Mad Max

Mad Max: Fury Road

von George Miller
Rezension von Stefan Cernohuby | 03. Dezember 2015

Mad Max: Fury Road

Nach dem Untergang der Zivilisation wird eine mögliche Zukunft meist sehr rau gezeichnet. Doch unter den vielen postapokalyptischen ist jeden von „Mad Max“ eine der härtesten und gnadenlosesten. Das hat vermutlich auch damit zu tun, dass man die Welt von einer etwas härteren Realität unaufhaltsam in den Abgrund schlittern lässt. Nun ist ein Band mit grahpisch aufgearbeiteten Kurzgeschichten erschienen, welche die Vorgeschichte des aktuellen Kinofilms aus unterschiedlichen Gesichtspunkten beleuchtet.

In einer Welt, in der so gut wie alle Bücher dem Feuer überantwortet wurden, sind es die Männer und Frauen der Historie, die Geschichten und Weisheiten weiter geben. Und manchmal benötigt es mehrere Geschichten, um ein großes Ganzes zu betrachten. Da ist der junge Nux, der schon als Kleinkind nicht aufgibt, nie loslässt und so zu einem der größten Diener von Immortan Joe wird. Letzterer selbst hat eine eigene Vergangenheit. Der ehemalige Colonel Joe Moore, der eine Armee um sich sammelt, um sich selbst eine Machtbasis zu schaffen. Als er dann ein nahezu unerschöpfliches Wasserreservoir erobert, versucht er sogar eine Dynastie ins Leben zu rufen. Doch mit einigen ernsten Krankheiten ist das zeugen gesunder Kinder schwierig. Die Frauen, die dazu gezwungen werden, dem Immortan zu Diensten zu sein, erhalten eine eigene Erzählung.
Die Geschichte, die jedoch wirklich von Bedeutung ist, ist jene von Max. Max Rockatinsky. Der mit längst vergessener Ausrüstung und Fähigkeiten versehene Ex-Polizist ist stets unterwegs, versucht sein Auto wieder zu reparieren und ist zwischenzeitlich immer wieder so naiv zu versuchen, anderen zu helfen. Denn am Ende steht er immer wieder vor den Trümmern all dessen, was er geholfen hat aufzubauen oder zu retten...

Trostlosigkeit, Gewalt und eine vertrocknende Welt. Das sind die hauptsächlichen Bestandteile des Tagesgeschäfts im Umfeld von Mad Max. Die Fury Road ist dabei die unbarmherzigste Strecke, die den meisten, die sie betreten oder befahren, das Leben kostet. Die einzelnen Schicksale, die letztendlich auf eine Konfrontation im Film „Mad Max: Fury Road“ vorbereiten, sind sehr unterschiedlich, aber in jeder ist die Grausamkeit der anarchistischen Umwelt spürbar, die jegliches Gefühl für Gut oder Böse verloren hat. Obwohl Max Rockatinsky von sich selbst glaubt, nicht mehr auf einer Seite zu stehen, verwickelt er sich immer wieder in Komplikationen, besonders wenn sich Menschen an ihn wenden. Wenn er um Hilfe gebeten wird oder Verantwortung übernehmen soll. Etwas, das am Ende immer zum Scheitern verurteilt ist. Gerade deshalb und weil die Geschichten einen Querschnitt dieser furchtbaren postapokalyptischen Welt zeigen, ist die Umsetzung dieser Grahpic Novel – denn um eine solche handelt es sich, auch wenn die Erzählung in einzelne Geschichten aufgesplittet ist – gut gelungen. Fans von Comics und Mad Max sollten in keinem Fall an ihr vorübergehen.

„Mad Max: Fury Road“ ist zwar nicht die Geschichte des gleichnamigen Kinofilms, aber dafür seine Vorgeschichte und seine Ursprünge. Sowohl der Protagonist Max Rockatinsky als auch seine Gegner und sein Umfeld werden in diesem Roman weit plastischer und hintergründiger, als sie vorher waren. Eine gelungene Umsetzung, wenngleich die Welt in der sie angesiedelt ist, natürlich düster und nicht gerade hoffnungsvoll erscheint.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Gewalt:
  • Illustration: