Libby Lomax-Reihe

Und dann saß Audrey Hepburn auf meiner Couch

von Lucy Holliday
Rezension von Janett Cernohuby | 21. März 2016

Sophia Loren, Marilyn Monroe, Audrey Hepburn und wie sie noch hießen, all die großen Hollywood-Stars einer vergangenen Film-Generation. Sie strahlten Charakter aus, waren einzigartige Persönlichkeiten und vor allem Idole, zu denen man aufblickte. Eine Generation wie sie gibt es vermutlich nicht wieder. Und so bleibt uns nur noch die Erinnerung auf Zelluloid. Doch manchmal, manchmal in Geschichten und Romanen, dürfen die Stars von damals noch einmal zurückkommen. So wie in Lucy Hollidays Debütroman "Und dann saß Audrey Hepburn auf meiner Couch".

Libby Lomax steht seit ihrer Kindheit im Schatten ihrer Schwester Cass. Diese wollte immer Schauspielerin werden und ist bereits als Kind von einem Casting zum anderen getingelt. Libby musste natürlich mit. Jedoch nicht nur als Begleitung, sondern ebenfalls als Bewerberin für irgendeine Rolle. Doch viel mehr als Statistenrollen hat sie nie bekommen. Nun scheint ihr Durchbruch kurz bevorzustehen. Endlich hat sie eine kleine Sprechrolle in einer Filmproduktion bekommen, bei der auch der angesagte Filmstar Dillon O'Hara mitspielt. Doch Libby blamiert sich zu Tode und wird darüber hinaus auch gefeuert. Völlig am Boden zerstört will sie den Abend in ihrer neuen Wohnung und auf einer alten Couch aus einem Requisitenlager verbringen. Da geschieht das Unglaubliche. Plötzlich sitzt Audrey Hepburn, Libbys große Ikone, neben ihr auf der Couch. Während Libby noch an einen Streich ihres Versands denkt, erkennt Audrey die Situation sofort und steht der völlig perplexen Libby von nun an mit Ratschlägen zur Seite.

"Und dann saß Audrey Hepburn auf meiner Couch" ist ein unterhaltsamer, kurzweiliger Schmöker, den frau sich im kuschligen und gemütlichen Lesesessel zu Gemüte führen kann. Dieser Roman ist mit allem Notwendigen versehen. Einem gutaussehenden Schauspieler, einer Hollywood-Legende und einer gescheiterten Möchtegern-Schauspielerin, die diesen Job eigentlich nie wollte. Viel lieber wäre sie einem normalen, bodenständigen Beruf nachgegangen. Doch ihre Schwester stand stets im Mittelpunkt und tut es auch jetzt noch. Libby scheint das Pech und Unglück regelrecht anzuziehen, geschieht ihr doch immer im unpassendsten Moment ein Missgeschick. Sei es, dass sie ein teures Filmkostüm vor lauter Panik in Brand setzt, den Star des Films unabsichtlich beleidigt, auf einer angesagten Party von ihrer Schwester einen Drink mit vielen Eiswürfeln ins Gesicht bekommt, worauf dieses anschwillt - Libby scheint vom Pech verfolgt. Doch das soll sich ändern, da sie ja nun professionelle Unterstützung in Form der einstigen Diva hat.
Der Roman ist kurzweilig und sehr unterhaltsam geschrieben. Mit Libby schuf die Autorin einen liebenswerten Charakter, den man als Leser sofort annimmt. Anders sieht es schon bei ihrer Schwester und allgemein ihrer gesamten Familie aus. Bei dieser dreht sich offenbar alles nur um Cass, Cass und nochmals Cass. Libby wird hin- und hergeschubst, wie es gerade passt.
Ein weiterer wichtiger Charakter für die Handlung ist der Filmstar Dillon O'Hara. Ihn zu durchschauen fällt nicht so leicht. Meint er es wirklich ernst mit Libby oder spielt er nur mit ihr? Ist sie eine willkommene Abwechslung für ihn, der sich sonst mit Models und angesagten It-Girls umgibt? Abwarten und die Entwicklung beobachten, ist hier angesagt.
Tja, und dann gibt es da natürlich Audrey Hepburn. Die Diva einer früheren Generation gibt diesem Roman viel von ihrem Charme, Liebreiz und Glitzer. Spritzige Dialoge, amüsante Situationen und Szenen lassen die Seiten nur so dahinfliegen. Ohne dass es dem Leser bewusst wird, schreitet die Handlung voran und plötzlich findet man sich am Ende des Buchs wieder. Doch keine Sorge, die Fortsetzungen sind bereits angekündigt und man wird schon bald mehr von Libby Lomax zu lesen bekommen.

Kurzgefasst ist "Und dann saß Audrey Hepburn auf meiner Couch" ein sehr unterhaltsamer Frauenroman, der nicht nur mit einer amüsanten Handlung, starken Charakteren und einer großen Hollywood-Legende kommt, sondern der auch neugierig macht, wie es mit Libby und Dillon im nächsten Band weitergeht. Ein Buch, das wir Leserinnen mit Begeisterung für dieses Genre durchaus empfehlen können.

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