Commissaire Lacroix hat mit seinem guten Gespür und seiner ausgezeichneten Menschenkenntnis noch jeden Fall gelöst. Kein Verbrechen, kein Mord geht ungelöst an Lacroix vorbei, der von vielen nur “Maigret” genannt wird.
Doch wie sieht es mit einem Verbrechen aus, das noch gar nicht verübt wurde und die Hinweise darauf nur spärlich sind? Wird dies der erste Fall sein, den der sympathische Kommissar ungelöst zu den Akten legen muss?
Als Docteur Obert schon zu frühen Morgenstunden an Lacroix’ Tür klingelt, ist klar, dass irgendetwas ganz und gar nicht stimmt. Der sonst so gelassene Gerichtsmediziner erzählt völlig aufgelöst von einem Gespräch, das er zufällig tags zuvor mitangehört hat und das ihn nicht mehr loslässt. Darum ging es um einen Mord im Zug, der in zwei Tagen nach Reims fährt. Das sind selbst für einen Kommissar wie Lacroix ziemlich dürftige Angaben und natürlich könnte dies alles auch ein großes Missverständnis sein. Dennoch nimmt sich Lacroix der Sache an. Schon allein um seinen alten Freund Doctor Obert zu beruhigen. Schon bald kommt Lacroix jedoch zu dem Schluss, dass etwas an diesem Fall dran sein könnte. Und seinem Bauchgefühl kann der Commissaire für gewöhnlich vertrauen. Es beginnt eine aufwendige Suche nach einem bestimmten Zug und einem Opfer, das ihm noch gänzlich unbekannt ist. Wie kann er dieses Rätsel lösen?
Die Ermittlungen führen Lacroix nach Reims und zu einem äußerst teuren und genussvollem Getränk. Fern von Paris muss der Kommissar etwas in die Geschichte eintauchen, um die näheren Zusammenhänge zu begreifen. Für den Kommissar und sein Team ist diese Ermittlung alles andere als ungefährlich. Mit wem sie es überhaupt zu tun haben, ist noch ein großes Geheimnis. Doch Lacroix wäre nicht Lacroix, wenn er sich nicht Schritt für Schritt einer Lösung nähern würde.
In “Lacroix und der Auftragsmors im TGV” steht der Commissaire erstmals vor einem Verbrechen, das er lösen muss, bevor es überhaupt begangen wurde. Nur mit spärlichen Informationen starten Lacroix und sein Team die Ermittlungen. Bei diesem Fall muss Commissaire Lacroix tief in seine Trickkiste greifen, in der Hoffnung, des Täters oder der Täterin habhaft zu werden. Wieder einmal liest sich Alex Lepics Kriminalroman - nun schon der 7. Teil dieser Reihe - schnell und genussvoll. Der Leser und die Leserin landen schon ganz zu Beginn in einem spannenden Fall. Für den etwas eigenwilligen Kommissar bedeutet eine Ermittlung keinesfalls Genussverzicht. Das macht ihn menschlich und umso sympathischer. Lacroix braucht seine Pausen zum Nachdenken und dabei hilft es eindeutig, gute Pariser Hausmannskost zu genießen, köstlichen Kaffee zu trinken oder auch Wein oder Bier zu konsumieren. Sogar im Dienst.
In diesem Band gibt es kurze Episoden, in denen vom Kommissar Befragte ihre Geschichte erzählen. Stellenweise aren diese etwas zu langatmig. Obwohl das freilich der Ermittlung diente und Einblick in die Hintergrundgeschichte der Personen gab, ist der Blick von Lacroix’ Seite aus der Atmosphärischste. Insgesamt war dieses Buch aufregender und actionreicher, was ihm gut tat. Manchmal muss eben auch ein Kommissar wie Lacroix etwas aus seinem gemütlichen Alltagstrott heraus.
Alles in allem war dieser Lacroix Band wieder ein unterhaltsamer, leichter Kriminalroman, der mit seinem französischen Flair Lust auf Paris und Frankreich macht. Wer Kriminallektüre ohne viel Tiefgang und ausführlicher Gewaltbeschreibung sucht, ist hier goldrichtig. Obwohl es bei dieser Buchreihe nicht zwingend notwendig ist, empfehlen wir trotzdem für den besten Lesegenuss, die Reihe mit dem ersten Band zu beginnen.
Details
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Band:8
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Sprache:Deutsch
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Erschienen:02/2025
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Umfang:208 Seiten
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Typ:Hardcover
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ISBN 13:9783311125792
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Preis (D):18,90 €