Madame le Commissaire

Madame le Commissaire und das geheimnisvolle Bild

von Pierre Martin
Rezension von Emilia Engel | 06. Juli 2020

Madame le Commissaire und das geheimnisvolle Bild

Dieses Mal taucht Madame le Commissaire in die Welt der Kunst und Kunstfälscher ein. Kein Fall, den Isabelle sonst übernehmen würde, doch dank ihres reichen Bekannten Rouven Mardriac bleibt ihr gar nichts anderes übrig. Davon, dass es vermutlich nicht in Isabelles Zuständigkeit fällt, lässt sich die Kommissarin nicht abhalten und das lässt sich mit einem Anruf in Paris auch leicht ändern. Eigentlich ist es eine gute Ablenkung, denn langsam sollte sich Madame le Commissaire für einen der Männer in ihrem Leben entscheiden….

Thierry ist wieder nach Fragolin zurückgekehrt. Seine Arbeit in Paris war nur mäßig zufriedenstellend und so nimmt er lieber wieder seine Tätigkeiten als Bürgermeister, Notar und Anwalt auf. Um seinen wundervollen Ort mehr in den Blick der Touristen zu rücken, hat der Bürgermeister ein kleines Museum eröffnet, das Henri Matisse gewidmet ist.  Ganz unerwartet führt dieses Museum und ein spezielles Anliegen Thierrys an Isabelles Freund Rouven Mardrinac - auch wenn sie quasi Rivalen im Kampf um Isabelles Aufmerksamkeit sind - gleich zum nächsten Fall. Denn als Isabelle und Rouven gemeinsam in Cannes in der Galerie Saint Jallobert ein bisher unbekanntes Bild von Matisse begutachten, entdeckt Rouven sofort, dass dieses Bild eine Fälschung ist. Doch es kommt noch schlimmer, denn in dem Gemälde   ist ein Hilferuf versteckt.
Normalerweise wäre das kein Fall, den die Kommissarin annimmt. Die Kunstwelt ist nicht ihr Metier, doch der Hilferuf weist auf ein Verbrechen hin - und das ist sehr wohl ihr Metier. Rouven Mardrinac ist die perfekte Hilfe bei der Arbeit, denn niemand scheint sich besser auszukennen, als der reiche Kunstkenner, der auch um Isabelles Herz kämpft. Aber auch ihr liebenswerter und schrulliger Kollege Apollinaire ist wieder mit von der Partie. Eins ist beiden klar, dieser Fall ist wohl einzigartig.
Natürlich ist das noch längst nicht alles. Denn wieder erreicht sie ein wichtiger Telefonanruf aus Paris von ihrem Chef mit der Bitte sich den Fall um einen Toten näher anzusehen. Die Ermittlung muss geheim bleiben, die Methoden dürfen ruhig unkonventionell sein. Eine Herausforderung, die Isabelle gerne annimmt. 

Pierre Martin weiß es aufs hervorragendste seinen Bücher Spannung, Witz und Charme zugleich zu verleihen. Jeder Band hat ganz eigene Fälle, die nicht mit den bisherigen zu vergleichen sind. Es gibt keine langweiligen Wiederholungen, keine Ermittlungsmethoden, die sich aufs Haar gleichen. Isabelles Methoden sind unkonventionell - so wie von ihrem väterlichen Freund und Chef in Paris gewünscht - und intuitiv. Isabelle Bonnet ist eine Kommissarin, die sich in Fragolin von schweren Verletzungen erholten wollte und ein bisschen mehr Leichtigkeit und Gemütlichkeit - wofür die Menschen in der Provence bekannt sind - in ihr Leben bringen. Sie schafft es eindeutig, sich davon etwas anzueignen, doch ein bisschen Druck tut der Protagonistin immer gut und sorgt für mitreißende Kriminalfälle. Doch Isabelle ist auch mitfühlend und nicht mehr so abgebrüht wie damals als Leiterin einer geheimen Spezialeinheit in Paris. Das macht sie zu einer ganz besonderen Ermittlerin - einer starken Frau, die sich nichts gefallen lässt, mit Herz und einer erfrischenden Leichtigkeit in manchen Dingen - wie etwa ihrem Liebesleben.
In “Madame le Commissaire und das geheimnisvolle Bild” kann der Leser gemeinsam mit der Kommissarin in die Welt des Kunstfälschens eintauchen. Das ist ein wirklich spannendes Thema und auch der Fall dazu ist ungewöhnlich. Hier kann sich der Leser auf einen äußerst fesselnden Fall freuen.
Auch Isabelles Liebesleben ist wieder Thema. Denn mit der Rückkehr des Bürgermeisters ist er auch als potenzielle Beziehung wieder ein Thema. Madame le Commissaire ist klar, dass sie bald eine Entscheidung treffen muss. Der charmante Thierry, der nicht unfehlbar ist, oder der reiche Rouven - die Entscheidung wird schwer werden.

Mit der Reihe “Madame le Commissaire” trifft der Leser auf alle Fälle eine ausgezeichnete Wahl. Sie ist auch als Sommerlektüre bestens geeignet. Natürlich empfiehlt es sich die Reihenfolge zu beachten. Dennoch muss man sagen, dass dieser Band uns wegen des Kunstthemas ganz besonders angesprochen hat. Wer eine abwechslungsreiche und spannende Krimireihe mit einer guten Portion südfranzösischer Leichtigkeit möchte, sollte auf jeden Fall zu diesem Buch greifen.

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