Feuer und Stein

Prometheus

von Paul Tobin
Rezension von Stefan Cernohuby | 18. September 2015

Prometheus

Manchmal folgt auf einen Anfang ein Ende. Manchmal ist ein Anfang aber nur die Vorstufe zu einem weiteren Beginn. So kann auch das Erscheinen eines Films ein Start zu einer Graphic Novel Reihe werden, die genau an diesem Punkt ansetzt. So geschehen im Fall der Reihe „Feuer und Stein“, deren erster Band den Titel „Prometheus“ trägt und im CrossCult-Verlag erschienen ist. Zudem sollte man vielleicht erwähnen, dass es sich hierbei um ein Werk im „Alien“-Universum handelt.

Nachdem das Forschungsschiff „Prometheus“ unter Peter Wayland nie zurückgehkehrt ist, und keiner weiß, was tatsächlich bei seiner Mission passiert ist, reist ein weiteres Raumschiff zu seinen letzten Koordinaten. Die verantwortliche Offizierin der „Helios“ hat jedoch nur Teile der Information zurück durchsickern lassen, so dass der genaue Hintergrund der Reise im Unklaren bleibt. Doch Angela Foster ist selbst überrascht, als sie auf dem Zielplaneten nicht nur atembare Luft, üppige Dschungelvegetation und mehrere abgestürtzte Raumschiffe finden – eines davon sogar ein Kurzstreckenschiff. Der Dschungel ist bevölkert von äußerst hässlichen, doch zumindest auf den ersten Blick ungefährlichen Kreaturen. So lange, bis sie ein Schlachtfeld finden – und danach ein Raumschiff. Neugierig öffnen die Forscher die Tür und werden von außerirdischen Kreaturen angegriffen, die einen Gutteil der Besatzung tötet. Während ein anderer, totkranker Forscher, gemeinsam mit seinem Androiden eine geheime Höhle mit Forschungsaufzeichnungen entdeckt, wird die Gefahr für die Menschen zwar stetig größer, aber schlichtweg unterschätzt. Doch die Verzweiflung von Astrobiologe Francis Lane, der dem Androiden außerirdische Zellen einplafanzt. Etwas, was zuletzt beinahe der gesamten Crew zum Verhängnis wird – als sich der Elden auf die Seite der Aliens schlägt und andere Crewmitglieder einer möglicherweise höheren Lebensform begegnen...

Mehr als 130 Jahre nach dem Mission der Prometheus landet ein Schiff auf LV-223. Als Überraschenderweise auch andere Überreste gefunden werden, fragt sich der Leser, worauf hier angespielt wird. Eine geniale Idee, die erst mit dem zweiten Band der Reihe wirklich klar wird. Ansonsten herrscht eine düstere Stimmung, die sich mit Fortschreiten der Hanldung fortsetzt und auch zeigt, wie die meisten Menschen in Notsituationen reagieren – nicht unbedingt zum Positiven. Das einzige was an diesem Band ein wenig seltsam anmutet, ist die Zeichenperspektive. Während die Aliens und außerirdische Hinterlassenschaften meistens düster und in allen Details dargestellt werden, bleiben die Menschen bis auf einige Ausnahmen einfacher, teilweise fast skizzenhaft. Ob das suggerieren soll, dass Aliens vielschichtiger sind oder eifnach darauf geachtet wurde, dass diese so eindrucksvoll wie möglich dargestellt werden, ist nicht ganz klar. Das Nachwort, bei dem vor allem auf die verschiedenen grafischen Entwürfe eingegangen wurde, ist auch interessant – allerdings ist fraglich, inwie weit sich dieses ursprünglich von Dark Horse Comics stammende Werk mit dem „Mainstream“-Universum der „Alien“-Reihe deckt, die ja ohnehin mit dem „Alien vs. Predator“-Frenchise nicht unbedingt konsistent ist. Doch alle die wieder einmal dünstere und unaufhaltsame Bedrohung verspüren wollen, können sich an diesem Werk, für das sich Autor Paul Tobin und Zeichner Juan Ferreyra verantwortlich zeigen, sicherlich erfreuen.

„Prometheus“ ist der erste Band der neuen Graphic Novel Reihe „Feuer und Stein“, die sich um die Ereignisse nach dem Film „Prometheus“ drehen. Das von Paul Tobin verfasste und von Juan Ferreyra illustrierte Werk ist actionreich, spannend und verbreitet teilweise auch Gänsehautstimmung. Auch wenn die Darstellung der Menschen im Vergleich zu den Aliens ein wenig rudimentär wirken, kann man den Band Fans des Universums nur empfehlen.

Details

Bewertung

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