Tolkien - Schöpfer von Mittelerde

von Catherine McIlwaine
Rezension von Sarah Mayrhofer | 23. Juli 2019

Tolkien - Schöpfer von Mittelerde

Der Name Tolkien ist mit Sicherheit jedem Literaturliebhaber ein Begriff, und seit dem Erscheinen der „Herr der Ringe“-Filme auch weiter hinaus bekannt. Man darf Tolkien sicher zu einem der einflussreichsten Autoren des 20. Jahrhunderts zählen und selbst wenn man nicht an Fantasy-Romanen interessiert ist, muss man ihm dennoch zusprechen, dass es nicht vielen Autoren gelungen ist, eine Fantasiewelt mit so viel Liebe zum Detail zum Leben zu erwecken.

Das Buch öffnet mit sechs Essays von führenden Tolkien-Spezialisten. Der erste Essay liefert uns eine Kurzbiographie des Autors, in der auf die wichtigsten Ereignisse seines Lebens, von seiner Kindheit in Südafrika bis hin zu seinem Tod, eingegangen wird. Danach erfahren wir mehr über den Literaturklub der "Inklings" und Tolkiens Beziehung zu einzelnen Mitgliedern, zu denen später auch sein Sohn Christopher Tolkien zählt. Vor Allem auf die Freundschaft zu C.S. Lewis wird genauer eingegangen.

Die nächsten Beiträge befassen sich mit der Entstehung von Mittelerde und der elbischen Sprache. Da sich Tolkien selbst als Philologen bezeichnet hat, waren Sprachen immer schon ein wichtiger Bestandteil seines Lebens und Schaffens. Er forschte an der historischen Entwicklung von west- und nordeuropäischen Sprachen und vor allem der west- und nordgermanische Sprachraum war von großem Interesse für ihn. Dieses Wissen half ihm, seine eigenen Sprachen und Schriften zu entwickeln und perfektionieren.  

Ein weiteres Essaythema ist der Einfluss der nordischen Heldensagen auf Tolkiens Werk. Er sieht die nordische Mythologie und Heldensagen als grimmig und hoffnungslos, aber trotzdem unnachgiebig und trotzig. Das sind Charakterzüge, die man auch in Tolkiens Geschichten finden kann. Auch bei der Namensgebung einiger Charaktere und Handlungselemente hat Tolkien sich vom Norden inspirieren lassen. So folgt zum Beispiel ein wichtiger Handlungsstrang in "Der Hobbit", Beowulfs letztem Kampf, im gleichnamigen Gedicht. Auch die Valar, die im Silmarillion eine wichtige Rolle spielen, sind von den nordischen Göttern Asgards inspiriert.
Der letzte Essay befasst sich mit Tolkiens Zeichenkünsten. Vor allem mit den Zeichnungen, die er für seine Werke "Das Silmarillion", "Der Hobbit" und "Der Herr der Ringe" angefertigt hat. 

 

Den Großteil des Buches bildet allerdings der Katalog, der eigentlich als ein Begleitwerk zur Ausstellung "Tolkien: The Maker of Middle-Earth" angefertigt wurde. Bei der Ausstellung handelt es sich um eine Sammlung von Gegenständen aus dem Privatbesitz der Familie Tolkien und der Bodleian Library der University of Oxford, welche ihre Premiere in Oxford hatte und mittlerweile unter anderem in New York gezeigt wurde. Wegen großem Interesse ist dieser Katalog auch aus dem Englischen übersetzt worden und auch außerhalb der Ausstellung erhältlich.

Gezeigt werden unter anderem Zeichnungen, Familienfotos und auch teilweise Kleidung und Möbelstücke Tolkiens. Briefe von Fans, berühmt oder nicht, werden genauso präsentiert wie Korrespondenzen von Tolkien mit seinen Freunden und Familienmitgliedern. Auch Briefe von Father Christmas, dem Weihnachtsmann, die der Autor seinen Kindern über viele Jahre hinweg geschrieben hat, finden ihren Platz. Ein besonderes Highlight sind die von Tolkien entworfenen Landkarten von Mittelerde, deren Entwicklung man über die Jahre hinweg mitverfolgen kann, sowie seine Coverzeichnungen und Illustrationen für "Der Hobbit".

Bei "Tolkien – Schöpfer von Mittelerde" handelt es sich um die umfangreichste Sammlung zum Thema J.R.R. Tolkien, die bisher zusammengestellt wurde. Viele der gezeigten Exemplare wurden zuvor noch nie der Öffentlichkeit gezeigt. Es handelt sich hier sicherlich um ein Werk, das nicht nur für Tolkien-Fans von Interesse ist, sondern für alle Literaturinteressierten ein visuell sehr ansprechendes Nachschlagewerk ist. Bei "Tolkien – Schöpfer von Mittelerde" handelt es sich um die umfangreichste Sammlung zum Thema J.R.R. Tolkien, die bisher zusammengestellt wurde. Viele der gezeigten Exemplare wurden zuvor noch nie der Öffentlichkeit gezeigt. Es handelt sich hier sicherlich um ein Werk, das nicht nur für Tolkien-Fans von Interesse ist, sondern für alle Literaturinteressierten ein visuell sehr ansprechendes Nachschlagewerk ist.

Details

  • Originaltitel:
    Tolkien: Maker of Middle-earth
  • Verlag:
  • Genre:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    04/2019
  • Umfang:
    416 Seiten
  • Typ:
    Hardcover
  • ISBN 13:
    9783608964028
  • Preis (D):
    42,00 €

Bewertung

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