Batman/Superman

Batman/Superman: Freunde und Feinde

von Jeph Loeb, Ed McGuinness (Illustrator*in)
Rezension von Gabriel Zupcan | 23. Februar 2016

Batman/Superman: Freunde und Feinde

Zwei der möglicherweise berühmtesten Superhelden der Welt vereinen ihre Kräfte, um sich gegen die größte Bedrohung ihrer Existenz zu behaupten: den US-Präsidenten. Nebenbei retten sie selbstverständlich die Welt vor der Zerstörung. Das super-dynamische Duo beweist in diesem modernen Klassiker warum sie die Besten sind.

Bei Verfilmungen hat man einige Zeit gebraucht, um die zwei Superschwergewichte des Superheldengenres endlich in einem Film zusammen zu bringen. Die Spannung die „Batman vs. Superman: Dawn of Justice“ vorausgeht, ist für wahre Fans kaum zu ertragen. Bis zum Film kann man sich aber die Zeit zum Beispiel mit guten Comics vertreiben. Einer der besten rund um die beiden Cape-Träger ist das nun neu aufgelegte „Batman/Superman: Freunde und Feinde“ von Jeph Loeb.

Im Original als „Public Enemies“ bekannt, war dies die erste Storyline der Anfang der 2000er entworfenen neuen Serie „Superman/Batman“. Nicht zu verwechseln mit der aktuellen Inkarnation im „New 52“-Universum, die jetzt genau umgekehrt „Batman/Superman“ genannt wurde. Im damaligen DC-Universum gelang es Lex Luthor, der ausschließlich als seriöser Industrieller bekannt war, das höchste Amt der Vereinigten Staaten zu erreichen. Er wurde zum US-Präsidenten gewählt. Möglicherweise gewinnt dieses (Horror)-Szenario aufgrund der derzeitigen Erfolge von Donald Trump in den Vorwahlen von 2016 zusätzlich an Aktualität. Zum Erscheinungsdatum der Erstausgabe war übrigens ein gewisser George W. Bush jr. Präsident der USA. Die Story selbst ist von der Zeit nicht angenagt worden, und würde einen ausgezeichneten Buddy-Movie mit Superhelden-Salsa abgeben.

Nach einem verlorenen Kampf mit Metallo begibt sich Superman bei seinen Nachforschungen nach Gotham City, wo bereits Batman an diesem Fall arbeitet. Wieder taucht Metallo auf, und mischt unsere Muskelpakete auf. Superman wird mit einer Kryptonitkugel angeschossen und gemeinsam mit Batman lebendig begraben. In der Zwischenzeit erklärt Präsident Luthor, dass ein riesiger Asteroid aus Kryptonit auf die Erde zurast und dass es Supermans Schuld sein müsse – schließlich sei dieser Kryptonier. Ein Grund der für Präsident Luthor wohl ausreichend ist. Eine von der Regierung gesponserte Jagd auf Superman und seinen „Komplizen“ Batman beginnt, an der sich nicht nur Söldner und Superschurken beteiligen, sondern auch regierungstreue Helden. Es sieht nicht gut aus gegen diese Übermacht und die „Besten der Besten“ werden auf ihre härteste Probe gestellt.

Die Story packt den Leser sofort beim Kragen und lässt ihn bis zur letzten Seite nicht los. Es macht einfach Spaß zuzusehen, wie unsere Helden auf der Flucht sind, aber bei aller Gefahr natürlich noch Zeit für ein wenig Trash Talk haben, während sie sich mit ihren Verfolgern prügeln. Die Dynamik ist wie bei jedem guten Buddy-Movie nicht ohne eine gewisse Spannung unter den Protagonisten, die zwar grundverschieden, aber im Endeffekt aus dem gleichen Holz geschnitzt sind. Das bekommt man vor allem durch die exzellent plazierten Monolog-Boxen mit. Wenn man will, kann man das Comic sogar komplett nur aus Batmans oder Supermans Perspektive lesen. Loeb hat als Autor viel Erfahrung mit beiden Charakteren und versteht es wie kein Zweiter, sie zusammenspielen zu lassen. McGuinness klotzige Darstellung von kastenförmigen Gestalten wird vielleicht nicht jedermanns Sache sein, der nicht mit den DC Animated-Serien aufgewachsen ist, aber die wunderschöne Colorierung von Dave Stewart lässt sie erstrahlen. Einige Schwächen tun sich bei etwas raschen Szenenwechseln zum Schluss hin auf. Ebenso ist die „rettende Erfindung“ etwas, das der 60er-Jahre Batman-Serie würdig wäre und nicht so richtig zum Rest des Stils passt. Aber dass Loeb und McGuinness diese lieben, merkt man schon durch Hinweise im Verlauf der Handlung. Etwas weniger Gastauftritte einzubringen hätte auch nicht geschadet, aber insgesamt ist es gelungen eine spektakuläre Story zu erzählen, ohne langatmig zu werden.

Wer Superman-Fan ist, will es haben, wer Batman-Fan ist, muss es haben. „Freunde und Feinde“ schafft es locker unter die Top-Comics mit den beiden vermutlich bekanntesten Superhelden der Welt.

Details

Bewertung

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