Button Man

Button Man 1 - Das Killerspiel

von John Wagner, Arthur Ranson (Illustrator*in)
Rezension von Stefan Cernohuby | 03. November 2020

Button Man 1 - Das Killerspiel

Wenn man sich beruflich verändert, tut man das in der Regel, weil man seine Fähigkeiten besser nutzen möchte. Oder weil man einfach Interesse an mehr Geld oder einem anderen Lebenswandel hat. Der Protagonist von John Wagners Reihe „Button Man“ hat zu Leben und Tod eine seltsame Einstellung, weswegen ihm der neue Job, zu dem er sich überreden lässt, wie die Fortsetzung seiner früheren Tätigkeit vorkommt. Wenn er sich da nun mal nicht geirrt hat.

Harry Exton war schon Soldat und Auftragsmörder. Wirklich reich geworden ist er damit aber nicht. Als ihm ein ehemaliger Kamerad ein Angebot macht, als sogenannter „Button Man“ für unbekannte Auftraggeber in einem Killerspiel gegen andere Auftragsmörder in Gladiatorenkämpfen antreten soll, hält er das erst für einen Scherz. Doch als eines Nachts ein Mann bei ihm auftaucht, der ihn töten will, merkt er, dass es sich um blutigen Ernst handelt. Nachdem er überlebt, erklärt er sich bereit, an diesen Spielen teilzunehmen. Dabei ist er sehr erfolgreich, sowohl zusammen mit seinem ehemaligen Partner Carl, als auch im Alleingang. Und ja, an Geldproblemen leidet er seitdem nicht mehr. Doch obwohl er kein Gewissen hat, das ihn belastet, arbeitet er so lange in dem Job, bis er genug davon hat und er aufhören möchte. Doch da stellt er fest, dass dies nicht ganz so einfach ist, wie er sich das vorgestellt hat.

Es ist selten, dass eine Welt funktioniert, in der es absolut keine Guten gibt. John Wagner ist das mit „Button Man“ allerdings gelungen. Hier geht es nicht darum, einem düsteren Verbrecherring das Handwerk zu legen oder aus einer Spirale der Gewalt auszubrechen, um die Bösewichte zu bestrafen. Tatsächlich geht es eher um persönliche Befindlichkeiten. Freundschaft spielt zwar eine Rolle, aber doch keine, die den Tod überdauern kann. John Wagners düstere Geschichte wird durch die Illustrationen von Arthur Ransom passend düster ins Szene gesetzt. Auch die Motivation der Nebencharaktere ist sehr gut dargestellt – und man fragt sich unwillkürlich, wie viele Menschen es im Verborgenen gibt, die sich tatsächlich an Mord und Totschlag ergötzen. Man muss hoffen, dass es so nicht der Fall ist. Als Comic weiß das Werk jedoch zu gefallen – dennoch ist man am Ende unsicher, ob man sich die Fortsetzung ebenfalls zu Gemüte führen möchte. Denn eines ist sicher. Die Geschichte wird nicht positiver werden.

Es ist zirka 30 Jahre her, dass „Das Killerspiel“, der erste Band von „Button Man“ erschienen ist. Die Geschichte, erzählt von John Wagner und Illustriert von Arthur Ranson, hat allerdings nichts von ihrem Flair verloren. Brutal, unbarmherzig und ohne jeden Helden trifft man auf eine Parallelwelt inmitten der Gesellschaft, von der man nur hoffen kann, dass sie nicht wirklich existiert. Ein Must Have für Comicfans.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Illustration:

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