Doctor Who, Doctor Who - Der zwölfte Doctor

Urknall

von Gary Russell
Rezension von Stefan Cernohuby | 27. Juli 2017

Urknall

Laut vielen Wissenschaftlern hat die Existenz des Universums mit einem Knall begonnen, dem sogenannten Urknall. Obwohl man einen solchen in Abwesenheit von Atmosphäre ja eigentlich gar nicht hören könnte. Doch diese Tatsache spielt für den aktuellen Roman von „Doctor Who“, der der Unterreihe „Die Glamour-Chroniken“ zuzuordnen ist und den Titel „Urknall“ trägt, keine Rolle. Als Autor zeigt sich für diesen Band Gary Russel verantwortlich.

Es ist ein wenig wie eine Spur aus Brotkrumen, nur dass es weder um außerirdische Vögel, noch um einen dunklen Wald geht. Dennoch folgt der zwölfte Doctor alleine einigen Ansichtskarten quer durchs Universum, wobei er unter anderem auf dem Planeten Legion auf die investigative Reporterin Keri trifft. Doch auch eine Person, die ihm bereits seit zahlreichen Inkarnationen immer wieder begegnet, erwartet ihn. Professor Bernice Summerfield, Heldin und Begleiterin in unzähligen Romanen und Hörspielen, trifft zum ersten Mal den zwölften Doctor in all seiner Pracht und seiner Grummeligkeit. Auch ihr Sohn Peter und zwei andere Mitreisende ihres Expeditionsteams spielen eine wichtige Rolle – genau wie zwei Schwerverbrecher aus dem Stormcage-Gefängnis, in dem auch River Song eingekerkert ist (war/sein wird/etc.). Bei ihnen handelt es sich um eine gefährliche Assassinin und einen Berufsbetrüger. Es geht um ein Zeitportal, eine verlorene Pyramide am falschen Ort und in der falschen Zeit und letztendlich auch um die Vernichtung des gesamten Universums...

Es ist immer toll, wenn der Doctor früheren Begleitern wieder begegnet. In diesem Fall ist es sogar eine Begleiterin aus Hörbuch und Roman, die bisher noch keinerlei Begegnung mit einer „NewWho“-Inkarnation des Doctors hatte, doch zumindest hatte dieser auch bei ihrem letzten Treffen einen schottischen Akzent. Man hat jedoch das Gefühl, dass der Autor ursprünglich eine andere Archäologin für die Rolle von Bernice Summerfield vorgesehen hatte, was im Nachwort auch bestätigt wird. Da River Song also nicht verfügbar war (Zitat: „Ich bin Archäologin, aber wahrscheinlich nicht die, die sie erwartet haben“), griff Autor Gary Russel auf eine bereits länger bekannte Archäologin zurück und versuchte auch hier, einen flotten, amüsanten Stil zu verwenden. Leider ist der Doctor in der Geschichte selbst eher austauschbar. Zwar wird einige Male Clara erwähnt und auch andere Companions werden kurz angesprochen, aber die speziellen Eigenheiten des zwölften Doctors kommen nicht zum Tragen. Auch einige Charakterzüge der Archäologin kommen ein wenig überraschend – Resignation und die Akzeptanz ohnehin bereits zu lange gelebt zu haben, lässt den Leser ein wenig zweifeln. Aber so geht es einem leider auch mit dem Rest der Handlung. Alles wirkt ein wenig aufgesetzt und gezwungen, auch der Humor, der nur an wenigen Stellen voll zur Geltung kommt. So ist „Urknall“ letztendlich leider nur durchschnittlich gelungen.

„Urknall“ ist ein weiterer Roman der „Glamour-Chroniken“ aus der Reihe „Doctor Who“. Der Band, in dem der zwölfte Doctor die Hauptrolle einnimmt, beschert dem Leser zwar ein Wiedersehen mit einigen bekannten Charakteren, vermag aber in puncto Humor und Stimmung leider nicht wirklich zu überzeugen. Insgesamt handelt es sich um einen zwar soliden, aber trotzdem nur durchschnittlichen Roman, der nicht jeden Fan überzeugen wird.

Details

Bewertung

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