Ultimate Avengers

Ultimate Avengers #1 - Die nächste Generation

von Carlos Pacheco, Mark Millar
Rezension von Gabriel Zupcan | 06. August 2010

Ultimate Avengers #1 - Die nächste Generation

Es gibt im Marvel-Universum keine härtere Sau als Captain America. Moment - sprechen wir hier vom Captain America des Marvel-Universums? Nein. Genau gesagt sprechen wir hier von Steve Rogers aus dem Ultimativen Universum, und der sprengt alle Maßstäbe. Der neueste Band der "Ultimative Avengers", dem Gegenstück der Rächer von Erde 616 erbringt wieder einmal den Beweis dafür, wie "Bad Ass" ein Charakter nur sein kann.

Nach dem kataklysmischen „Ultimatum“ erwartet uns hiermit also der erste Band mit den Ultimate Avengers. Man merkt sofort, dass der Titel „Die Ultimativen“ passé ist, und man sich an die Namensgebung des klassischen („616er“) Marvel-Universums angenähert hat. Die Ultimate Avengers werden unter Haudegen Nick Fury gesammelt, um der größten Bedrohung Herr zu werden, die SHIELD jemals vor sich hatte. Wer „Die Ultimativen 2“ gelesen hat, fragt sich jetzt natürlich was das sein kann, schließlich wurden in diesem Band unter anderem mythische Gottheiten und ganze Armeen aus Supermenschen bekämpft. Soviel sei verraten: es ist der erste Supersoldat höchstselbst, der aus überraschenden Gründen desertiert.

Meister Mark Millar entfesselt mit seinen etablierten Heroen ein drittes Mal furiose Actionsequenzen mit Dialogen, die wie Faustschläge des Hulk einschlagen. Selten lagen Dramatik, Humor und Härte so nahe beisammen. Ein Markenzeichen das bereits seine ersten zwei Runs mit den Ultimativen auf das Kult-Podest erhoben hat. Diesmal braucht es kurz bis die Story ins Rollen kommt und zündet, aber es mag sein, dass der „Aha“-Effekt der ersten beiden Teile verbraucht ist und der Leser diesmal mit dem Band etwas kritischer umgeht. Die Story ist nicht ganz so clever wie etwa in den Vorgängern, doch Millar verwendet seine Fähigkeiten als Autor, um vorzügliche Comic-Unterhaltung zu bieten. Ich wage zu behaupten, dass es sich hier um die derzeitige Top-Serie unter Superhelden - zumindest im Rahmen von Marvel Comics - handelt.
Neben den etablierten Charakteren wie Cap, Hawkeye und Nick Fury werden in Ultimate Avengers einige neue Protagonisten eingeführt. Einer der schillerndsten davon ist sicherlich Gregory Stark, der ältere, noch genialere (und skrupellosere) Bruder von Tony „Iron Man“ Stark. Und natürlich wäre da noch der Ultimate Red Skull, der als Bösewicht definitiv den Vogel abschießt. Ultimate im wahrsten Sinne des Wortes.
Millars Text wird diesmal leider nicht vom genialen Bryan Hitch komplettiert, aber man muss zugeben, dass sich der „Neue“, Carlos Pacheco, sehr würdig schlägt. Die Zeichnungen erreichen zwar nicht Hitchs extremen Detailgrad und Pseudo-Realismus, aber dieser Mann ist nun einmal eine Klasse für sich. Pacheco hat ein gutes Händchen für Bildaufbau und Dynamik und überzeugt mit einigen sehr schönen Splash-Pages.

Wer die „Ultimativen“ bislang hoch geschätzt hat, wird vermutlich auch von den frisch umbenannten „Ultimate Avengers“ nicht enttäuscht werden. Gewaltige Genialitätssteigerungen stehen vielleicht nicht an, aber das hohe Niveau der Serie kann durchaus gehalten werden und macht auf jeden Fall Lust auf mehr. Zwei amerikanische Daumen hoch.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
    Keine Bewertung
  • Erotik:
    Keine Bewertung
  • Illustration:
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