Robocop versus Terminator

von Frank Miller, Walter Simonson (Illustrator*in)
Rezension von Stefan Cernohuby | 23. September 2015

Robocop versus Terminator

Crossovers von verschiedenen Universen sind auf der einen Seite beliebt, auf der anderen Seite eher verschrien. Sind sie eine logische Folge oder doch nur der Versuch der Geldmacherei, um zwei Fangruppen gleichzeitig auszunehmen? Eine gute Frage. Für das Ergebnis eines derartigen Crossovers aus dem Jahr 1992 zeigen sich immerhin Frank Miller und Walter Simonson verantwortlich. Sein Titel: „Robocop versus Terminator“.

In einer fernen Zukunft, in der die Menschheit gegen die Maschinen ums Überleben kämpft und kurz davor ist zu verlieren, hat man festgestellt, dass letztendlich ein Mensch für das Entstehen der Terminatoren verantwortlich ist. Ein Polizist namens Alex Murphy. Florance Larger reist in der Zeit zurück, um diesen Mann zu töten. Doch sie stellt fest, dass es sich bei ihm um einen Mensch-Maschinen-Hybrid namens Robocop handelt. Dennoch weicht sie nicht von ihrem Plan ab, ihn zu töten um die Zukunft zu verändern.
Doch noch bevor die temporalen Schockwellen die Zukunft auslöschen können, werden mehrere Terminatoren durch die Zeit geschickt um Murphys Tod zu verhindern. Das gelingt, doch Flo wird angeschossen und von ihm gerettet. So erfährt er, dass er selbst schuld am Ende der Menschheit sein soll. Und wie immer ist er bereit das richtige zu tun und sich zu opfern. Erneut werden zwei Maschinen durch die Zeit geschickt, um das noble Opfer von Alex Murphy zu verhindern. Sie töten Flo und retten nur Alex‘ Kopf, um ihr eigenes Überleben sicherzustellen. Doch ihm gelingt es, sich in einer fernen Zukunft wiederherzustellen und die Terminatoren auf ihrem eigenen Gebiet zu bekämpfen. Findet er dort die Möglichkeit, die Vergangenheit noch einmal entscheidend zu verändern?

Im Jahr 1992 war der Terminator-Hype ebenso ungebrochen wie die Begeisterung für Robocop. Interessanterweise wurde damals der Kinofilm zu „Robocop“ mit der gleichen Musik beworben, wie „Terminator 2 – Jugdement Day“. Ob das Grund genug war, die beiden Franchises miteinander zu verbinden? Vermutlich nicht, aber Frank Miller und Walter Simonson haben mit diesem Werk sehr gute Arbeit geleistet. Obwohl man im Vorfeld hätte annehmen können, dass die Verknüpfung der beiden Werke auf Kosten der Glaubwürdigkeit gehen würde, passierte hier letztendlich das Gegenteil. Man fand eine Möglichkeit, wie man die Existenz des einen Universums vom anderen Abhängig machte. Vom heutigen Standpunkt her ist das Werk hervorragend gelungen, spannend, brutal und gnadenlos. Damals fand es bei Dark Horse Comics leider nicht jene Resonanz, die es verdient hätte. Comicliebhaber und Kenner der beiden Reihen kann man das Werk allerdings wärmstens ans Herz legen. Selbst der Zeichenstil kann, obwohl man heute ein wenig anders an derartige Comics herangeht, überzeugen. Daher können wir „Robocop versus Terminator“ nur empfehlen.

„Robocop versus Terminator“ ist ein Werk aus der Feder von Frank Miller, das gegen alle Erwartungen überzeugt. Das von Walter Simonson illustrierte Comic schafft es, zwei doch sehr gegensätzliche Welten glaubwürdig miteinander zu verknüpfen – und sogar mehr als das. Daher dürfen nicht nur Fans von Frank Miller oder den beiden Franchises zugreifen. Dieses Buch ist eine verkannte Perle der frühen 90er Jahre.

Details

Bewertung

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