Neustart der Vienna Comic Con im Jahr 2022

Beitrag von Stefan Cernohuby | 18. Oktober 2022

Spricht man von vergangenen Messen, dann verwendet man in der Regel die Formulierung „letztes Jahr“. Nur dass es letztes Jahr keine Vienna Comic Con gegeben hat und 2020 auch nicht. Drei lange Jahre hat es gedauert, bis das Event wieder realisiert werden konnte. Die Besucher waren eventhungrig, das zeigte sich auch in den Besucherzahlen, die dieses Jahr zum ersten Mal die 35.000er Marke überschritten hat.

Vieles war anders, was aber auch nicht überraschend ist. Einerseits war ein komplett neues Team für das Event verantwortlich, andererseits spürt man die Auswirkungen der Covid-Pandemie immer noch. So ist es für manche Künstler gar nicht so einfach, international zu reisen. Das wirkt sich dann natürlich auch bei der Prominenz der Gäste aus.

Zu den bekanntesten angekündigten Gästen gehörten dieses Jahr Christopher Lambert (Highlander, Mortal Combat), Kevin McNally (Fluch der Karibik, Downton Abbey), Jack Gleeson (Game of Thrones), Clive Standen (Vikings) und Anna Shaffer (Harry Potter, The Witcher). Die Riege der Comic-Zeichner führten Brian Azzarello und Mahmud Asar an. Leider schafften es nicht alle Stars auf die Messe.

Wir hatten als Redaktion die Möglichkeit, zwei Interviews zu führen, zum einen mit Kevin McNally, zum anderen mit Brian Azzarello. In beiden Fällen war unser Redakteur Gabriel Zupcan federführend.

Unser Chefredakteur Stefan Cernohuby war zwar ebenfalls auf der Messe umtriebig, war aber auch für das Phantastik-Autoren-Netzwerk unterwegs. Als Moderator stellte er Autor*innen vor, präsentierte mit Bernhard Hennen dessen neuen Roman auf der Panel-Stage und war organisatorisch für den Stand des Netzwerks verantwortlich.

"Das Imperium schlägt zurück! Nach einer Zwangspause kehrte die Vienna Comic Con am 1. Oktober mit einem gewaltigen Schallröhren-„BOOM“ wieder zurück in die multiverselle Realität die wir unser eigen nennen. Die ausgehungerten Fans belagerten geradezu das Messeareal und sich dort Zutritt zu verschaffen war bereits eine Heldentat für sich, mit der man sich durchaus in der Avengers Mansion brüsten kann. Während die Eingangshalle und auch die ersten beiden Hallen mit der bekannten Thematik befüllt waren, ging man diesmal bei den Panels neue Wege. Anstatt im „Theater“ (dem Congress Center) wurden die Panels in der nächsten angrenzenden Halle abgehalten. Ansonsten verblieb vieles beim bekannten. Positiv zu vermerken war die immer größer werdende Artists Row. Neben zahlreichen Vertretern der grafischen Kunst, und namhaften Künstlern der Comic-Szene gab es auch Raum für heimische (und deutschsprachige) Vertreter der phantastischen Genres. Es zeichnet eine ComicCon aus, dass man sich eigens von Künstlern signierte Ausgaben oder eigens angefertigte Artworks mit nach Hause nehmen kann. Hefte kaufen, kann man schließlich beinahe überall. Ein besonderes Highlight im Showprogramm waren zudem die „Catcher“ aus dem Prater, die eine Wrestlingshow ablieferten, die sich im Vergleich nicht hinter dem Vorhang verstecken musste."

Neben der bekannten Schaukampfarena war diesmal eine Wrestling-Arena vor Ort. Diese wurde für ihren eigentlichen Zweck genutzt, aber auch für Autor*innen Zweckentfremdet und sowohl als Bühne und literarische Sparring-Zone verwendet.

Wie immer fanden die Championships of Cosplay (presented by FM4) statt. Lucia Rackovicova aus der Slowakei überzeugte die Jury mit ihrem „Tiny Tina“ Cosplay aus dem Spiel „Borderlands 3“. Den Gewinn der Kategorie „Armor“ holte sich Bogdan Čurguz aus Kroatien mit seinem „King Llane Wrynn“ Cosplay aus dem Film „Warcraft: The Beginning“. Die Kategorie „Needlework“ gewann Isabel Jawdat aus der Schweiz mit ihrem „Jester Lavorre“ Cosplay aus „Critical Role Season 2 The Mighty Nein“, in der Kategorie FX war die Österreicherin Julia Angerer mit ihrem „Ahsoka Tano“ Cosplay siegreich.