Mein Raunächte-Tageuch

von Nina Stögmüller
Rezension von Janett Cernohuby | 11. November 2016

Mein Raunächte-Tageuch

Wenn das Jahr sich dem Ende zuneigt, die Tage kürzer und die Nächte länger werden, dann beginnt für uns eine besondere Zeit. Damit ist nicht nur das Weihnachtsfest gemeint, sondern auch die zwölf heiligen Nächte, die zwischen den Jahren liegen, die sogenannten Raunächte. Bereits mit ihrem ersten Buch "Raunächte erzählen" hat Autorin Nina Stögmüller ein Werk geschaffen, das breiten Anklang gefunden hat. Nun gibt sie uns ein weiteres Buch mit auf den Weg, dass uns in dieser besonderen Zeit begleiten soll: "Mein Raunächte-Tagebuch".

Die Raunächte sind eine heilige Zeit, die vom Weihnachtsabend bis zum Dreikönigstag dauern. Regional gibt es hierbei aber große Unterschiede bei der Dauer. Während sie in einigen Gegenden bereits zur Wintersonnenwende beginnen, kennt man in anderen nur drei oder vier Raunächte. Doch ganz gleich, wie lange sie nun sind, ihre wesentliche Bedeutung ist überall gleich. Sie bilden eine Brücke vom alten zum neuen Jahr und während dieser Zeit stehen die Tore zur Anderswelt weit offen. Man kann die Zeit zur Selbstreflexion nutzen, um sich von alten Denkmustern zu trennen und sich auf etwas Neues, Positives einlassen. Träume spielen ebenfalls eine wichtige Rolle während, geben sie doch einen Ausblick auf das kommende Jahr. Jede Raunacht steht für einen Monat und es empfiehlt sich, die Träume zu notieren, die man während dieser Zeit hat. Daneben gibt es noch weitere Bräuche, die während dieser Zeit gepflegt werden und Glück für das kommende Jahr bringen sollen.

Raunächte Tagebuch Genau an diesem Punkt setzt das Raunächte-Tagebuch an. Es gibt Raum, um Gedanken und Träume, Überlegungen und Wünsche zu notieren. Es zeigt uns Tag für Tag, welche besondere Bedeutung die jeweilige Raunacht hat, hilft uns unsere Gedanken zu sortieren und gibt uns die Möglichkeit, eine Auszeit zu nehmen.
Das Buch ist kein reines Tagebuch allein. Es ist eine Mischung aus Märchenbuch, Sachbuch und Tagebuch zugleich. Nina Stögmüller erklärt uns Lesern, was das Besondere an diesen Heiligen Nächten ist. Nicht nur allgemein, sondern für jeden einzelnen Tag. Sie hilft, unseren Blick auf das Wesentliche zu lenken, uns ganz auf uns selbst zu konzentrieren und die Zeit optimal zu nutzen. Gleichzeitig bietet sie uns aber auch kleine Oasen zum Abschalten, Entspannen und Kreativsein. So gibt es täglich zwei atmosphärische Geschichten, Bilder zum Ausmalen und natürlich Raum für unsere Gedanken. Durch gezielte Fragen, die natürlich den Themenschwerpunkt jeden einzelnen Tags aufgreifen, gibt sie uns Wegweiser, worauf wir uns konzentrieren sollen. Dank dieser können wir die Zeit der Raunächte gut zur Selbstreflexion, zum Rückblick aber auch zum Fassen neuer Vorsätze nutzen.
Auch die Ausmalbilder sollen uns zum Abschalten und Entspannen einladen. Es sind kleine Motive, die thematisch zum jeweiligen Tag passen. Dennoch könnten sie für Zencolor-Anhänger etwas zu minimalistisch sein. Dafür sind sie zu schlicht und simpel. Auch das Papier ist, wenngleich qualitativ sehr hochwertig und für das Thema edel, weniger optimal für das Bemalen mit Stiften. Denn es hat den unschönen Nebeneffekt, dass die Druckerschwärze der Worte auf der nachfolgenden Seite durch das Malen auf die gegenüberliegenden Seite abfärbt. Vielleicht sollte man daher mit dem Ausmalen vorsichtig sein oder ein Blatt Papier zwischen die Seiten legen. Doch unabhängig davon liegt der Fokus des Buches auf einem ganz anderen Thema. Und das ist großartig umgesetzt.

"Mein Raunächte-Tagebuch" ist ein wunderschöner und stimmungsvoller Begleiter durch die heiligen Nächte um den Jahreswechsel. Es ist Sachbuch, Tagebuch und Erinnerungsbuch zugleich. Es erzählt vom Wesen der Raunächte, es beinhaltet Geschichten und es bietet uns Raum für Gedanken und Notizen. So fällt der Abschied vom alten Jahr und der Beginn eines neuen leichter und man kann beides bewusster wahrnehmen.

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