Fables

Fables: Im tiefen, dunklen Wald 1

von Bill Willingham, Mark Buckingham (Illustrator*in)
Rezension von Stefan Cernohuby | 11. Februar 2023

Fables: Im tiefen, dunklen Wald 1

Wer glaubt, das Märchen- und Sagengestalten am Ende ihrer Abenteuer glücklich und zufrieden bis an ihr Ende leben, der hat mehrere Grundkonzepte nicht verstanden. Zum einen sterben Fables nicht, zumindest keines natürlichen Todes. Und zum anderen gibt es nach jeder Geschichte eine weitere, die man noch nicht kennt. An diesem Band setzt der neue Zweiteiler von Bill Willingham und Mark Buckingham an. „Im tiefen, dunklen Wald“.

Fabletown ist nicht mehr. Der Rückzugsort der Fabelwesen in der realen Welt wurde im Zuge der letzten Konfrontationen zerstört. Bis auf den ehemaligen Bürgermeister der Stadt und eine sprechende Katze sind alle Fables verschwunden. Wohin? In andere Welten. Bigby Wolf hat für sich und seine Familie jene Welt ausgesucht, aus der er ursprünglich stammt. Nachdem er mit Snow White und den Kindern begonnen hat, ein Lager aufzuschlagen, entsendet er seine Kinder in alle Himmelsrichtungen und gibt ihnen auf, nicht zurückzukehren, bevor sie alle ein Abenteuer erlebt hätten. Etwas, was für Enkel des Nordwinds und die Kinder des großen Bösen Wolfs und Snow White eigentlich kein Problem sein sollte. Eigentlich. Denn auch wenn das grundsätzlich richtig ist, gibt es immer Möglichkeiten, sich Schwierigkeiten einzuhandeln. Schließlich kommen die Kinder meist nach den Eltern.
Und natürlich gibt es da noch mehr. Da ist noch jener seltsame Mann, der mit einer kleinen Fee namens Tink die Welten durchreist und nach etwas Bestimmten sucht. Da ist eine verstorbene Fable, die sich eine Hintertür offengehalten hat. Und es gibt eine neue Bogenschützin namens „Jack in the Green“, die nicht nur ein Vorgänger ersetzen will, sondern auch in der Realität strandet.

Schon während der Hauptreihe von „Fables“ gab es zahlreiche Spin-Offs. Kein Wunder, hat man bei Fabelwesen doch die Möglichkeit, all jenen, die besonders gut beim Publikum ankommen, besondere Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, oder aber überraschende neue Charaktere einzubringen. In diesem Werk geschieht beides. Publikumsliebling Bigby kommt vor, gleichzeitig wird aber auch seinen Kindern viel Raum eingeräumt. Und es gibt noch einige Nebenhandlungen, bei denen man gar nicht weiß, was man von ihnen halten soll. Fakt ist, die Kooperation von Willingham und Stammzeichner Buckingham funktioniert ansatzlos. Man weiß, man befindet sich in einer neuen Fables-Geschichte und hat zu keiner Zeit das Gefühl, aufgewärmte Reste serviert zu bekommen. Somit kann man sich als Leser*in schon auf den zweiten Band freuen und sich mit Recht fragen, ob das nur ein kurzer Ausflug in klassische Fables-Gefilde ist oder ein Auftakt zu neuen Abenteuern.

Der erste Band von „Im tiefen, dunklen Wald“ von Bill Willingham und Mark Buckingham ist der Auftakt zu einem neuen „Fables“-Abenteuer, das teils beliebte Charaktere wieder aufleben lässt, teils neue einbringt. Aber es ist ein rundum gelungenes und perfekt illustriertes Werk, das man jedem Fan der Reihe und ihrer Spin-Offs nur ans Herz legen kann. Man kann nur hoffen, alles geht genauso weiter.

Details

Bewertung

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