Mörderische Typen II

von Stefan Wolf
Rezension von Janett Cernohuby | 27. Januar 2009

Mörderische Typen II

Kriminalautoren gibt es zahlreiche, doch einer von ihnen tat sich unter den Verfassern von Kurz-Krimis besonders hervor: Stefan Wolf, alias Rolf Kalmuczak. Er gilt als heimlicher König eben jener Kurzgeschichten, was vielleicht der Ausschlaggeber für die Hörbuchreihe "Mörderische Typen" war. In dieser wurden die spannendsten seiner Geschichten auf CD gepresst. Uns liegt die zweite Folge vor, die wir genauer betrachten wollen.

Insgesamt sieben Erzählungen sind auf dieser enthalten, die den Leser in die Welt von Mord und Totschlag entführen. Den Auftakt macht "Härter als Stein", in welcher ein betrogener Ehemann seine Frau mit ihrem Neuen beobachtet. Als es zum Streit zwischen beiden kommt, nutzt der Betrogene seine Chance und bringt seine Frau um. Doch dabei hat er die Rechnung ohne den gerissenen Geliebten gemacht...
"Die Tote wird noch gebraucht" ist eine makabere Geschichte, wie man als Zwillingsschwester aus einer verstorbenen Drogenabhängigen noch Gewinn machen kann. Dabei sollte man sein Opfer jedoch niemals unterschätzen.
Über einen "Steigenden Preis" muss sich auch der Protagonist dieser Erzählung ärgern. Denn als er eines Abends einen ominösen Anruf des vermeintlichen Mörders seiner Frau erhält, glaubt er diesen problemlos beseitigen zu können. Doch seinen Irrtum muss er teuer bezahlen...
"Die Falle" schnappt in dieser Geschichte gleich doppelt zu. Während eine junge Frau einen Ex-Knasti in eine Falle lockt, um so an dessen Beute zu gelangen, bemerkt sie nicht, wie auch die Polizei sie in eine Falle lockt...
"Der Hauptgewinn" einer Lotterie kommt manchmal etwas spät zur Auszahlung, besonders dann, wenn zwei Ganoven sich selbigen teilen müssen. Doch wie heißt es so schön? Wenn sich zwei streiten, freut sich bekanntlich immer die Dritte...
In "Geflüster am Pool" belauscht ein reicher, älterer Herr zwei Personen, die den Mord an jemandem planen. Auf seltsame Weise fühlt sich er Lauscher verpflichtet, diesen Unbekannten zu warnen. Dabei merkt er erst in letzter Sekunde, dass von ihm die Rede war...
"Der Konflikt" ist eigentlich kein solcher. Zumindest nicht für die Hauptfigur. Denn diese ruft bei der Polizei an und behauptet, den schon seit langem gesuchten Serienmörder gefasst zu haben. Natürlich bekommt er dafür die erhaltene Prämie, obwohl er genau weiß, dass der Verhaftete und Verurteilte keineswegs der Serienkiller sein kann...

Auch die zweite Folge von "Mörderische Typen" zieht den Leser wieder mit einer abwechslungsreichen Auswahl von Kurzgeschichten in ihren Bann. Zwar lassen einige Erzählungen eine gewisse Gemeinsamkeit erkennen, doch dadurch wird die Qualität des Gesamtwerkes keineswegs beeinflusst. Denn einmal mehr überzeugen die Erzählungen mit ihrer Kürze und des dennoch möglichen Spannungsaufbaus. Man ist als Hörer verblüfft, wie Geschichten von gerade einmal vier bis neun Minuten Länge zu überzeugen und mitzureißen wissen. Daran trägt vor allem die Sprache einen großen Anteil. Kurz, einfach und direkt wirkt sie auf den Hörer und lassen die Erzählungen dadurch knackig und kurzweilig erscheinen.
Aber auch die Sprecher können wieder einmal überzeugen. Denn hier griff man auf die Mitwirkenden der ersten Folge zurück. Einmal mehr überzeugen Harald Wehmeier, Reinhard Krökel und andere mit ihren vielseitigen Stimmen und verleihen den Erzählungen so ihre schaurig, grausige Stimmung.

Wem also bereits die erste Folge von "Mörderische Typen" zugesagt hat, der sollte auch um die zweite Ausgabe keinen Bogen machen. Einmal mehr wurden hier spannende und packende Geschichten von Stefan Wolf zusammengetragen und in einer gelungenen Audiobuch-Umsetzung präsentiert.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
    Keine Bewertung
  • Erotik:
    Keine Bewertung

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