Sieben unter Verdacht

von Reiner Knizia
Rezension von Stefan Cernohuby | 01. April 2011

Sieben unter Verdacht

Kriminalfälle sind oft sehr schwierig zu lösen. Denn selbst wenn ein Tatbestand völlig klar erscheint, gibt es Variablen, die man berücksichtigen muss. Zum Beispiel ist die Frage, wie viele Personen in ein Verbrechen verwickelt sind, nicht unwichtig. In "Sieben unter Verdacht", einem Spiel aus dem Hause Gmeiner, bleibt es meist nicht bei einem Schuldigen. Doch wie man den Täter näher entlarvt wollen wir uns näher ansehen.

Das Verbrechen ist passiert und es handelt sich um keine harmlose Tat. Nein, es war schlicht und einfach Mord. Eines ist klar, die Täter befinden sich unter sieben verschiedenen Verdächtigen, die auch auf einigen Karten abgebildet sind. Nun liegt es an den Spielern, herauszufinden, wer aller für die Tat verantwortlich war. Dies geschieht auf denkbar einfache Weise. Man kann unterschiedliche Spielvarianten verfolgen. Eine Möglichkeit besteht darin, einen Spielleiter zu bestimmen. Dieser weiß durch das Ziehen der ersten Karte der Tatverdächtigen, wer die Schurken waren. Die Mitspieler ziehen nun gemeinsam drei Gegenüberstellungskarten und wählen eine davon aus. Der Spielleiter legt genau die Anzahl Zeugenhinweismarker auf die Tatverdächtigen, um anzuzeigen, wie viele aus dieser Zusammenstellung am Mord beteiligt waren. Durch Abhandlung mehrerer Runden kann man nun immer näher an die richtige Lösung kommen. Kombinationsgabe und etwas Glück sollten helfen. Haben sich die Spieler richtig entschieden, haben sie das Spiel gewonnen. Eine alternative Version kann auch ohne Spielleiter gespielt werden. Dann fungieren eingestanzte Löcher als Hinweise. Sie zeigen eine Anzahl an Einschusslöchern.

Vergleicht man die beiden unterschiedlichen Spielvarianten, bieten beide interessante Möglichkeiten. Das Problem bei der zweiten ist, dass die gezeigte Anzahl der Einschusslöcher nicht immer korrekt oder zumindest eindeutig ist. Zu raten, ob man jetzt tatsächlich richtig gelegen hat, ist nicht wirklich befriedigend. Die Variante mit Spielleiter ist dementsprechend sicherer, solange selbiger konzentriert bleibt. Die angegebenen 15 Minuten reichen für eine Partie völlig aus, meistens geht es sogar schneller. Die einzige Langzeitmotivation ist jedoch, die Lösung schneller zu finden als bei den vorherigen Malen. Dementsprechend ist das Spiel eher für eine schnelle Partie zwischendurch geeignet als für Vielspieler. Zudem es nur für Leute geeignet, die gern kombinieren und rätseln. Wenn man dem richtigen Spielertypus entspricht und ein schnelles Kartenspiel für genau diesen Anlass sucht, ist man hier an der richtigen Adresse.

"Sieben unter Verdacht" aus dem Gmeiner Verlag, geschrieben von Spiele-Großmeister Reiner Knizia, ist ein schnelles Spiel für Zwischendurch. Obwohl die Langzeitmotivation etwas auf der Strecke bleibt, kann man es jedem, der gerne rätselt und kombiniert, ohne Einschränkung empfehlen. Falls man dies nicht tut, wäre es angebracht zu einem anderen Spiel zu greifen.

Details

  • Autor*in:
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    05/2010
  • Umfang:
    diverse Spielmaterialien
  • Typ:
    Spiel
  • ASIN:
    B003KR5ASC
  • EAN:
    4260220581505
  • ISBN 13:
    4260220581505
  • Spieldauer:
    15 Minuten

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Spieltiefe:

Könnte Ihnen auch gefallen: