Die Orks

Die Herrschaft der Orks

von Michael Peinkofer
Rezension von Stefan Cernohuby | 27. März 2015

Die Herrschaft der Orks

Es ist sicherlich schwierig für Autoren, Charaktere zurückzulassen. Zurück in einem unbestimmten Zustand, mit unbekannter Zukunft und offenen Handlungssträngen. Doch diese wieder aufzugreifen, muss in einer Art geschehen, damit Fans, die mit dem Ende einer Reihe zufrieden waren, nicht vor den Kopf gestoßen werden. Michael Peinkofer hat mit "Die Herrschaft der Orks" ein Duo reaktiviert, wie es chaotischer nicht sein könnte. Uns lag das neueste Werk des Autors in Hörbuchform vor.

Rammar der schrecklich Rasende und Balbok der Brutale haben endlich ihr Ziel erreicht. Sie sind keine einfachen Orks mehr, sondern Könige eines eigenen Reichs. Dass dieses fernab von allem wichtigen Geschehen in der Welt passiert, ist den beiden einerlei - so können sie aus dem von den Elfen verdorbenen Orkpack wieder richtige Vertreter ihres Volkes machen. Alles geht seinen gewohnten Gang, bis plötzlich ein seltsames Flugobjekt in ihrem Reich eintrifft. Zuerst denken sie, es handle sich um Kuruls Galeere, die ebenfalls blutrot sein soll und das Ende aller Tage einleiten. Tatsächlich handelt es sich um das Luftgefährt eines Menschen, der offenbar auf der Suche nach den beiden Orkkönigen war. Es folgt ein Schock, als er ihnen offenbart, dass auf dem Rest der Welt die Zeit viel schneller vergangen ist und seit ihrem letzten Abenteuer bereits über 400 Jahre verstrichen sind. Alle, die sie einst kannten, sind längst tot. Doch angeblich existiert ein Buch der Elfe Alannah, das den Weg zu ihrer Insel weisen würde. Somit würden über kurz oder lang Fremde einfallen. Also beschließen die beiden Orks, den Fremden zu begleiten. Offenkundig um ihm bei seinem Kampf für Frieden zu unterstützen, in Wirklichkeit danach trachtend, das geheimnisvolle Buch zu finden und zu zerstören. Sie landen in einem Chaos einer völlig veränderten Welt, in der Zwerge nach der absoluten Herrschaft greifen, Menschen sich untereinander bekriegen und Orks nur noch als Söldner für die verschiedenen Reiche kämpfen. Keine gute Zeit. Doch Rammar und Balbok sollen auch dieser Welt ihren Stempel aufdrücken...

Wie schon eingangs erwähnt ist es schwierig, es allen Fans recht zu machen, wenn man eine abgeschlossene Reihe ihrem verdienten Ruhelager entreißt. Michael Peinkofer hat mit Die Herrschaft der Orks" definitiv die Meinungen gespalten, und nicht nur weil die Orks eigentlich alles andere tun als zu herrschen. Der harte Bruch, der über 400 Jahre später einsetzt, die chirurgische Entfernung aller früheren Nebencharaktere, das kann nicht jedem gefallen. Trotzdem ist das Gespann Rammar und Balbok in Höchstform. Rammar so feige und gerissen wie eh und je - nur noch dicker. Balbok so unvermutet intelligent wie kräftig und dabei immer unter Rammars Fuchtel. Die Handlung entwickelt sich langsam, bis sie am Ende zu einem reißenden Strom von Ereignissen wird. Und hier wird auch schnell klar, dass der Autor es nicht bei dem vorliegenden Roman belassen kann sondern offenbar eine neue Trilogie plant. Auch etwas, das nicht bei jedem Leser positiv aufgenommen wird. Johannes Steck dagegen glänzt und vermag einmal mehr zu überzeugen. Schon die beiden Protagonisten sind hervorragend gelungen, aber auch mit den Nebencharakteren vermag er die Leser zu fesseln. Gelesen wird das Hörbuch von Johannes Steck, der unter anderem auch die Zwerge-Saga von Markus Heitz gesprochen hat und für seine variantenreiche Stimme bekannt ist.Die Hörbuchumsetzung ist für uns hervorragend gelungen, zu einer Handlung, die nicht in jeder Hinsicht zu überzeugen weiß, besonders was das Ende des Romans angeht. Insgesamt ist das Ergebnis jedoch noch immer überdurchschnittlich gut. Fantasyfans, welche die Stimme von Johannes Steck mögen, liegen hier nicht falsch. Auch muss man die vorherigen Romane von Michael Peinkofer nicht unbedingt kennen, selbst Quereinsteiger können auf ihre Kosten kommen.

"Die Herrschaft der Orks" führt die Hörer in die Welt von Michael Peinkofers Orks zurück. Das bei Osterwold erschienene Hörbuch wird von Johannes Steck gelesen, der den Charakteren sehr vielfältiges Leben einhaucht. Das gleicht einige kleinere Schwächen des Romans aus und lässt im Endeffekt ein gelungenes Endprodukt entstehen, das wir Fantasyfans bedenkenlos empfehlen können.

Details

  • Serie:
  • Band:
    4
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    03/2015
  • Umfang:
    8 CDs
  • Typ:
    CD
  • ASIN:
    3869521538
  • ISBN 13:
    9783869521534
  • Spieldauer:
    624 Minuten

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Erotik:
    Keine Bewertung

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