Instabil

Instabil - Die Vergangenheit ist noch nicht geschehen

von Sam Feuerbach, Thariot
Rezension von Stefan Cernohuby | 25. April 2018

Instabil - Die Vergangenheit ist noch nicht geschehen

Manchmal ist nicht alles so, wie es aussieht. Eigentlich sogar sehr, oft, wenn man genauer darüber nachdenkt. Doch wenn man aus heiterem Himmel festgenommen und eines Verbrechens angeklagt wird, das man keinesfalls begangen hat, kann es schon sein, dass man ein wenig an der Realität zweifelt. So wie auch der Protagonist aus „Instabil – Die Vergangenheit ist noch nicht geschehen“ von Sam Feuerbach und Thariot.

Es ist sicherlich der Albtraum vieler Menschen, aus dem Schlaf gerissen und von einer Spezialeinheit festgenommen zu werden. Patrick Richter passiert genau das. Doch noch viel schlimmer: Ohne überhaupt eine Ahnung zu haben, welches Verbrechen man ihm vorwirft, wird er der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung angezeigt. Und noch viel schlimmer, es wird sofort ein Deal ausgehandelt und Patrick soll an die USA ausliefert und nach Guantanamo transportieren werden. Doch alle sind gleichermaßen verwundert und verstört, als Patrick aus einer hermetisch abgeriegelten Zelle verschwindet. Auch Patrick, der erst im Jahr 2001 auftaucht und dann mit Abstechern in seine Gegenwart quer durch die Zeit zwischen 1996 und 2029 springt. Dabei fängt er sich nicht nur eine vorlaute KI auf seinem Handy ein, trifft eine Dame aus der Zukunft und verursacht und verhindert abwechselnd Ereignisse in seiner Vergangenheit. Das macht Zukunft, Gegenwart und Vergangenheit gleichermaßen instabil…

Was den Roman hervorragend macht, ist der thematische Wechsel von einem reinen Triller zu einem Zeitreisedrama. Man bekommt kaum eine Atempause, während offenbar jeder Patrick Richter zumindest einmal hinter Gittern sehen will. Die überwiegende Menge an Leute hätte es vermutlich sogar lieber, wäre er tot. Während er selbst nur sehr langsam dahinterkommt, was eigentlich passiert ist, bekommt man als Leser schon den einen oder anderen Verdacht. Doch auch wenn das Szenario nicht ganz nachvollziehbar ist und man nicht weiß, warum der Protagonist durch die Zeit springt, ist die erzählte Geschichte selbst sehr fesselnd. Auch die Diskussionen mit seinem futuristischen Handyassistenten „Siggi“ ist äußerst amüsant und hier werden nicht zu wenige Seitenhiebe gegen aktuelle Unternehmen und Produkte ausgeteilt. Schnell bemerkt man als Leser, dass das kurzweilige Werk nicht lang genug ist, um die gesamte Handlung zu beherbergen. Und das wird am Ende mit einem sehr ausgeprägten Cliffhanger bestätigt. Wir können dieses Werk, das sich unter anderem auf der Midlist des Skoutz-Awards befindet, allen Lesern nur empfehlen. Als eBook ist das Werk für unter 4 Euro zu haben, für das Taschenbuch muss man knapp 15 Euro bezahlen. Beides lohnt sich.

„Instabil – Die Vergangenheit ist noch nicht geschehen“ ist ein spannender Thriller von Sam Feuerbach und Thariot der urplötzlich zu einer Geschichte rund ums Zeitreisen wird. Obwohl nicht alle Geheimnisse rund um die Ereignisse im Buch restlos aufgeklärt werden, ist das Werk trotzdem sehr unterhaltsam und gönnt dem Leser keine Ruhepause. Wir können das Skoutz-Award-nominierte Werk, das es sowohl als eBook als auch als Taschenbuch gibt, wärmstens empfehlen.

Details

Bewertung

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