Die Welten der Skiir

Die Welten der Skiir 3: Patronat

von Dirk van den Boom
Rezension von Stefan Cernohuby | 19. Oktober 2017

Die Welten der Skiir 3: Patronat

Wie oft sagt einem jemand, dass etwas Unangenehmes in Wahrheit nur zum eigenen Besten ist? Ziemlich oft, zählt man Ärzte, Eltern oder besorgte Bürger mit. Doch ist es tatsächlich wahr? Das kann sich von Fall zu Fall unterscheiden. In der Reihe „Die Welten der Skiir“ befinden sich die verschiedenen Völker im Skiir-Imperium stets unter Vormundschaft. Unter anderem mit der Begründung, das wäre zu ihrem eigenen Besten. Der dritte Teil der Reihe ist nun unter dem Titel „Patronat“ erschienen und beantwortet die Frage nach dem Wahrheitsgehalt dieser Aussage.

Die Erde war beinahe ein Jahr lang von einem Energiefeld umgeben. Einem Feld, das zwar keinerlei Raumflüge zuließ, aber dafür im Gegenzug auch die Skiir vom Planeten fernhielt, was der Menschheit ermöglicht, sich seit langem wieder einmal selbst zu regieren. Das Energiefeld hatte jedoch einen Grund. Es diente dazu ein Tor zu öffnen, das nun fertiggestellt ist. Der Skiir Xiin, der Flokhart Eder als Schlüssel für den Bau des Tors gebraucht hat, lässt diesen wieder frei. Denn sowohl er als auch das Energiefeld haben ihren Zweck erfüllt. Der Zerstörer, ein mächtiges Kriegsschiff, das seine Ressourcen fast aufgebraucht hat, basiert wie das Tor auf Hatta-Technologie. Ein Tor, das verschiedene Parteien sehr interessiert. Denn die Hatta waren ein Volk, das seit langer Zeit verschwunden ist und im Universum wohl vor den Skiir das Sagen hatten. Doch es gibt einen geheimen Rat der Fünf, verdeckte Ermittler die versuchen deren Geheimnisse zu lüften und nicht zuletzt auch einen generalüberholten Frachter, die alle zusammen eine zentrale Rolle in einem Drama der ganzen Galaxie spielen.

Bei manchen Serien gibt es einen herausragenden ersten Band, einen mittelprächtigen zweiten Roman und beim dritten Buch ist man dann letztendlich enttäuscht. Zum Glück ist das bei „Die Welten der Skiir“ nicht der Fall. Ja, „Prinzipat“ war herausragend und wurde zu Recht mit dem deutschen Science-Fiction-Preis ausgezeichnet. Dagegen war Protektorat eher ein Brückenband, der die Handlung zu den Ausgangsbedingungen des dritten Werks führen musste und alleinstehend nicht wirklich überzeugen konnte. Doch im dritten Roman gelingt es Dirk van den Boom nicht nur eine überraschende Wendung aus dem Ärmel zu schütteln, sondern gleich mehrere. Er hat auch überhaupt keine Skrupel, Charaktere dafür über die Planke gehen zu lassen, um die Handlung zu einem vernünftigen Abschluss zu führen, beziehungsweise sie schmerzhaft und grausam um ihr Leben zu bringen. Was nur gut so ist und auch konsequent, denn schließlich können diese nach dem Ende des Romans dem Autor auch kein Geld mehr einbringen – dennoch fühlt man als Leser ein wenig mit einigen der Charaktere, die ohnehin nicht viel Freude mit ihrem Dasein hatten. Science-Fiction-Fans können sich also hier auf einen würdigen Abschluss einer spannenden Reihe freuen und speziell über einen Roman, der eine Steigerung im Vergleich zum Vorgänger darstellt. Und natürlich kann man sich bereits auf die nächsten angekündigten Werke des Autors freuen.

„Patronat“ ist der Abschluss der Reihe „Die Welten der Skiir“ von Dirk van den Boom, also der dritte Roman der Trilogie. Überraschende Wendungen, seltsame Außerirdische, eine spannende Handlung und nicht zuletzt ein mehrschichtiges Weltenkonstrukt lassen den Leser das Buch am Schluss zufrieden zuklappen. Denn weder endet das Werk mit einem Happy End für alle Beteiligten, noch komplett apokalyptisch. Liebhaber des Genres kann man also durchaus zum Kauf des Werks raten.

Details

Bewertung

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