Der Herr der Ringe

von J. R. R. Tolkien
Rezension von Janett Cernohuby | 13. September 2009

Der Herr der Ringe

"Der Herr der Ringe" ist zweifellos der Klassiker unter den Fantasyromanen. Als das Epos zwischen 2001 und 2003 in die Kinos kam, wurde das Werk zwar berühmter, hatte diese Werbung zu diesem Zeitpunkt aber keineswegs mehr nötig. Denn bereits zu diesem Zeitpunkt galten die Bücher als prägende Werke des Genres. Die "Hobbit Presse" des Klett-Cotta-Verlags veröffentlichte 2009 eine Neuauflage der drei Bände, die zu einem Gesamtbuch zusammengefasst und in hochwertiger Qualität erscheinen. Ein Grund für uns, einen Blick auf diese Ausgabe zu werfen.

Der Inhalt dürfte den meisten sicherlich bekannt sein.
Einst schmiedete der dunkle Herrscher Sauron die Ringe der Macht. Sieben gab er den Zwergenkönigen, neun den Menschen - und einen behielt er für sich. Damit wollte er die freien Völker Mittelerdes unter seine Knechtschaft zwingen. Jedoch wusste er nicht, dass auch die Elben drei Ringe der Macht schmiedeten. Sie alle zogen in die Schlacht gegen Sauron, doch es gelang ihnen nicht, den Einen Ring und somit den dunklen Herrscher zu vernichten. Der Menschenkönig von Numenor schlug Sauron die Hand mit dem Ring ab, konnte sich jedoch nicht dazu überwinden, den Ring im Feuer des Schicksalsberges zu zerstören. Stattdessen nahm er diesen an sich, verlor ihn aber schon bald. Jahrhunderte lang galt der Ring als verschollen. Diese Zeit nutzt Sauron, mittlerweile nur noch ein Schatten seiner selbst, um seine Kräfte erneut zu sammeln und gegen Mittelerde zu kämpfen.
Die Zeit verging und irgendwann wurde der Ring gefunden. Doch von keinem Mächtigen oder Helden, sondern von einem Hobbit, einem Halbling. Schweren Herzens vererbte er den Ring an seinen Neffen Frodo, der sich nun seiner wohl größten und schwierigsten Aufgabe gegenüber findet. Denn der Zauberer Gandalf erkennt den Ring und bringt Frodo zu den Elben. Deren Urteil ist eindeutig, denn sie alle wissen, dass der Ring vernichtet werden muss. Dies ist jedoch nur mitten im Land des dunklen Herrschers Sauron möglich, in den Flammen des Schicksalsberges. So begibt sich der Hobbit Frodo mit drei seiner besten Freunde und zusätzlich dem Zwerg Gimli, dem Waldläufer Aragorn, dem Elben Legolas und dem Menschen Boromir auf die gefahrvolle Reise durch Mittelerde zum Schicksalsberg. Die Gefährten müssen unterwegs nicht nur zahlreiche Gefahren bestehen, sondern werden auch getrennt und in alle Richtungen verstreut. Während Frodo seinen Weg zum Schicksalsberg fortsetzt, finden sich die anderen bald in der größten Schlacht um Mittelerde wieder...

"Der Herr der Ringe" ist ein Werk, über dessen Inhalt man sicherlich nicht mehr diskutieren muss. Er war wegweisend für die weitere Entwicklung des Fantasy-Genres. Zahlreiche Kreaturen wurden hier dem Leser erstmalig vorgestellt und finden sich heute in den Werken der Phantastik wieder - wenn auch manchmal unter anderem Namen. Orks, Halblinge, Elben/Elfen, Zwerge und Zauberer sind heute nicht mehr wegzudenken. Doch "Der Herr der Ringe" ist noch viel mehr. Er ist nicht nur ein Roman, bestehend aus drei Büchern, er ist ein Epos, dessen Welt einzigartig ist. J. R. R. Tolkien beschränkte sich nicht nur auf diese eine Epoche, sondern brachte zahlreiche weitere Werke und Geschichten über die Bewohner Mittelerdes heraus. Sie alle schufen eine Welt, die einzigartig ist. Viele Autoren versuchten, dieses Niveau zu erreichen, scheiterten jedoch daran.
Das Werk erschien ursprünglich in englischer Sprache und wurde viele Jahre später ins Deutsche übersetzt. Diese Übersetzung sollte noch einmal mehrere Jahre später die Fangemeinde entzweien. Denn während Margaret Carroux Ende der 1960iger das Werk erstmalig übersetzte, versuchte sich 30 Jahre später Wolfgang Krege an einer neuen, moderneren und zeitgenössischeren Übersetzung. Die Meinungen hierzu gehen weit auseinander und sollen auch nicht Bestandteil dieser Rezension werden. Doch viele der Fans blieben Margaret Carroux treu. Daher ist auch die neu erschienene Auflage in der beliebten Fassung von Carroux zu finden.
Daneben ist es aber vor allem das Design, welches die Fans motivieren soll, den Band zu kaufen. Und auf den ersten Blick ist es dem Verlag und den Herausgebern auch wirklich gelungen, ein beeindruckendes Werk auf den Markt zu bringen. In rotem Einband, mit hochwertig, auf Glanzpapier bedrucktem Schutzumschlag präsentieren sich alle drei Bände zu einem Buch zusammengefasst. Auch innen setzt sich dieses Layout fort. Die Seiten - wenngleich auch aus sehr dünnem Papier - wurden an ihren Kanten ebenfalls rot eingefärbt. Ein jedes Buch beginnt mit einer ebenfalls in Rot gehaltenen Doppelseite. Zwei Lesebändchen sowie die niemals fehlenden Karten runden das Werk ab. Doch auf den zweiten Blick präsentieren sich auch kleine Mängel im neuen Design. Denn die rot eingefärbten Seitenränder führen dazu, dass die Seiten miteinander verkleben. Beim Lesen muss man diese nun sehr, sehr vorsichtig lösen - andernfalls riskiert man das Einreißen der Seiten. Hinzu kommt leider, dass in der vorliegenden Ausgabe bereits eine Seite eingerissen und geknickt war. Für wahre Fans, die sich auf die neue Ausgabe freuen, ein großes Ärgernis.

Dennoch ist die neue Auflage des "Herr der Ringe" ein gelungenes Werk. Gerade sein Preis wird die Fans überzeugen, ist dieser für ein fast 1300 Seitenlanges Buch sehr fair. Das farblich anspruchsvolle Layout ist ebenfalls ein Eyecatcher, wenngleich man beim ersten Lesen sehr große Vorsicht walten lassen soll. Trotzdem kann es all jenen Fans empfohlen werden, die zwar nicht auf die teuren Lederbände zurückgreifen, dennoch aber ein hochwertiges, gebundenes Buch in den Händen halten wollen.

Details

  • Autor*in:
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    08/2009
  • Umfang:
    1292 Seiten
  • Typ:
    Hardcover
  • ISBN 13:
    9783608938289
  • Preis (D):
    39,9 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
    Keine Bewertung
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Erotik:
    Keine Bewertung

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