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Justice League of America

Justice League of America - Der Gott der Superhelden

von Steve Orlando, Minkyu Jung, Hugo Petrus, Miguel Mendonca
Rezension von Gabriel Zupcan | 03. April 2019

Justice League of America - Der Gott der Superhelden

Die neue Justice League of America hat in ihrer kurzen Wirkungsdauer bereits einige kosmische Abenteuer erlebt. In ihrem finalen Band muss sich Batmans handverlesene Azubi-Truppe noch einmal ihren größten Gegnern stellen – hat das Team dazugelernt und ist es würdig, den Titel einer „Justice League“ zu tragen?

Einen weiten Weg ist es gegangen, das neueste Team das den Titel der „JLA“ übernommen hat. Die Gruppe, die einen neuen Weg verfolgen sollte, begab sich auf allerlei multiversische Pfade, wie schon viele Superhelden vor ihr. All das holt sie jetzt wieder ein. Der Dreamslayer von der zerstörten Welt Angor kehrt zurück. Der ehemalige Schurke hat die Hoffnung seine Heimatwelt wieder auferstehen lassen zu können. Doch das wird nicht so einfach, denn auch der brutale Erzfeind der Justice League und ehemalige Boss von Dreamslayer, Lord Havok, will hier noch ein Wort mitreden.
Nach der Konfrontation mit dem Tyrannen taucht eine weitere Nemesis auf: Chronos, der Zeitdieb. Dieser ist für Atom das, was der Joker für Batman und Lex Luthor für Superman ist. Doch Atom ist nicht mehr Ray Palmer, der sich in das Mikroversum zurückgezogen hat. Ryan Choi, der neue Atom hat Chronos von seinem Mentor geerbt und Chronos ergötzt sich in seiner Überheblichkeit daran, Ryan zu quälen. Um den überheblichen (und übermächtigen) Zeitmanipulator und seine Zeit-Legionen zu schlagen, muss Ryan das gesamte Team einsetzen. Und dann wäre da noch Ahl, der Gott der Superhelden, den Chronos aus der Zeitlinie löschen will.

Steve Orlandos Version der Justice League fährt ein schönes Finale auf. Orlando verwendet dabei alle Elemente des Mythos den er in seinem Run geschaffen hat, um offene Handlungsfäden abzuschließen. Dabei bedient er sich vieler klassischer Elemente des DC-Universums. Chronos, der Erzfeind von Atom, hatte schon lange keinen derart fulminanten Auftritt. Dennoch wirkt er dabei wie eine etwas schwächere Version von Reverse Flash, ohne dessen charakterliche Tiefe zu erreichen. Orlandos Interpretation von Lord Havok hingegen weiß mehr zu gefallen. Dieser Bösewicht hat wahrhaft das Potenzial, das einen guten Superschurken ausmacht und sich aus Charisma und Gefährlichkeit zusammensetzt. Die Helden gehen in diesem bombastisch angehauchten Finale ein wenig unter. Jeder bekommt seinen Moment, aber das verbale Zusammenspiel des Teams fehlt. Batman spielt sich nicht in den Vordergrund, aber er wirkte bereits von Anfang an ein wenig fehl am Platz. Natürlich wollte man das Zugpotenzial, das mit ihm verbunden ist nutzen, aber die Justice League of America-Serie bietet praktisch nichts, wonach Batman-Fans wirklich suchen. Auch spürt man das Fehlen von Lobo, der nur wenige Szenen hat. Sein Großmaul und die charakteristischen Sprüche haben das oftmals recht psychedelische Geschehen immer schön aufgelockert. Insgesamt gelingt Orlando genau das, was er offensichtlich vorhatte: eine klassische Superhelden-Serie im Stil des Silver Age schreiben, jedoch mit modernen Helden. Multiversen, Zeitreisen, kosmische Gott-Entitäten und größenwahnsinnige Schurken mit Hauptmotiv Größenwahn bestimmen das Geschehen. Dazwischen wird darüber geplaudert was es ausmacht ein Superheld zu sein. Das ist nett und fängt den Leser durchaus an der einen oder anderen Stelle ein, aber oftmals passieren von Seite zu Seite viel zu viele verrückte Sachen. Und man fragt sich auch, wie ein Team mit einem derartigen Spektrum an Fähigkeiten solche Probleme hat, mit Chronos fertig zu werden, wenn am Ende ein absolut einfaches Standardmanöver genügt. Das Artwork ist schön, aber es hätte im Angesicht der Art der Geschichten etwas mehr Epik sein können, wie sie zum Beispiel auf den genialen Alternativ-Covern zu sehen.

Ganz im Sinne eines George Perez stellt sich auch eine neue Generation von Leaguern kosmischen Herausforderungen und beweist sich als redliche Superhelden. Dabei hätten die großteils sehr interessanten Charaktere aber ein wenig mehr Screentime miteinander bekommen können, als nur Beiwerk zur Story zu sein. Insgesamt ein nettes und optimistisches Finale der Serie, ganz im Spirit der Sache.

Details

Bewertung

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