The Walking Dead

The Walking Dead, Band 2

von Jay Bonansinga, Robert Kirkman
Rezension von Stefan Cernohuby | 05. Mai 2013

The Walking Dead, Band 2

Der Vorteil an postapokalyptischen Szenarien ist, dass man sie beliebig lang andauern lassen kann. Denn wenn die Apokalypse bereits geschehen ist, bleibt sie immer Geschichte. Insofern haben Autoren die Möglichkeit so lange weitere Geschichten zu erzählen, so lange sie Charaktere am Leben lassen. Auch in der neuen Romanreihe zu "The Walking Dead" gibt es seit kurzem einen zweiten Band, der lose die Ereignisse aus dem ersten fortsetzt.

Seit kurzem haben sich die Freundinnen Lilly und Megan gemeinsam mit ihrem großen, schwarzen Beschützer Josh einer Gruppe angeschlossen, die eine Zeltstadt aufbauen möchte. Mit permanenten Wachen will man sich der herumstreunenden Zombies erwehren. Als jedoch infolge des Todes einer Tochter des Anführers dieser gewalttätig wird, kommt es zu einer Verbannung von Lilly, der sich neben Josh auch Megan, deren Freund Scott und der ehemalige Sanitäter Bob anschließen. Gerade rechtzeitig, denn kurz darauf wird die Zeltstadt von einer Horde "Beißer" überfallen, die das Gelände einfach überrennen. Nach einigen unterschiedlich erfolgreichen Stationen treffen die Reisegefährten in einem Wall-Mart auf eine andere Gruppe Überlebender. Diese erzählen ihnen von Woodbury, einer hermetisch abgeriegelten Siedlung, in der Menschen wieder normal leben können. Ein wenig unsicher folgen die fünf der Einladung. Auf den ersten Blick scheint es sich wirklich um eine sichere Enklave zu handeln. Doch dann stellen sie fest, dass nicht alles so rosig ist, wie es scheint. So hat der aktuelle "Govenor" gerade erst nach einem blutigen Machtwechsel selbige übernommen. Auch die seltsame Vorstellung von Tauschhandel, die hier vorherrscht, kann nicht jeder problemlos mittragen. Und obwohl das, was sie herausfinden, gerade einmal die Spitze des Eisbergs ist, bleiben nicht alle von ihnen am Leben, um die nächsten Veränderungen mitzuerleben

Robert Kirkman und Jay Bonansinga sind weiter dabei, Lücken in der ursprünglichen Geschichte zu schließen. So steuern die Ereignisse weiter auf die Konfrontation mit den Charakteren der Comicreihe zu. Die Handlung selbst ist nicht unbedingt überragend aber spannend genug, um den Leser zu fesseln. Ein wenig den Kopf schütteln muss man allerdings über den Übersetzer. Man sollte wissen, dass "radio" aus dem Englischen eben nicht "Radio", sondern "Funk" bedeutet. Auch an einigen anderen Stellen fragt man sich, ob das Buch noch einmal gegengelesen wurde, besonders was die Resultate der Übersetzung angeht. Abgesehen davon ist das Buch leichte Unterhaltung, die allen Liebhabern von Zombie-Literatur zusagen wird. Interessant ist allerdings wieder einmal, dass der Autor sein Hauptaugenmerk nicht auf Splatterorgien legt (obwohl vorhanden), sondern auf die soziale und gesellschaftliche Komponente. Er geht stets davon aus, dass sich eine menschliche Gesellschaft ungeachtet niedriger Überlebensraten und der Tatsache, dass man aufeinander angewiesen ist, selbst zerfleischen würde. Möglicherweise hat er damit Recht.
Insgesamt kann man das Werk als solide bezeichnen und ein Preis von unter 9 Euro spricht eindeutig auch dafür, als Fan des Genres zuzugreifen.

Der zweite Band der Reihe "The Walking Dead" schließt dort an, wo der erste aufgehört hat, wenngleich aus der Perspektive von anderen Personen. Auch wenn das Buch nicht die genialste Handlung hat, ist es doch spannend und unterhaltsam. Und auch über die gelegentlichen Übersetzungsfehler kann man als Fan des Genres hinwegsehen. Das Buch ist also solides Mittelmaß, mehr ist allerdings nicht zu erwarten.

Details

Bewertung

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