The Goon

Bergeweise Trümmer

von Eric Powell
Rezension von Stefan Cernohuby | 16. August 2010

Bergeweise Trümmer

Nicht immer sind es die sympathischen und zurückhaltenden Helden, welche Leser begeistern. Zwar kann Superman mit seiner menschenfreundlichen Einstellung bei Pazifisten punkten, auf der Skala für beeindruckenden Arbeitsstil befindet sich der Held allerdings ziemlich weit unten. Eric Powells "The Goon" hat zwar deutlich schlechtere Manieren, sein rechter Haken und seine Sprüche sind allerdings nicht zu verachten. Aktuell kann man sich im vierten Teil der Reihe, mit dem Titel "Bergeweise Trümmer" davon überzeugen.

Wenn man dem Goon eines ganz bestimmt nicht vorwerfen kann, ist es, dass er seine Freunde im Stich lässt. Als ihm der Bussard eine Nachricht zukommen lässt, schreckt er nicht davor, die gefährliche Lonely Street aufzusuchen und den örtlichen Zombies in den Hintern zu treten - unterstützt durch seine Freunde.
Auch der Goon kann sich nicht gegen klassisch wiederkehrende Motive wehren. So kommen außerirdische Monster aus einer anderen Dimension ihm immer wieder in die Quere. Und auch wenn ihre Motive nicht ersichtlich sind, ihre sprachlichen Fähigkeiten eher beschränkt und ihre Brutalität beeindruckend, lässt es sich der Goon nicht nehmen, sich ihnen zu stellen - auch wenn es sich möglicherweise um überaus missverstandene Kreaturen handelt.
Manche Leser sind nicht unbedingt Freunde von Comic-Crossovers, aber das kann man auch von Charakteren behaupten. So sind weder der Goon noch Mike Mignolas Held Hellboy besonders angetan davon, aufeinanderzutreffen. Das verspricht Prügel.
Zu guter Letzt kann der Goon wieder einmal beweisen, dass er sich nicht von Frauen einwickeln lässt. Als eine Vampirin damit beginnt, anderen das Leben zu entreißen, kann nur der Goon sie aufhalten...

Zahlreiche Abenteuer warten auf den narbengesichtigen Mann mit der Statur eines Orang-Utans und der Schlagkraft eines Dampfhammers. Mit seinem Freund Frankie löst er Probleme wie gewohnt mit Gewalt, Kreativität und sehr viel Humor. Doch trotz der nicht allzu ernst zu nehmenden Handlung gelingt es Eric Powell interessanterweise trotzdem, auch einige Gefühle einzubauen, die weder übertrieben, noch unangebracht oder gar unglaubwürdig wirken. Somit verlässt sich der Band zwar hauptsächlich auf gelungenen Brachialhumor, aber eben nicht nur. Genau das lässt "Bergeweise Trümmer" über andere Comics desselben Genres stellen. Fans von "The Goon" sollten hier auf jeden Fall wieder zugreifen, denn die steigende Qualität setzt sich auch im aktuell vorliegenden Band fort. Insofern darf man sich als Käufer zwar über den stolzen Preis von 25 Euro beschweren, aber vom Kauf dieses edlen Hardcovers darf einen das trotzdem nicht abhalten.

Mit "Bergeweise Trümmer" beweist Eric Powell, dass im Hinblick auf sich fortsetzende Qualitätssteigerung bei Comics viel Luft nach oben ist. Und daher ist der aktuelle Band wieder ein wenig besser gelungen als der vorherige. Fans der Reihe sollten unbedingt zugreifen, wenn sie mal wieder eine richtige Portion Goon genießen wollen.

Details

  • Autor*in:
  • Serie:
  • Band:
    4
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    10/2009
  • Umfang:
    144 Seiten
  • Typ:
    Hardcover
  • ASIN:
    3941248235
  • ISBN 13:
    9783941248236
  • Preis (D):
    19,8 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Erotik:
    Keine Bewertung
  • Illustration:

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