Höhlenzauber

von Anni Bürkl
Rezension von Janett Cernohuby | 28. Mai 2018

Höhlenzauber

Es gibt Regionen mit zahlreichen Sagen und Überlieferungen aus grauer Vorzeit. Für Urlauber bietet dies besondere Atmosphäre und einen speziellen Charme. Doch für Einheimische steckt hinter jeder Geschichte ein Fünkchen Wahrheit und so mancher möchte ihrem Geheimnis auf den Grund kommen. Auch in Anni Bürkls "Höhlenzauber" will man solche alten Geschichten ergründen.

Keltische Rituale und vier verschwundene Mädchen

In Altaussee herrscht Ausnahmezustand. Eine Filmcrew dreht dort gerade ihren neuesten Blockbuster. Doch als eine 17-jährige Schauspielerin nicht am Drehort auftaucht, schwant Aussteigerin und Amateurdetektivin Berenike Roither Böses. Von der Mutter der Vermissten erfährt Berenike, dass das Mädchen mit einigen Freudinnen auf eine Wandertour in die Berge gegangen, aber bisher nicht zurückgekehrt ist. Eine großangelegte Suchaktion beginnt, deren Spur sich zunächst verliert. Doch dann finden sie eines der Mädchen schwerverletzt und ein anderes tot. Was ist hier geschehen? Und was hat dies alles mit einem Buch zu tun, in dem es um ein altes keltisches Ritual geht? Die Zeit drängt, wenn Berenike und die Polizei die noch vermissten jungen Frauen lebend finden wollen.

Spannender Regionalkrimi

Eines wollen wir gleich vorwegnehmen: Leser sollten sich von dem Hinweis, dass es der mittlerweile siebte Fall für Berenike Roither ist, nicht schrecken lassen. Zum einen braucht man nicht zwingend die Vorgängerbände zu kennen, um Gefallen an diesem Roman zu finden. Zum anderen leitet die Autorin den Roman mit einer kurzen Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse ein. Man kann sich also zurücklehnen und auf die Ereignisse in Altaussee einlassen. Man braucht auch gar nicht lange warten, bis es zur Sache geht. Schon nach wenigen Seiten wird die junge Schauspielerin vermisst und die Suche nach ihr eingeleitet. Wie sich schon früh herausstellt, ist nicht nur sie verschwunden, sondern auch ihre Freundinnen. Die Ermittler gehen also vom Schlimmsten aus und auch der Leser kommt nicht umhin, dies zu tun.
Um Stimmung aufkommen zu lassen, hat Anni Bürkl mehrere Handlungsstränge miteinander verflochten. Der Roman beginnt mit einem Rückblick in lang vergangene, keltische Zeiten. Kurz darauf findet man sich in der Gegenwart wieder, wobei man auch hier immer wieder kürzere Zeitsprünge vornimmt. So erfährt man, was die jungen Frauen dazu bewogen hat, die Bergwanderung zu machen, was sie suchten und was sie zu finden hofften. Man erfährt, wie die Wanderung verlief, welche unerwarteten Ereignisse eintraten. Am Ende treffen sich die beiden Erzählstränge - Ermittler und gesuchte Frauen - und runden das Bild, was sich der Leser in der Zwischenzeit gemacht hat, ab. Bis es jedoch soweit ist, wird noch viel ermittelt. Natürlich nicht nur von der Polizei, auch Protagonistin Berenike hat so ihre Ideen, ihre Verdachtsmomente und folgt bestimmten Hinweisen. Das alles ergibt einen spannenden Roman, der für unterhaltsame Lesestunden sorgt. Er entpuppt sich zwar nicht als der packendste Thriller des Jahres, aber als solider Durchschnitt, den man gut lesen kann und sich unterhalten fühlt.

Zum mittlerweile siebten Mal schickt Autorin Anni Bürkl ihre Amateurdetektivin Berenike Roither los, um einen Kriminalfall aufzuklären. Was mit dem verschwinden einer jungen Nachwuchsschauspielerin beginnt, endet mit einer aufregenden Suche am Hallstätter Salzbergwerk. In diesem Buch bekommt man Lokalkolorit und Kriminalfall geboten, die für unterhaltsame Lesestunden sorgen.

Details

  • Autor*in:
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    08/2017
  • Umfang:
    230 Seiten
  • Typ:
    Taschenbuch
  • ISBN 13:
    9783839221051
  • Preis (D):
    12,00 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Gewalt: