Ich, der Roboter


Erzählungen
von Isaac Asimov
Rezension von Stefan Cernohuby | 08. April 2023

Ich, der Roboter

Das Genre Science-Fiction ist beinahe untrennbar mit Robotern verbunden. Mehr oder weniger menschenähnlich und mit verschiedenem Intelligenzgrad versehen, haben sie fast jeder utopischen Saga ihren Auftritt. Vorreiter und gleichzeitig Erfinder der heutigen Robotik war allerdings kein Techniker, sondern ein Autor, nämlich der Amerikaner Isaac Asimov. Bei Heyne ist nun eine Neuauflage in zwei Bänden erschienen, die ursprünglich „Alle Robotergeschichten“ hieß, bei Heyne aber nun als „Ich, der Roboter“ und „Geliebter Roboter“ veröffentlicht wurde.

Zahlreiche der Kurzgeschichten, die trotz ihrer relativen Kürze vor allem durch ihre Pointiertheit überzeugen, dienten als Vorlage für Science-Fiction Filme mit Starbesetzung. Als Beispiel hierfür seien „Ich, der Roboter“ mit Will Smith, oder „Der Zweihundertjährige“ genannt. Einzelne Beispiele herauszugreifen wäre bei insgesamt über 500 Seiten und einer derartigen Zahl an 31 Kurzgeschichten vermessen, daher soll ein kurzer Überblick geboten werden, worum es geht. Die unterschiedlichen Kurzgeschichten haben Robots jeder Art zum Thema. Ob humanoid oder als simpler Arbeitsrobot, ob metallen oder aus Fleisch und Blut, alles dreht sich um die künstlichen Zeitgenossen. Ein zentrales Element der meisten Kurzgeschichten sind auch die drei „Asimov’schen“ Gesetze der Robotik.
Erstes Gesetz: Ein Roboter darf keinen Menschen verletzen oder durch Untätigkeit zu Schaden kommen lassen.
Zweites Gesetz: Ein Roboter muss den Befehlen eines Menschen gehorchen, es sei denn, solche Befehle stehen im Widerspruch zum ersten Gesetz.
Drittes Gesetz: Ein Roboter muss seine eigene Existenz schützen, solange dieser Schutz nicht dem Ersten oder Zweiten Gesetz widerspricht.
Diese Regeln sind bereits fest in der Literaturgeschichte verankert.
Auch hat der Autor einige seiner Schöpfungen mehrfach verwendet. So sind die Charaktere Gregory Powell und Michael Donovan, die realen Wissenschaftlern nachempfunden sind, Helden in vier Kurzgeschichten, die Robotpsychologin Susan Calvin bringt es insgesamt auf sogar zehn Einsätze. So liest man sich durch die beiden Bände und glaubt danach beinahe alles über Robots zu wissen, was notwendig ist.

Die Episoden haben vieles gemeinsam. Denn obwohl sie teilweise bitterernst, teilweise satirisch angelegt sind, um an anderer Stelle wieder ins Gesellschaftskritische abzudriften, sind sie immer unterhaltsam. Keine der enthaltenen Kurzgeschichten ist langweilig oder bleibt in der Qualität hinter den anderen zurück.Von vielen namhaften Autoren sind bereits Kurzgeschichtensammlungen erschienen. Doch in jede von ihnen, ob die Schreibenden nun King, Le Guin oder Pratchett geheißen haben, gibt es einige weniger interessante Kurzgeschichten. Nicht aber bei Isaac Asimov. Über vierzig Jahre lang hat er Geschichten immer auf dem gleichen Niveau verfasst, eine Leistung, die ihresgleichen sucht. Somit sollte dieser Doppelband jedem, der sich bisher noch nicht eingehend mit dem Autor beschäftigt hat, als Anreiz dienen, sich auch mit seinen größeren Werken auseinanderzusetzen. Alle Fans von Science-Fiction, die die Asimov’schen Kurzgeschichten noch nicht in der einen oder anderen Form ihrem Regal stehen haben, tun gut daran, diesen Zustand schnellstens zu ändern. Denn wer sich nicht mit Asimovs Robotgeschichten auseinandergesetzt hat, vermisst ein wichtiges Kapitel der Science-Fiction.

„Ich, der Roboter“ und „Geliebter Roboter““ von Isaac Asimov sind mehr als nur Sammlungen seiner Kurzgeschichten zum Thema Robots. Denn das Werk stellt einen Querschnitt aus über 40 Jahren Schaffen und einen Meilenstein der Science-Fiction Literatur da. Allen, die das Genres lieben, sind diese Werke unbedingt zu empfehlen.

Details

  • Autor*in:
  • Originaltitel:
    I.Robot
  • Verlag:
  • Erschienen:
    11/2015
  • Umfang:
    304 Seiten
  • Typ:
    Taschenbuch
  • ISBN 13:
    9783453528420
  • Preis (D):
    12,00 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl: