Der Dunkle Turm

Verrat

von Robin Furth, Stephen King
Rezension von Stefan Cernohuby | 25. März 2010

Verrat

Stephen Kings Saga vom dunklen Turm hat bereits Generationen von Lesern begeistert. In den 70er-Jahren des letzten Jahrhunderts begonnen und im Jahr 2004 beendet, hatte dieser Zyklus immer einen Sonderstatus, auch wegen der Verknüpfungen mit seinen anderen Werken. Dennoch sind viele Randbemerkungen niemals näher ausformuliert worden. Dies Geschieht nun unter anderem in der Graphic Novel-Reihe "Der Dunkle Turm", von dem aktuell der dritte Band erschienen ist.

Gilead, die Heimat der legendären Revolvermänner, sollte eigentlich ein Hort der Tugend und die Heimstatt des Gesetzes sein. Leider ist dem nicht so, denn wie in beinahe jeder Gesellschaft erhoffen sich auch hier gewisse Leute Gewinn von unmoralischem Tun. Darunter ist unter anderem auch ein Barde, dessen Bestrebung zu sein scheint, neuer Rätselmeister zu werden. Doch tatsächlich steht er in den Diensten eines größeren Übels und hat ganz andere Pläne. Auch Rolands Mutter ist vom Hofmagier Marten in Versuchung geführt worden und versucht sie endgültig auf die Seite des "Guten Mannes" Farson zu ziehen. Um dies zu tun, muss sie ihrem Geliebten und seinem Gebieter nur einen kleinen Dienst erweisen - Rolands Vater zu töten. Dieser hat aktuell andere Probleme, ist er doch immer noch von der Pampelmuse aus Maerlins Regenbogen besessen. Doch die Dinge, die ihm diese magische Kugel zeigt, sind niemals schön, niemals hoffnungsvoll sondern stets in Blut und Wahnsinn getränkt. Wahnsinn, der auch auf andere übergreift und die leise Hoffnung, dass Roland noch einmal so etwas wie eine normale Beziehung haben könnte, im Kein erstickt.
Anschließend zur Graphic Novel werden noch Hintergründe und Informationen zu Mittwelt, Sekten und Bäuchen präsentiert, die im Rahmen der Originalserie auch niemals wirklich enthalten waren.

War der zweite Teil der Graphic Novel um Stephen Kings Monumentalepos "Der Dunkle Turm" eher gewöhnungsbedürftig und mittelprächtig, nimmt "Verrat" wieder auf Ereignisse Bezug, die auch in der Originalreihe erwähnt wurden. Hier wird mehr Aufmerksamkeit auf die Vorkommnisse in Rolands Familie und Umfeld gelegt. So, dass man sich endlich vorstellen kann, wie eine grundsätzlich derart edle und selbstlose Institution wie die Revolverleute aus dem Inneren korrumpiert wurde. Die Geschichte selbst ist zwar etwas sprunghaft, wechselt zwischen Roland und seinen Gefährten, seinem Vater und düsteren Phantasien hin und her, kann aber trotzdem als spannend bezeichnet werden. Herausragend ist auch diesmal das Artwork. Die Zeichner Jae Lee und Richard Isanove haben Bilder geschaffen, die zwischen zwielichtigen Darstellungen, detaillierten, blutreichen und dementsprechend grusligen Bildern wechseln. Taghelle und "normale" Darstellungen gibt es in diesem gesamten Band nicht, was die Stimmung sehr gut widerspiegelt. Auch die ausgearbeiteten Informationen werfen keine Widersprüche auf. Insofern kann das Werk allen empfohlen werden, die für Kings dunklen Turm etwas übrig haben und auch dem Medium "Graphic Novel" nicht abgeneigt sind.

"Verrat", der dritte Teil der Grahpic Novel-Reihe "Der Dunkle Turm", stellt eindeutig wieder eine Steigerung dar. Aus der Reihe bekannte, aber nie völlig ausformulierte Ereignisse erscheinen in neuem, gedämpftem Licht. Eine spannende Erzählung, neue Hintergrundinformationen und vor allem geniale Zeichnungen machen diesen Band beinahe zu einem Pflichtkauf für King-Fans, die auch mit Graphic Novels etwas anfangen können.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
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  • Gefühl:
  • Erotik:
  • Illustration:

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