Fables

Camelot

von Bill Willingham, Mark Buckingham
Rezension von Stefan Cernohuby | 25. März 2015

Camelot

Menschen haben grundsätzlich die Fähigkeit aus Fehlern zu lernen. Dennoch werden viele Fehler immer wieder aufs Neue begangen. Gleichzeitig versucht man immer wieder, Lehren und Konzepte aus dem abzuleiten, was in der Vergangenheit versucht wurde. Besonders in dunklen Zeiten oder angesichts großer Bedrohungen erinnert man sich gerne an bessere Zeiten, an leuchtende Vorbilder und legendäre Helden. Auch im 23. Band der Reihe Fables geschieht dies, und die Ausprägung wird auch gleich mit dem Titel des Bandes klar.

Camelot: Heimstätte des legendären König Arthur. Prototyp einer gleichberechtigten Runde von Rittern, die leider trotzdem nicht ohne Furcht und Tadel waren. Also kommt Rose Red auf die glorreiche Idee, dieses Zeitalter wieder aufleben zu lassen. Wenig begeisternd davon ist Snow White, die in erster Linie für ihre Familie lebt. Seit Bigby Wolf in Splittern liegt, ist unklar ob er je wieder zurückkehrt. Und die Tatsache, dass ihre Schwester Rose Red den Mörder ihres Ehemannes rehabilitieren will, bedeutet für sie, dass sie auf unterschiedlichen Seiten stehen. Und doch kämpft jeder für das, was ihm als das richtige erscheint. Gepetto arbeitet wieder an seinem Holzbestand, Briar Rose und Blue Boys alte Band befreit ein kleines Land, Bigby trifft in der jenseitigen Welt Bekannte. Und doch weiß niemand wirklich, was sich gerade an großem Übel zusammenbraut, das letztlich alles vernichten könnte...

Die Zeiten sind schwer, die Moral ist am Boden. Da kommt eine Idee wie "Camelot Neu" nur recht. Bedenkt man allerdings, wie es beim ersten Mal ausgegangen ist und dass die Geschichte dazu neigt, sich zu wiederholen - besonders im Reich der Mythen und Märchen -, deutet sich ein schlimmes Ende an. Oder auch nur für einige, schließlich befinden wir uns bereits in Band 23 der Reihe. Die Handlung ist sehr spannend, deutet vieles aber nur an. Im Band selbst gibt es keinen großen Höhepunkt, sieht man einmal von Bigbys jenseitigem Treffen ab. Also handelt es sich bei "Camelot" trotz des Titels und des Themas nur um einen Übergangsband, der möglicherweise zum letzten großen "Event" der Fables-Reihe überleitet. Obwohl das Werk selbst nicht vollständig zu überzeugen weiß, ist die Stimmung doch sehr gut eingefallen und die Bedeutung des Bandes für die gesamte Storyline unbestritten. "Fables"-Fans ist es daher trotzdem zu empfehlen.

Auch im 23. Band der Reihe "Fables" gibt es noch Neues zu entdecken. Bill Willingham und Mark Buckingham kehrten mit "Camelot" zu einem sehr ursprünglichen Sagenthema zurück, das möglicherweise einen letzten Höhepunkt bilden soll. Da der Band eine Art Brücke zu diesem Thema darstellt, ist er selbst nicht die große Offenbarung, hat aber trotzdem die richtige Stimmung. Kenner sollten daher unbedingt zugreifen.

Details

Bewertung

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