):
    16,95 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Erotik:
  • Illustration:
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