Die Legenden der Drachenlanze

Die Brüder

von Magaret Weis, Tracy Hickman
Rezension von Stefan Cernohuby | 06. Juli 2009

Die Brüder

Eine der größten Sagas der Fantasy-Literatur ist zweifellos der "Dragonlance"-Zyklus von Magaret Weis und Tracy Hickman. Doch obwohl unzählige Romane erschienen sind, so sind es doch die ersten beiden Zyklen, welche das Universum für immer geprägt haben. Nachdem mit "Die Chronik der Drachenlanze" bereits eine der Reihen bei Panini in Form von Graphic Novels erschienen ist, beginnt mit "Die Brüder" nun der zweite große Zyklus, nämlich "Die Legenden der Drachenlanze".

Der letzte Teil der Chronik endete damit, dass Raistlin Majere sich von seinen Freunden und seinem Bruder lossagte, um den Turm der Magier in Palanthas für sich zu beanspruchen. Dieser Band beginnt einige Zeit danach, in der Raistlin an seinen Plänen arbeiten und sein Bruder Caramon dem Alkohol verfallen konnte. Der Erzmagier hat einen Plan gefasst, mit dem er das erreichen will, was ihm als höchstes Ziel erscheint - ein Gott zu werden. Dafür benötigt er die Unterstützung Paladins, die er schnell erringt, denn dessen Priesterin Crysania verliebt sich in ihn. Zwar werden Caramon und Crysania durch die Zeit zurückgeschickt, wo sie Raistlin aufhalten sollen, doch dabei werden sie dem Magier nur in die Hände gespielt. Einzig und allein der Kender Tolpan könnte etwas bewirken. Als er sich in den Zeitfluss schummelt, stellt er die Unbekannte dar, mit der man etwas verändern könnte - denn Kender sind als einzige Rasse in der Lage, die Zukunft zu verändern. Doch in einem Zeitalter, als die Götter die Menschen für ihre Arroganz straften, bleibt nicht mehr viel Zeit, bis der Himmel in Flammen steht...

Für jeden Fan der Reihe ist die Umsetzung der Romane in Graphic Novels natürlich ein Pflichtkauf. Dabei kann jedoch das Ergebnis des aktuell vorliegenden Bandes nicht auf allen Längen überzeugen. Vor allem ein Fehler in den Illustrationen ist ärgerlich. Laut dem Roman hatte Raistlin in der Vergangenheit, als er die Rolle von Fistandantilus übernahm, keine goldene Haut mehr. Erst nach der nächsten Reise war das wieder der Fall. Offensichtlich waren die Illustratoren so angetan von ihrer Arbeit, dass sie diesem Umstand keine Bedeutung beimessen wollten oder konnten. Abgesehen davon wird die Geschichte gut in Comicform transformiert und auch die Helden kommen in etwa dem nahe, was man auch von den zahlreichen Illustrationen der Helden bereits kannte. Wenngleich die Beziehungen zu den Charakteren untereinander ein wenig auf der Strecke bleibt und auch die Hintergründe einiger Randgestalten - besonders in Istar - unter den Tisch fallen, kann man die Graphic Novel jedem Fan und Sammler von "Dragonlance"-Geschichten mit ruhigem Gewissen empfehlen. Denn die Umsetzung ist in jedem Fall weit vor derjenigen einzustufen, die in den 1990ern kursierte.

Mit dem Roman "Die Brüder" beginnt der zweite große Zyklus der "Dagonlance", der nun als Graphic Novel umgesetzt wurde. Obwohl es einige Schwächen und kleinere Fehler gibt, kann das Werk jedem Fan empfohlen werden. Auch der Preis von knapp 17 Euro geht für den Band in Ordnung.

Details

Bewertung

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