Millennium

Die Hunde Gottes

von François Miville-Deschênes, Richard D. Nolane
Rezension von Stefan Cernohuby | 17. Mai 2009

Die Hunde Gottes

Man spricht heutzutage oft vom "dunklen Mittelalter". Von einer Zeit, die von Aberglaube, Ruchlosigkeit, erbarmungsloser Verfolgung und schrecklichen Zuständen geprägt war. Laut Richard D. Nolane und François Miville-Deschênes war dies aber noch längst nicht alles. Denn kurz vor dem ersten Millennium sollen schreckliche Dinge vorgegangen sein. Diese Ideen verarbeiten sie in ihrem Comic "Millennium", dessen erster Band den Titel "Die Hunde Gottes" trägt.

Raedwald der Sachse, Reliquienhändler, und sein Gefährte Arnulf, ein mächtiger Axtkämpfer, stoßen mitten in einem Wald auf die Überreste eines Hinterhalts. Offenbar diente er nur dazu, um eine Adelige und ihren Sohn zu ermorden. Ein einziges Mitglied des Tross überlebte mit unglaublich schweren Verletzungen und ist somit der einzige Zeuge. Als Readwald von Graf Dagbert, einem Gesandten König Hugos, den Auftrag bekommt diesen schnellstens in ein Hospitz zu bringen, ahnt er noch nicht, welche Abenteuer ihn in diesem Zusammenhang noch erwarten. Er bekommt es noch mit einer speziellen kirchlichen Fraktion, sarazenischen Ghulen, heilenden Heiligen und vielen schlechtgelaunten einflussreichen Persönlichkeiten zu tun. Ihm bleibt nichts anderes übrig, als sich durch Gewitztheit, Bildung, seine starke Hand und sein immer mitgeführtes Kreuz allen Intrigen zu erwehren. Und derer gibt es nicht wenige...

Richard D. Nolane und François Miville-Deschênes zeichnen "Millenium" eine Welt am Abgrund. Nicht nur lauern gefährliche Wesen überall, das Volk der bisher noch nicht in Erscheinung getretenen Sylphen überquert in fliegenden Schiffen den Himmel und die Menschheit dezimiert sich durch Aberglaube und Mord selbst. In einer Zeit, in der Ketzer ohne Prozess auf dem Scheiterhaufen verbrannt werden, ist Raedwald der Sachse kein wirklicher Held. Er macht Geschäfte mit Sklavenhändlern und versucht jede Situation zu seinem Vorteil zu nutzen. Er lügt und betrügt, um das zu erreichen, was er sich vorgenommen hat. Aber dank seines guten Rufs und der Tatsache, dass er viel im Auftrag der Kirche handelt, gelingt es ihm beinahe nebenbei, Gutes zu tun. Wie sich die Handlung aber weiter entwickeln wird, ist noch nicht zu ermessen. Sicher ist aber, dass die beabsichtigte Stimmung vollends eingefangen werden konnte und der Comic daher all jenen, die sich für historische Settings mit Fantasyelementen interessieren, empfohlen werden kann.

"Die Hunde Gottes" ist der erste Teil einer neuen Comicreihe von Richard D. Nolane und François Miville-Deschênes, welche den Namen "Millennium" trägt. Düster, geheimnisvoll und voller Intrigen erwartet den interessierten Leser ein spannendes Werk, das teilweise aber auch kritische Töne anschlägt. Eine Geschichte, bei der es sich lohnt, sie zu lesen.

Details

Bewertung

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