Die Blausteinkriege

Das Erbe von Berun

von Tom Orgel, Stephan Orgel
Rezension von Stefan Cernohuby | 18. Februar 2016

Das Erbe von Berun

In vielen Gesellschaften gibt es etwas dem Wert zugesprochen wird, obwohl es keinerlei praktische Eigenschaften hat. Federn, Edelsteine, Gold – meist liegt der Wert dieser Gegenstände und Elemente darin, dass sie optisch ansprechend und äußerst schwer zu beschaffen sind. Im ersten Band der Reihe „Die Blausteinkriege“ von T. S. Orgel, der den Titel „Das Erbe von Berun“ trägt, geht es allerdings um eine Substanz, die nicht nur gut aussieht...

Durch einen kurzen Blick auf das Leben eines Spähers, der sich in einer schier ausweglosen Lage befindet, wird die Macht des Blausteins offenbart – zumindest für einige Personen. Dann setzt die eigentliche Handlung ein, in der drei Personen die Rollen der Protagonisten einnehmen. Da ist Meister Messer, dessen Name bereits suggeriert, nicht unbedingt ein ungefährlicher und friedfertiger Zeitgenosse zu sein. Tatsächlich hat er den Auftrag, die Bastardgeschwister des Königs von Berun zu finden und zu beseitigen. Dabei hat er das Talent, anderen Menschen den Schmerz zu nehmen – in seiner Situation oftmals den Todesschmerz.
Währenddessen macht das Mädchen Sara die Bekanntschaft des „Puppenspielers“ Henrey Thoren. Letzterer macht seinem Namen alle Ehre und bringt neben Sara noch einen weiteren der Protagonisten auf den Weg zu seinem Schicksal. Während das ungewöhnliche Talent des Mädchens, sich unsichtbar zu machen, zu Tage tritt und sie eine Ausbildung für eine spezielle Aufgabe erhält, wird der Schwertmann Marten bei Nacht und Nebel aus der Stadt geschafft. Aufgrund von Schulden und gefühlter Schuld, erklärt er sich bereit, eine Gruppe Kriegsknechte in eine entlegene Provinz zu begleiten.
Während einer der Protagonisten einen anderen jagt und dem Mädchen eine wichtige Aufgabe zukommt, schlägt im Reich die Stimmung um. In einer Welt voller gefährlicher Kreaturen, mit unberechenbaren Meere voller Seemonster und Wäldern voller riesiger Spinnen steuert alles auf einen Krieg hin...

Es gibt Romane, in denen ist der große, ausbrechende Konflikt das Hauptthema. Alle Protagonisten sind sich dessen bewusst und sprechen permanent von der Bedrohung. „Das Erbe von Berun“ ist keines dieser Werke. Hier liegt das Hauptaugenmerk auf den wichtigen Charakteren, welche die Welt aus ihrer Sicht sehen. Diese mag beschränkt sein, von ihren jeweiligen Interessen und Neigungen, das vermittelte Bild ist aber gerade dadurch glaubwürdig. Denn jene Personen, die tatsächlich den Überblick haben, kommen eher als Nebencharaktere vor. Vermutlich wird man einigen von ihnen – vorzugsweise jenen, die überleben – in den Folgebänden mehr Platz einräumen. In jedem Fall besitzt die Welt der „Blausteinkriege“ eine sehr interessante Umgebung mit phantasievollen Kreaturen und einem sehr unterschiedlichen Magiekonzept, wenn man dieses so nennen will. Ohne zu viel zu verraten, Blaustein spielt eine gewichtige Rolle. Auch wenn der rote Faden des Metaplots noch nicht so klar vor dem Leser liegt, ist
Fantasyfans können auf jeden Fall bedenkenlos zu jenem ersten Band der neuen Reihe von T. S. Orgel greifen, die deutlich anders ist, als die vorangegangene „Orks vs. Zwerge“-Reihe. Besser, möchte man beinahe sagen, zumindest in den Augen des Verfassers dieser Kritik.

„Das Erbe von Berun“ lautet der Titel des ersten Romans der „Blausteinkriege“ aus den Federn von T. S. Orgel – also Thomas und Stephan. Dabei handelt es sich um ein sehr gelungenes Fantasywerk, das sich zwar hauptsächlich auf die handlungstragenden Charaktere konzentriert, aber gerade deshalb zu überzeugen weiß. Allen Fans guter Fantasy kann man diesen Roman mit gutem Gewissen ans Herz legen.

Details

Bewertung

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