Die Legende von Richard und Kahlan

Dunkles Omen

von Terry Goodkind
Rezension von Stefan Cernohuby | 30. Mai 2016

Dunkles Omen

Viele Geschichten beginnen damit, dass es besondere Ereignisse gibt, die etwas ankündigen. Meistens sind es Anzeichen für Gefahren und unerwartete Veränderungen. Dunkle Omen, wie man auch sagen würde. Für eine neue Reihe von Terry Goodkind, die wieder auf die Protagonisten aus „Das Schwert der Wahrheit“ zurückgreift, lautet sogar der Titel des ersten Romans „Dunkles Omen“. Die Reihe selbst trägt den Titel „Die Legende von Richard und Kahlan“.

Es ist Frieden eingekehrt. Richard Rahl und Kahlan residieren als Herrscher, man respektiert sie und endlich scheinen sie in der Lage zu sein die Früchte ihrer Arbeit zu genießen. Obgleich sich ein zunehmendes Interesse an Prophetie, also Prophezeiungen, unter den Untertanen bemerkbar macht. Und es scheint immer mehr Personen zu geben, die kleine prophetische Erlebnisse haben – oder besser gesagt Sätze übermittelt bekommen. Einer davon lautet „Das Dach stürzt ein“ und tatsächlich stürzt das Dach des „Garten des Lebens“ ein. In den Tiefen darunter, gewissermaßen das ganze Schloss durchziehend, findet Richard eine gewaltige Maschine, die offenbar in der Lage ist, etwas Ähnliches wie Prophezeiungen abzugeben –fokussierter und genauer, wenngleich kürzer. Doch irgendjemand scheint darauf Einfluss zu nehmen, beziehungsweise Bescheid zu wissen. Dunkle Kreaturen tauchen auf und es gibt Tote. Dann verschwindet Kahlan. Während jemand deutlich an der Autorität des Lord Rahl sägt und Gefolgsleute des Reichs abspenstig macht, muss sich Richard in äußerste Gefahr begeben – denn eine ihm unbekannte Kreatur hat sich seiner Frau bemächtigt.

Im Jahr 2009 schien es so weit zu sein. „Das Schwert der Wahrheit“ ging mit dem 11. Band „Konfessor“ zu Ende und ein gewaltiger Handlungsbogen rund um die imperiale Ordnung abgeschlossen. Doch offenbar hat den Autor das Universum nicht losgelassen. Nach einem Ausflug in eine Parallelwelt („Das Gesetz der Neun“) und in die Vergangenheit des Universums („Die Legende der Magda Searus“) kehrt man nun zu Richard, Kahlan und allen anderen Charakteren zurück, die überlebt haben. Und das sind eine Menge. Während in den früheren Bänden meist nur eine dieser Persönlichkeiten neben den Protagonisten aufgebaut wurde, sind es nun fast alle. Da ist Nathan Rahl, der Prophet. Nicki, die ehemalige Herrin des Todes. Natürlich Zedd, Cara, Ben Meiffert und viele mehr – plus all die neuen Charaktere, die es für die Handlung benötigt. Für Kenner gibt es natürlich Wiedersehensfreude, aber Quereinsteiger werden überfordert. Dann geht es gewissermaßen um einen großen Computer, der auf Metallstreifen mit einem „heißen Lichtstrahl“ Worte prägt. Ein Handlungsstrang, mit dem man sich anfreunden kann, aber nicht unbedingt muss. Denn in eine grundsätzlich von Magie geprägten Welt scheint der omnipräsente Mechanismus nicht wirklich zu passen und ist auch durch Magie nicht berührbar. Doch selbstverständlich ist die Geschichte nur ein Auftakt für eine weit größere Saga, weswegen wir ihr hier einen gewissen Vertrauensvorschuss gewähren wollen und das Werk empfehlen.

„Dunkles Omen“ ist der erste Teil der neuen Reihe von Terry Goodkind, die den Titel „Die Legende von Richard und Kahlan“ trägt. Trotz einer großen Dichte an Nebencharakteren und einem Computer in einer Fantasywelt überwog die Wiedersehensfreude mit vielen lieb gewonnenen Persönlichkeiten. Auch wenn das Werk für Quereinsteiger eher schwierig zu genießen sein wird, können wir es Kennern und Fans, die schon lange auf neue Geschichten rund um die beiden Protagonisten gewartet haben, bedenkenlos ans Herz legen.

Details

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