Mörderische Typen I

von Stefan Wolf
Rezension von Janett Cernohuby | 27. Januar 2009

Mörderische Typen I

Hörbücher erfreuen sich mittlerweile sehr großer Beliebtheit. Doch leider schreckt ihre Länge oftmals ab, hat man doch nicht genügend Geduld, sich vielleicht vier oder mehr CDs mit entsprechender Hördauer zu widmen. Hier bietet Sony Music Entertainment eine gute Alternative und präsentiert mit ihrer Hörbuchreihe "Mörderische Typen" Kurzkrimis für Zwischendurch. Werfen wir einen Blick auf die erste Folge.

Sieben kurze Krimis warten hier auf den Leser. Bereits in der ersten Geschichte, "Das letzte Gespräch", geht es gleich zur Sache. Hier erschlägt ein Junkie einen Querschnittsgelähmten in dessen Wohnung und nimmt dessen gesamte Ersparnisse mit. Natürlich hat er auch eine gute Geschichte, wer den armen Behinderten umgebracht hat.
In "Lisas Deal" erhofft sich eine junge Frau, für ihr ungeborenes Kind eine kleine Finanzspritze von der reichen amerikanischen Familie des "tragisch verstorbenen" Kindsvaters. Nach einer Reihe von Lügen und Geschichten folgt die umso schmerzhaftere Wahrheit...
"Knastis Rache" kann hart ausfallen, besonders wenn selbiger um sein Vermögen betrogen wird. Doch manchmal ist alles auch ein linkes Spiel, um erst Recht an selbiges zu gelangen.
Wenn es darum geht, in einer neuen Fernsehserie einen Hauptcharakter zu benennen, finden sich schnell "TV Rivalen", die zum Erreichen ihrer Ziele auch vor Gewalt nicht zurückschrecken.
"Der Hilferuf" bei einem Telefonseelsorger entpuppt sich als das ganze Gegenteil. Denn als die an den Rollstuhl gefesselte Anrufer davon berichtet, wie sie ermordet werden soll, hat sich in ihrer Wohnung ein ganz anderes Schicksal zugetragen.
Um einen unliebsamen Gefährten aus dem Weg zu schaffen, kann Gift oftmals eine gute Lösung sein. Serviert in "Heißem Espresso" entfaltet es jedoch ganz ungeahnte Wirkung...
"Schmerzensgeld" soll dem Opfer eine Art Entschädigung darstellen. Doch manchmal ist das Opfer gar nicht derjenige, den man dafür hält...

Diese sieben Geschichten, die insgesamt eine Spielzeit von gerade einmal 45 Minuten ausmachen, bestechen gerade durch ihre Kürze. Rasch bringt der Autor es auf den Punkt: Der Mord oder das Gewaltverbrechen geschieht und die Beteiligten der jeweiligen Geschichte agieren entsprechend. Dadurch wird dem Leser kurzweilige Unterhaltung geboten, die aber keineswegs an Qualität einbüßt. Die unterschiedlichen Erzählungen haben eine Länge von ungefähr vier bis acht Minuten. Dementsprechend ist natürlich auch die Tracksetzung erfolgt.
Jede Geschichte hat einen anderen Themenschwerpunkt, wodurch der Hörer immer wieder mit einer anderen Situation konfrontiert wird. Mord, Erpressung, Rache, Eifersucht - alles findet Platz in dieser verhältnismäßig kurzen Produktion und weiß zu überzeugen.
Auch sprachlich kann sich das Audiobuch sehen lassen. Inszeniert wurden die Geschichten von Rundfunkredakteur Bernd Klose und Musiker Franz Mose. Packend und stimmungsvoll vorgetragen, präsentieren sie sich eigentlich als Lesung, in der aber auch die Handlungsfiguren eigene Stimmen erhalten. Namhaften Sprecher wie Harald Wehmeier oder Reinhard Krökel agieren hier als Sprecher. Zusätzlich werden die Erzählungen von schauriger Hintergrundmusik und -geräuschen unterlegt, welche die jeweilige Stimmung noch einmal betonen.

Somit präsentiert sich die erste Folge von "Mörderische Typen" als gelungene Hörbuchproduktion, die allen Krimifans gefallen wird. Gerade wer kurze Erzählungen zum Hören für Zwischendurch sucht, wird bei diesem Audiobuch fündig werden. Daher kann es mit gutem Gewissen empfohlen werden.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
    Keine Bewertung
  • Anspruch:
  • Humor:
    Keine Bewertung
  • Erotik:
    Keine Bewertung

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