Feuer und Stein

Aliens

von Chris Roberson, Patric Reynolds (Illustrator*in)
Rezension von Stefan Cernohuby | 22. September 2015

Aliens

Man stelle sich vor, eine ferne Zukunft, ein Planet, bedroht von einer außerirdischen Rasse und die Menschheit in einem verzweifelten Kampf, am Rande der Auslöschung. Ein Science-Fiction-Szenario, das sehr vertraut klingt. Allerdings kommt ein Faktor entscheidend hinzu, wenn man erwähnt, dass es sich bei ihnen um „Aliens“ handelt, also jene aus der James Cameron-Verfilmung bekannten mörderischen Kreaturen. In der Reihe „Feuer und Stein“ ist jetzt der zweite Band erschienen, der genau diesen Titel trägt. Dieser wartet allerdings mit einer ziemlichen Überraschung auf.

Das Raumschiff „Hadley’s Hope“ wird von Xenomorphen überrannt. Also jenen Kreaturen, die man als Filmkenner unter dem Namen „Aliens“ kennt. Immer mehr Leute sterben, bis der Ingenieur Russell einen temporären Ausweg findet. In Ermangelung eines interstellaren Hyperaumantriebs besteigen sie einen Kurzstrecken-Erzfrachter und fliegen so auf den benachbarten Mond LV-223, den sie für alienfrei halten. Doch zum einen hat der Planet zu jedermanns Überraschung Atmosphäre und Vegetation, zum anderen haben sich einige der Kreaturen in einem Frachtcontainer eingeschmuggelt. Die überlebenden Menschen versuchen sich so gut es geht zu organisieren und eine Art Siedlung aufzubauen, werden aber immer wieder von den Kreaturen überfallen. Doch inmitten der Auseinandersetzung, in der es darum geht, entweder zu kämpfen oder zu fliehen, beobachtet Russel eine Sonde, die ihr Lager immer wieder überfliegt. Er fängt sie ein und stellt fest, dass es sich um uralte, aber immer noch funktionierende Technik handelt. Technik, die aus dem Weyland-Yutani-Fundus stammt. Einem legendären Entdecker, der in diesem Sektor verschwunden ist. Über die Sonde, die er Rover nennt, erfährt er von der Mission der Prometheus und entdeckt eine Höhle, mit den Überresten eines Terraforming-Programms. Dennoch wird seine Gruppe weiter von Aliens angegriffen und muss feststellen, dass ein Mitglied mit einem Alien verschmilzt und ein anderer durch Kontakt mit seltsamer schwarzer Flüssigkeit zu mutieren beginnt. Und als er dann, allein auf einem Mond voller feindlicher Kreaturen, auch noch an einem Gehirntumor erkrankt, sind seine Optionen sehr beschränkt...
Eine kleine Bonusgeschichte macht ebenfalls einen Zeitsprung.

Der Band kann mit einer sehr interessanten Überraschung aufwarten. Er spielt nämlich vor dem ersten Teil der Reihe, welcher den Titel „Prometheus“ trägt. So ist die Höhle, die Russell findet, jene, die im Vorgänger (also „danach“) von einem Astrobiologen gefunden wird, samt seinen Aufzeichnungen. Was an diesem Band gruslig und ein wenig unerwartet ist, sind die Mensch-Alien-Hybriden, die seltsame Formen annehmen, aber möglicherweise auch die Erklärung für einige Andeutungen sind. Definitiv anders ist diesmal der Fokus der Zeichnungen. Waren im ersten Band die Zeichnungen der Menschen skizzenhaft und die Aliens wurden in all ihrer dunklen Pracht gezeigt, ist der vorliegende Band beinahe genau das Gegenteil. Mit sehr sparsamen und dunklen Tönen wurden diesmal die Gesichter der Menschen in großer Detailtiefe dargestellt, während die Aliens meistens große dunkle Objekte mit Klauen und Zähnen sind. Auch wenn die Geschichte selbst jetzt nicht die spannendste ist, weil die Todesfälle und die Bedrohung neben den Recherchen und Forschungen Russells in den Hintergrund treten, ist der Plot sehr interessant und für das Gesamtbild des Vierteilers wichtig. Dementsprechend kann man das Werk jedem „Alien“-Fan empfehlen.

Der zweite Teil der Reihe „Feuer und Stein“ im Cross Cult Verlag trägt den Titel „Aliens“ und setzt nicht den ersten Band fort, sondern ist interessanterweise vor diesem angesiedelt. Auch ohne allzu große Spannung zu entwickeln schafft es der Plot trotzdem durch seine Verknüpfungen und Anspielungen interessant zu sein, ohne dass die vorhandene Gewalt zu sehr im Vordergrund steht.

Details

Bewertung

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  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Illustration:

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