Magister-Trilogie

Die Seelenkriegerin

von Celia Friedman
Rezension von Stefan Cernohuby | 08. April 2014

Die Seelenkriegerin

Eine Trilogie misst sich auch immer daran, wie ihr finaler Band angelegt ist. Wie mit der gesamten aufgebauten Spannung umgegangen wird, kann entscheiden, ob eine derartige Saga zu einem Klassiker werden kann oder in Vergessenheit gerät. Uns lag, diesmal in digitaler Form, das entscheidende Werk, das Finale einer solchen Trilogie vor, nämlich "Die Seelenkriegerin" von Celia Friedman.

Seit bekannt ist, dass die Seelenfresser den Heiligen Zorn, eine Barriere gegen das Böse, durchquert haben, rüstet Großkönig Salvator zum Krieg. Seine Doppelrolle aus Priester und König macht dabei jedoch verschiedene Leute nervös. Unter anderem auch daher, weil seine Religion sich nicht unbedingt durch Toleranz auszeichnet. Währenddessen arbeiten vier Magister zusammen, um die Bedrohung zu erörtern. Keine einfache Aufgabe, da sich jene Magier normalerweise nicht über den Weg trauen und nicht zögern, einander etwas anzutun - solange dies nicht offen geschieht. Gleichzeitig hat Kamala damit begonnen, sich immer mehr im Kampf gegen den Feind zu engagieren. Dabei erregt sie nicht nur das Interesse der beiden mächtigsten Magister Colivar und Ramirus, auch ihr Geheimnis - also dass sie keine Hexe, sondern ein weiblicher Magister ist - bleibt den beiden nicht verborgen. Eine gefährliche Situation, da sie nach deren Rechtsprechung eigentlich zum Tode verurteilt werden müsste.
Doch auch die Seelenfresser bleiben nicht untätig. Nachdem deren junge Königin mit der Hexenkönigin Siderea verbunden wurde, werden sie als Rasse gefährlicher denn je zuvor. Denn nun verfügen sie nicht nur über rohe Kraft, sondern auch über eine Intelligenz, die es schon zuvor gewohnt war, die Mächtigsten dieser Welt zu manipulieren und zu lenken. Eine Gefahr, deren Opposition, die untereinander nicht ohne Streit ist, ganz bestimmt nichts zu lachen hat.

In einigen Trilogien ist es so, dass der erste Band verheißungsvoll ist, der zweite vielversprechend und der letzte enttäuschend. Celia Friedman ist jedoch keineswegs in diese Falle getappt. Im Gegenteil. Im ersten Band beginnt sie gut, der zweite ist vielleicht etwas weniger stimmig, aber der dritte ist definitiv das Highlight der Reihe. Nicht nur, dass die Action-Einlagen zielgerichteter werden und die Protagonisten durch ihre persönliche Hölle gehen müssen. Nein, auch die bisher nicht wirklich einschätzbaren Nebenpersonen bekommen plötzlich Charakter - nicht immer den besten, zugegeben, aber immerhin. Interessant ist auch, dass die Autorin ihren in den ersten beiden Teilen immer noch aggressiv vorhandenen Feminismus ablegt. Es geht zwar immer noch darum, dass hinter jedem erfolgreichen Volk von Seelenfressern eine noch erfolgreichere Königin steht, das gleiche gilt für Magister, aber Männer werden nicht mehr als generell schlecht dargestellt. Spannungstechnisch kann man dem Buch auch nichts vorwerfen. Die Leser werden geradezu von Höhepunkt zu Höhepunkt gepeitscht - rein metaphorisch natürlich. Insofern ist "Die Seelenkriegerin", das Finale der Reihe um die junge Magisterin Kamala, wirklich ein Abschluss, der sich lohnt. Dafür, dass das Ebook gerade weniger als 5 Euro kostet, kann man eigentlich nur eine Kaufempfehlung aussprechen.

"Die Seelenkriegerin" ist das packende Finale von Celia Friedmans Reihe um die weibliche Magisterin Kamala. Spannung, Action, ein wenig Erotik und viele Wendungen machen diesen letzten Roman der Trilogie zu einem Werk, das man allen Liebhabern guter Fantasy nur empfehlen kann. Zumal das vorliegende Ebook nicht einmal 5 Euro kostet.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
    Keine Bewertung
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Erotik:

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