Magister-Trilogie

Die Seelenzauberin

von Celia Friedman
Rezension von Stefan Cernohuby | 27. Februar 2014

Die Seelenzauberin

Eine typische Situation für einen Abenteuerroman ist das Überleben des Protagonisten in eigentlich ausweglosen Situationen. Je nachdem ob die Leser eine solche Wendung annehmen kann es sein, dass dem ersten Buch ein zweites folgt. So auch geschehen im Fall von Celia Friedmans Roman "Die Seelenjägerin", welcher nun mit "Die Seelenzauberin" fortgesetzt wird.

Nachdem Kamala ihre erste Begegnung mit einem Seelenfresser nur mit Müh und Not überlebt hat, muss sie sich erst wieder erholen. Ihr ehemaliger Meister macht ihr klar, dass sie ihren Verbrechen nicht entkommen kann. Lediglich das Bestreben die drohende Gefahr auszukundschaften, könnte ihr einen Vorteil verschaffen.
Gleichzeitig übernimmt der ehemalige Mönch Salvator, der älteste Sohn des verstorbenen Königs Danton, die Krone. Zu einem Zeitpunkt wo ein altes Übel droht, die Menschheit erneut heimzusuchen. Doch er entstammt einer alten Linie an Hütern, die sich den Seelenfressern schon vor langer Zeit entgegen stellten. Besonders sein Onkel, der Halbbruder der Königin, leistet als Kundschafter großes - auch wenn ihn Kamala vor abtrünnigen Hütern retten muss. Keine einfache Aufgabe, denn in der Nähe der Grenze, die aus uralten Monumenten mit magischen Kräften besteht, versagt ihre eigene Magie. Als Kamala sich dem Halb-Lyr namens Rhys anschließt, kommen sich die beiden nicht nur näher, sie wird auch zur Heldin. Doch gleichzeitig riskiert sie ihre Entdeckung, denn zahlreiche Magister werden ebenso zur Unterstützung herangezogen. Allen voran der geheimnisvolle Colivar, dessen Pläne nicht einmal seine Zunftkollegen verstehen können...

Eines kann man dem zweiten Roman dieser Reihe mit Sicherheit nicht absprechen: seine Spannung. Auch die unterschiedlichen Handlungsfäden sind äußerst vielfältig und lassen unterschiedliche Geschehnisse zu wichtigen Ereignissen im großen Metaplot werden. Grundsätzlich gibt es also eine gute Basis für einen ebenso guten Roman. Leider hapert es dann ein wenig an der Umsetzung. Denn zu naiv, zu risikobereit ist die Protagonistin. Dafür, dass Magister bereits im ersten Roman bei jedem Fitzelchen Magie erkennen konnten, ob es sich um Hexen- oder Magisterwerk handelt, führt sie nun die komplexesten Zauber vor der Nase ihrer Kollegen durch. Und Überraschung, diese kommen nicht hinter ihr Geheimnis. Auch die eigentlich männerfeindliche Einstellung Kamalas ist auf Dauer nervig, zumal diese sie auch nicht daran hindert, Sex mit dem Hüter Rhys zu haben. Dass dieser rein zufällig der Onkel ihres ehemaligen Konjunkten (sie bezog ihre Magie aus dessen Seele) Andovan ist, mit dem sie ebenfalls intim war, ist ein wenig befremdlich. Ob man auch sein weiteres Schicksal daraus ableiten kann? Vielleicht.
Insgesamt liest sich das Buch sehr schnell und ist für Fantasyfans mit einer Vorliebe für weibliche Protagonisten sicher empfehlenswert. Dennoch weist es einige Schwächen auf, die es insgesamt nur durchschnittlich erscheinen lassen. Schade, hier wäre mehr möglich gewesen.

Celia Friedmann hat mit "Die Seelenzauberin" eine direkte Fortsetzung zu ihrem Vorgängerroman "Die Seelenjägerin" geschrieben. Der spannenden und unterhaltsamen Geschichte stehen leider einige konzeptionelle Schwächen gegenüber, die das Gesamtergebnis leider über guten Durchschnitt nicht herausragen lassen. Eigentlich schade, bei einer etwas glaubwürdigeren Handlungsweise der Protagonistin hätte man noch einiges an Luft nach oben gehabt.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
    Keine Bewertung
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Erotik:

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