Green Lantern

Green Lantern: Erde 1, Band 2

von Corinna Bechko, Gabriel Hardman (Illustrator*in)
Rezension von Stefan Cernohuby | 06. April 2021

Green Lantern: Erde 1, Band 2

Alternative Realitäten üben oft einen ganz eigenen Reiz auf uns aus. Zu wissen, wie die Ereignisse tatsächlich verlaufen sind, sich dabei aber auf eine Alternative einzulassen, wie sie unter anderen Umständen verlaufen hätten können, ist ein spannendes Gedankenspiel. Auch Gabriel Hardman und Corinna Bechko haben mit „Greeen Lantern – Erde Eins“ ein derartiges Szenario erschaffen. Eine Reise, die nun in die zweite Runde geht.

Die Menschheit hat nun erkannt und akzeptiert, nicht mehr allein im Kosmos zu sein. So steht auch der Erstkontakt mit einer fremden Spezies bevor. Doch die Verhandlungen werden sabotiert. Ein Anschlag wird verübt und alles soll den Anschein erwecken, als hätten die Menschen versucht, ihre Verhandlungspartner zu töten. Doch zum Glück ist Hal Jordan in der Nähe. Obwohl er selbst das Projekt „Arrowhead“ für die Eroberung des Weltalls nie befürwortet hat, rettet er, wen er retten kann. Doch er stellt fest, dass hinter dem Debakel, das einen für die Erde fatalen Krieg auslösen könnte, eine größere Verschwörung steckt. Als neben alten Manhunter-Robotern auch noch seltsame Yellow Lanterns auftauchen, die den Sektor ins Chaos stürzen, wird klar, dass große Dinge bevorstehen. Und tatsächlich gibt es eine neue Verwicklung, die nicht nur Hal Jordan, Sinestro und die anderen Green Lanterns bedrohen, und die – wie könnte es auch anders sein – mit den Wächtern zu tun hat.

Es ist eine schwierige Gratwanderung, eine alternative Realität zu schaffen, die trotzdem die bekannten Elemente einer anderen, bereits bekannten Wirklichkeit enthält. Genauso schwierig ist es umzuschwenken, um die Dinge wieder so geschehen zu lassen, wie sie ein Leser der klassischen Reihe erwarten würde. Zwar gibt es im DC-Universum zahlreiche Realitäten und diverse „Neustarts“ von Handlungssträngen, dennoch war jene von Pilot Hal Jordan in den meisten Fällen ähnlich. Der erste Band der Reihe „Erde Eins“ war da erfrischend anders. Bis zum Ende hatte man das Gefühl, von einer alternativen, aber trotzdem vollwertigen Realität zu lesen. Das ist mit Band 2 leider anders. Hier schleichen sich wieder all die Elemente ein, die in den anderen Realitäten zum Tagesgeschäft gehören. Sinestro, Yellow Lanterns, Wächter, Manhunters. Man hat das Gefühl, dass sich alles im Kreis dreht, und obwohl die beiden Macher einen guten Job abliefern, ist das Leseergebnis leider nur noch durchschnittlich. Man kann nur hoffen, dass der dritte Band wieder eine Art Abnabelung von den „typischen“ Ereignissen bedeutet – das Ende deutet zumindest so etwas an.

Der zweite Band der Reihe „Erde Eins“ von Gabriel Hardman und Corinna Bechko ist leider nicht mehr ganz die innovative, alternative „Green Lantern“-Reihe von Band 1. Sehr viele bekannte Elemente schleichen sich ein. Und obwohl die Handlung gut heruntererzählt ist und die Illustrationen passend sind, fühlt man sich wieder wie zurück im „normalen“ DC-Universum. Zumindest kann man das so verstehen, auch angesichts so vieler alternativer Handlungsstränge. Insgesamt ist dieser Band leider nur durchschnittlich gelungen.

Details

Bewertung

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  • Illustration:

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